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Indien |
Indien: Zahlen und Fakten
Staatsname |
Republik Indien -
Bharatiya Ganarajya |
Fläche |
3 287 263 km2 (Weltrang
7) |
Einwohner |
1.210.193.422 (Stand 2011) |
Bevölkerungsdichte |
365 pro km2 |
Hauptstadt |
Neu Delhi |
Landesstruktur/Verwaltung |
28 Unionsstaaten
und 8 Unionsterritorien |
Politisches System |
Demokratisch-förderale
Republik seit 1950 |
Amtsprache(n) |
Hindi, Englisch |
Religiöse Gruppen |
Hindu (82%),
Moslem (11%), Christen (2.5%), Sikh (2%), Buddhisten (1%),
Jain (.5%), Parsen und Juden(je unter.5%) |
Währung |
Indische Rupie (INR) |
Nationalfeiertag |
26. Januar (Tag der
Republik)
15. August (Unabhängigkeitstag) |
Die neue indische Identität
Nachdem Indien 1947 unabhängig wurde, brauchte das Land natürlich eine
neue Identität. Zu dieser neuen Identität gehörten ein Staatswappen,
eine Nationalflagge und eine Verfassung. Dabei dachten die Inder an
ihre reiche Tradition und versuchten, Elemente aus der Vergangenheit
in die neue Identität zu integrieren. Eine harmonische Mischung aus Altem
und Neuem entstand.
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Das Staatswappen
Vorbild für Indiens Staatswappen war das Löwenkapitell des Kaisers Ashoka von Sarnath. Das Löwenkapitell kann man auch heute
noch im Museum von Sarnath sehen. Ashoka war ein berühmter König der Maurya-Dynastie, der im 2. Jahrhundert vor
Chr. in Nordindien herrschte. Ashoka ließ im Felsen und auf Säulen Edikte meißeln. Warum? Er wollte die Menschen mit seinen Vorstellungen von einem guten König und einem guten Volk bekannt machen. Oft trafen sich die Menschen zusammen, um diese Edikte gemeinsam zu lesen. Die Säulen waren auf Hochglanz poliert und spiegelglatt. Eine Tierfigur wie ein Elefant, ein Löwe oder ein Bulle krönte jede Säule. Die indische Regierung übernahm eine von diesen Säulen - mit einigen Änderungen - als Staatsemblem. Die Originalsäule in Sarnath hat ein Kapitell mit vier Löwen, die mit dem Rücken zueinander stehen. Das Kapitell ruht auf einem Abakus, auf dem ein Elefant, ein galloppierendes Pferd, ein Bulle und ein Löwe gesehen werden können. Die Tiere werden durch Räder (Chakra) voneinander getrennt. Das Kapitell wird von dem Rad des Gesetzes (Dharma Chakra) gekrönt.
Auf dem Staatsemblem gibt es nur drei Löwen. Das Rad erscheint in der Mitte des Abakus mit dem Bullen rechts und dem Pferd links davon. Unterhalb des Abakus stehen die Worte "Sayameva Jayate" in Devanagr Schrift. Das bedeutet "Die Wahrheit wird
triumphieren". |
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Die Nationalflagge
Die Nationalflagge ist eine Trikolor mit drei horizontalen
Streifen - oben, Safran, in der Mitte Weiß und unten Dunkelgrün.
In der Mitte des weißen Streifens
kann man ein dunkelblaues Rad sehen, das das Chakra des
Löwenkapitells der Sarnath Ashoka Saüle darstellt. Das Rad ist
so breit wie der weiße Streifen und hat 24 Speichen. Safran wird
oft als Symbol der Enthaltsamkeit gesehen, Grün steht für Jugend
und Lebensfreude und Weiß stellt die ewige Suche nach Wissen und
Selbstverwirklichung dar. Natürlich können die Farben auch
anders interpretiert werden. Das Rad in der Mitte kann ein Symbol für den Lebenszyklus sein. |
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Die Nationalhymne
Die Natioalhymne Indiens "Jana Gana Mana" wurde von dem bengalischen Nobelpreisträger Rabindranath Tagore geschrieben. Der erste Vers des Liedes wurde am 24. Juli 1950 als die offizielle Nationalhymne angenommen. In diesem Vers werden alle Regionen Indiens aufgezählt. Es heißt weiter : "Möge dein Name triumphieren und mögest du von allen gepriesen werden."
