From:
Angelika Rohwetter
To:
indovacations@gmail.com
Sent: Saturday, May 07, 2016 12:00 AM
Subject: Gujarat Reise 2016
Lieber Herr Minglani,
endlich habe ich es geschafft. Hier ist ein
ausführlicher Bericht über unsere wunderbare Reise.
Ihnen noch einmal vielen Dank und herzliche Grüße!
Angelika Rohwetter
Reise
mit Indo Vacations durch den Süden von Gujarat – 10. bis
25 März 2016
Es war meine zweite Reise mit Indo Vacations. Diesmal war
ich mit einer Freundin unterwegs. Die Planung im Vorfeld
war sehr genau auf unsere Bedürfnisse abgestimmt, was
bedeutet, wie wollten möglichst kurze Strecken pro Tag
fahren und mindestens zwei, so oft es geht auch drei
Nächte an einem Ort bleiben.
So wurde es eine wirklich zauberhafte Reise, was auch
damit zusammenhängt, dass Gujarat ein Stück Indien ist,
in dem es wenig Touristen gibt. Und (außerhalb der
Großstädte) seinen ganz eigenen Reiz hat. Es ist
landschaftlich einzigartig und hat vom Dschungel bis zur
Salzwüste viel zu bieten. Die Menschen sind freundlich,
neugierig, lassen sich gern mit Weißen fotografieren,
halten gleichzeitig eine höfliche Distanz.
Der Weg, den wir gereiste sind, führte und über Delhi
mit einem Inlandsflug nach Ahmedabad. Dort waren wir
(auf eigenen Wunsch) im Toran Gandhi Ashram Hotel
untergebracht – Herr Minglani hatte ein anderes Hotel
empfohlen. Das Toran ist ein staatliches Hotel mit allen
Nachteilen, die oft damit verbunden sind, hatte den
wunderbaren Vorteil, dass es direkt gegenüber dem
Sabarmarti – Ashram liegt.
Gandhis Ashram ist ein kleines Museum mit einer
lebendigen Museumspädagogik. Gandhis Raum ist
unangetastet, in ihm zu stehen, hat uns tief bewegt. Hat
der Mann wirklich nicht mehr gebraucht? – Dieser Raum
macht Sehnsucht nach einem ganz einfachen Leben...
Auf der anderen Straßenseite liegt ein kleiner Stadtteil
mit sehr dörflichem Charakter. Eine junge Frau lud uns
in ihr Haus ein. Es sei ein Geschenk Gandhis an den
Schwiegervater ihres Schwiegervaters, erzählte sie bei
der Besichtigung. Solche Häuser seien den Familien der
Weben geschenkt worden.
Als nächstes sahen wir den großen und unglaublich
kunstvollen fünfgeschossigen Stufenbrunnen Adalaj Val –
ein Palast, in die Tiefe bebaut, mit allerfeinster
Steinmetzarbeit. Unser nächstes Ziel war der
Swaminayaram Tempel, in dem uns eine Puja für 50 Rupies
only angeboten wurde. Es war eine durchaus würdevolle
kleine Zeremonie, die uns gut tat nach der Hektik der
Großstadt.
Am dritten in Ahmedabad besuchten wir auch die
lebendige, brodelnde Altstadt mit ihren Märkten,
wunderbaren Havelis und dem großen Jain-Tempel. Hier
hatten wir das Glück, einer Initiationszeremonie
beiwohnen zu können.
Unser 2. Ziel war Dasada in der Little Rann of Kutchch,
der kleinen Salzwüste. Die
wunderbaren endemischen wilden Esel zu sehen, weiß mit
brauner Fellzeichnung und groß wie Ponys, war ein Grund
für unsere Reise gewesen. Außerdem gab es tausende von
Vögeln, Reiher, Flamingos und sogar Pelikane.
Wir haben Salzmänner gesehen – und durften aus ihrer
Untertasse Tee trinken – und einen Beutel mit Salz haben
sie uns auch geschenkt. (So hatten wir viele wunderbare
Begegnungen mit den Bewohnern in Gujarat.
Unsere zweite Safari vom Rann Riders aus machten wir auf
einem Kamelkarren in ein benachbartes Dorf. Unterwegs
trafen wir Nomaden aus Rajathan in einem kleinen
Zeltdorf, wo wir die Gelegenheit hatten, ein paar
wirklich hübsche Schmuckstücke zu kaufen. Das Rann
Riders ist ein besonders schönes Resort, in dem wir gern
länger geblieben wären.
Aber nun ging es zum nächsten Höhepunkt unserer Reise.
Seit etwa fünf Jahren weiß ich erst, dass es in Indien
noch asiatische Löwen gibt. Es sollen etwa 440 sein ,
sieben davon haben wir gesehen – an einer künstlichen
Wasserstelle im ausgetrockneten Park. Der Nachmittag auf
einer anderen Safaristrecke war eher den Krokodilen
gewidmet. Untergebracht waren wir in dem schönen Resort
Lion Safari Camp. Das besondere daran ist seine Lage
direkt am Fluss. Die Umgebung lädt tatsächlich zu lange
Spaziergängen ein.
4. Diu – ganz im Süden von Gujarat. Drei Tage am
Arabischen Meer. Luxushotel, Schwimmen... Hier habe ich
auch zum ersten Mal in meinem Leben “Türme des
Schweigens” gesehen. – So beerdigen Parsen ihre
Mitglieder (sie lassen sie von Geiern fressen). Parsen
leben hauptsächlich in Mumbai, aber da gibt es keine
Geier mehr. Dafür gibt es eine Fluglinie für die 300
Kilometer von Mumbai nach Diu.
In Diu am Strand hatten wir ein zauberhaftes Erlebnis:
Eine Gruppe von Schulmädchen schickte ihren Lehrer, um
zu fragen, ob wir uns mit ihnen fotografieren lassen
würden. Dann kam ein Gespräch (Elis) auf Musik und der
Lehrer hatte eine App auf seinen Smartphone, auf der man
Klavier spielen konnte. Er begann mit der indischen
Nationalhymne – und ich forderte die Mädchen auf, mit zu
singen. Selber habe ich natürlich auch gesungen – wenn
auch mit Textlücken. Große Freude: eine Weiße, die die
Nationalhymne kennt, die da Jana Gana Mana heißt.
5. Von Diu ging es die lange heiße Straße (über 40°) lag
zurück nach Ahmedabad. Unterwegs noch einmal viel Salz –
und eine ungefähr 60 köpfige Kamelherde (inkl. 20
Jungen).
6. Von Ahmedabad flogen wir nach Jaipur, in mein
Lieblingshotel Arya Niwas, das Elis auch ganz besonders
gefiel. Hier lag ich leider ein bisschen im Bett (mit
einer ausgewachsenen Diarrhoe) , der Arzt kam und
rettete mich.
Dann flogen wir nach Hause. Und es war eine traumhaft
schöne Reise.
Angelika Rohwetter
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