Über
Bhagirathi Fluss
Die Bhagirathi ist der rechte Quellfluss des Ganges in
Indien. Die Bhagirathi durchfließt
die Distrikte Tehri Garhwal und Uttarkashi im indischen
Bundesstaat Uttarakhand. Ihre Quelle,
das Gletschertor Gaumukh am Fuße des Gangotri-Gletschers,
befindet sich auf einer Höhe von 3892 m in der
Gangotri-Gruppe im westlichen Himalaya. Die Bhagirathi
fließt anfangs in westlicher Richtung an dem Ort Gangotri
vorbei. Die Jahd Ganga mündet rechtsseitig in den Fluss. Die
Bhagirathi wendet sich später nach Süden und erreicht die
Distrikthauptstadt Uttarkashi. Weiter flussabwärts an der
Einmündung der Bhilangna wird die Bhagirathi von der
Tehri-Talsperre aufgestaut. Diese dient zur Energiegewinnung
und zur Bewässerung. Etwa 60 km weiter flussabwärts trifft
die Bhagirathi bei Devprayag auf einer Höhe von 475 m auf
die von Osten heranströmende Alaknanda, mit der sie sich zum
Ganges vereinigt. Die Bhagirathi ist mit einer Flusslänge
von 205 km der längere Quellfluss, die Alaknanda ist dagegen
wasserreicher. Das Einzugsgebiet der Bhagirathi umfasst 6921
km². Der mittlere Abfluss beträgt 258 m³/s.
Kurs
Die Nebenflüsse in der Reihenfolge von der
Quelle
• Kedar Ganga in Gangotri (Höhe 3.049 m)
• Jadh Ganga bei Bhaironghati (Höhe 2.650 m)
• Kakora Gad und Jalandhari Gad in der Nähe von Harsil (Höhe
2.745 m)
• Siyan Gad in der Nähe Jhala (Höhe 2.575 m)
• Asi Ganganear Uttarkashi (Höhe 1.158 m)
• Bhilangna River in der Nähe Old Tehri (Höhe 755 m)
Das Gletschertor des Gangotri-Gletschers, aus der die
Bhagirathi entspringt, liegt durch das starke Zurückweichen
des Gletschers inzwischen 18 km entfernt vom Wallfahrtsort
Gangotri (3.048 m). Der Gletscher wird von drei bedeutenden
Bergen von über 6.700 m eingerahmt. Jedes Jahr strömen
Pilger den steilen Gebirgsweg hinauf zum Gletschertor, das
wegen seines einstigen, einem weit aufgerissenem Mund sehr
ähnlichen Aussehens Gaumukh („Maul der Kuh“) genannt wird.
Der gut 20 Meter breite Gebirgsbach, der dieser
Gletscherhöhle entspringt, ist der Oberlauf der Bhagirathi,
die nach 214 Kilometern Lauf mit dem etwas größeren
Alaknanda im Ort Devprayag (618 m) zusammenfließt und den
Ganges bildet. Nach weiteren 87 Kilometern verlässt der
Ganges den Himalaya in Rishikesh (348 m)
und wird in der sich öffnenden Ebene zu einem
breiten, verzweigten Strom.
Laut der
hinduistischen Mythologie meditierte der legendäre Weise
Bhagiratha 1000 Jahre lang. Gott Shiva sah dies und gewährte
dem Weisen einen Wunsch. Der erbat sich die Niederkunft des
himmlischen Flusses Ganga, damit die Erde fruchtbar und
ertragreich werde. Seitdem steht die Flussgöttin Ganga für
Wohlstand, Gesundheit, Erlösung und Überfluss. Sie gilt als
Urbild aller Flüsse Indiens, da laut der Mythologie alle
anderen Flüsse von Ganga abstammen. In naher Umgebung zur
Quelle leben asketische Sadhus, die meditieren und täglich
ein Bad in den eiskalten Wassern zur Reinwaschung von Sünden
nehmen.
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