Über Kondha
Die Kondha sind indigene Volksgruppen in Indien. Sie leben
in Odisha, einem Staat in Ost-Indien. Die höchste
Konzentration der Volksgruppe wird in den Regionene Kashipur,
Rayagada, Bissamcuttack, Kalyansinghpur und Muniguda
aufgefunden.
Die Kondha leben als Landbewohner und gelten als stark
anpassungsfähig an die Umgebung und die Herausforderungen
des Lebens im Walde. Die Kondhas stammen vermutlich von den
Proto-Australoid, einer ethnischen Gruppe, ab. Ihre
Muttersprache ist Kui, eine dravidische Sprache. Aufgrund
der Entwicklung und Förderung der Bildung entwickelten sich
medizinische Einrichtungen, Bewässerung, gezielte
Bepflanzung und so weiter. Sie wurden von Außerhalb zur
Modernisierung ihrer Lebensart gezwungen. Ihre traditionelle
Lebensweise hat sich über den Zeitverlauf stark verändert,
sodass sie nur noch wenig mit den altertümlichen politischen
Organisationen, Normen, Werten und Weltansichten zu tun
haben.
Wirtschaft
Sie haben eine Selbstversorgerwirtschaft und gehen auf
Nahrungssuche, Jagd & Sammeln Lebensmittel. Auch ihr Anbau
von Nutzpflanzen hat sich verändert. Die Dongria Kondh sind
hervorragende Obstbauern. Sie pflanzen vorwiegend Obstbäume
wie Jackfrucht und Mango. Eine Untergruppe der Kondhas sind
die Dongrias. Sie sind wirtschaftlich schlechter entwickelt.
Sie sind hauptsächlich für den Anbau von Ananas, Orangen,
Kurkuma, Ingwer und Papaya zuständig.
Religiöse Überzeugungen
Die Dongria haben ihre eigene Überzeugung. Ihre Götter
bestehen sowohl aus gemeinsamen Hindu-Göttern als auch aus
ihren eigenen. Die Götter und Göttinnen repräsentieren immer
verschiedene Naturphänomene, Bäume, Tiere und Objekte etc.
Sie haben zudem einen Hauptgott für alles und jeden. Die
Dongria lassen dem Gott und der Natur höchste Bedeutung
zukommen. In jedem Haus finden sich Gottheiten, die es
zieren und segnen. Selbst Geräte in der Küche können von
Göttern gesegnet sein. In der Dongria-Gesellschaft zieht die
Verletzung eines religiös geforderten Verhaltens eines
Mitglieds der Gesellschaft die Wut der Geister in Form von
Mangel an Regen auf sich. Bäche trocknen dann aus und der
Wald erhält nicht genug Feuchtigkeit. Auch Naturkatastrophen
sind laut der Gesellschaft eine Konsequenz aus falschem
Verhalten.
Gesellschaft
Die Dongria-Familien leben in Kleinfamilien, obwohl auch
Großfamilien zu finden sind. Weibliche Familienmitglieder
sind „Vermögenswerte“ aufgrund ihres Beitrags innerhalb und
außerhalb des Haushalts, weshalb Frauen gleichberechtigt mit
den männlichen Mitgliedern sind. Im Hausbau wird stets
genügend Anbaupotential bedacht, um einen
Familienvergrößerung zuzulassen. Die Frauen holen Wasser aus
den fernab gelegenen Brunnen zum Kochen von Speisen. Sie
kümmern sich auch um den Anbau der Pflanzen. Eine weitere
Aufgabe ist der Verkauf der Waren der Bewohner am Markt. Es
wird bei der Hochzeit ein sogenannter Brautpreis an die
Eltern der Braut bezahlt. Allerdings herrscht auch eine
Patrilinealität, d.h. nur die Söhne erben vom Vater (z.B.
Besitztümer oder einen gewissen Rang) und die Töchter bzw.
Frauen allgemein gehen leer aus. Alle Dorfbewohner schmücken
sich mit individuellem Schmuck, den sie selbst anfertigen.
Viele der Bewohner sind künstlerisch begabt. Frauen und auch
Männer tragen Haarspangen, Ohrringe, Halsringe, Handringe
aus Messing, Eisen oder Hyndalium. Sie tätowieren zudem
ihren Körper und auch das Gesicht.
Die Dongria sind allgemein polygam. Es existieren zwar feste
Ehen, jedoch dienen diese mehr zur Bindung verschiedener
Clans. Hierdurch soll zudem Inzest vermieden werden. Die
Ehen werden außerhalb der Sippe zelebriert. Oftmals
unterliegt die Ehe harten Verhandlungen, die vorangehen. Die
Dongria haben ein Wohnheim für jugendliche Mädchen und
Jungen, was eine Art Bildungseinrichtung darstellt. Die
Mädchen schlafen in der Nacht im Schlafsaal (Daa Sala) und
lernen gesellschaftliche Tabus, Geschichten, Mythen,
Legenden, Rätsel, Sprichwörter, Gesänge und Tänze.
Unterkünfte
Die Untergruppe der Kondhas,die Dongria Kondhas leben in den
Gebieten von Rayagada, Koraput und Kalahandi. Auch in den
Gebieten von Kalyansinghpur, Muniguda und Bissamcuttack sind
sie heimisch. Sie werden Dongria oder Bewohner des Dongers,
einem Hügel in Oriya, genannt. Sie leben häufig in höheren
Lagen. Sie leben in selbstversorgerischen Dorfgemeinschaften.
Davon gibt es Hunderte, die sich über die waldigen Gebiete
verteilen. Die Dongria sollen angeblich die Beschützer der
Flüsse, Hügel und Dschungel sein, so wie es sich anliegende
Stämme erzählen.
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