Der indische Kalender
Bis Indien unabhängig wurde benutzte die indische Regierung den Gregorianischen Kalender. Danach akzeptierte die indische Regierung den Vorschlag des Kalender-Komittees und übernahm das Saka-Jahr. Das Saka-Jahr hat die üblichen 365 Tage und beginnt mit dem Monat Chaitra. Die Tage des Saka-Jahrs stimmen mit denen des Gregorianischen überein. Der Monat Chaitra beginnt am 22. März in einem Schaltjahr. Der Landeskalender begann am 1. Tag des Monats Chaitra im Jahr 1879, was dem 22. März 1957
entsprach. |
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Die Nationalblume - der Lotus
Diese wunderschöne Blume ist ein sehr häufiges Symbol in der indischen Literatur. Sie hat eine tiefe symbolische Bedeutung. So wie
sich ihre vielschichtigen Blätter am Morgen öffnen, so tief ist auch die indische Literatur. So wie die Biene um den Lotus herumfliegt, genauso sehnt sich der Gläubige nach Gott. Kein Wunder, dass der Lotus die Nationalblume Indiens ist.
Die indische Verfassung
1947 war ein Jahr großer Veränderungen. Nach dem "Indian
Independance Act" von 1947 wurde die Konstituierende
Nationalversammlung, die schon 1946 gewählt worden war,
souverän. Das geschah, erst
nachdem das "Objective Resolution" das von Jawahrlal Nehru
vorgelegt wurde, verabschiedet worden war. Dieses Resolution war
Ausdruck des Wunsches, eine souveräne, demokratische indische
Unionsrepublik zu gründen, die die Freiheit ihrer |
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Bürger und die Interessen
ihrer Minderheiten schützte. Der Kern dieser Resolution bildete den
Inhalt der Präambel der indischen Verfassung. Vorbild für die indische Verfassung war die englische Verfassung. Aber in Indien ist die Verfassung das oberste Gesetz und nicht das Parlament. Viele gelehrte Persönlichkeiten arbeiten unter der Leitung von B.R.Ambedkar an einem Verfassungsentwurf. Am 26. November 1949 Wurde die Verfassung angenommen und am 26. Januar 1950 trat sie in Kraft.
Die Kongresspartei
Gandhi
riet Nehru und Sardar Patel, den zwei Giganten der Freiheitsbewegung,
die Kongress-Partei nach der Unabhängigkeit aufzulösen und eine neue
Partei mit gleichgesinnten Kollegen zu gründen, um die erste Regierung
des freien Indien zu bilden.
Er warnte sie davor, dass es Dissens, Eifersucht, Gerangel um
Positionen und Macht von seiten jener geben würde, die ihre
Zugehörigkeit zur Kongreßpartei betonten, aber tatsächlich ganz anders
geartete politische Einstellungen hatten.
Von ihrer Gründung im Jahr 1885 als eine, Organisation für die
geistige, moralische, gesellschaftliche und politische Regeneration
der Menschen Indiens” bis 1947 und dem Fortgang der Briten wurde die
Kongreßpartei immer stärker und entwickelte sich zu einer wirklichen
Nationalbewegung, die in sich eine Heterogene vereinte. Alle indischen
Religionen waren in ihr repräsentiert, und so unterschiedliche
Personen wie extreme rechte Hindus, orthodoxe Moslems, Demokraten,
Sozialisten, Kommunisten, Moderate, Liberale, Bombenwerfer,
Militante, Intellektuelle, Philosophen, Traditionalisten und sogar
einige Engländer gehörten zur bunt gemischten Crew der Kongresspartei.
Die Befreiung Indiens von britischer Herrschaft war ihr einziges
Bindeglied.
Dieser sie vereinende Faktor fiel am 15. August 1947 weg, doch Nehru
schenkte Gandhis Warnung keine Beachtung. Mit aufrichtigem Idealismus
glaubte er, diese ideologisch so heterogene Gruppe zusammenhalten zu
können. Doch bald führten seine Differenzen mit Sardar Patel, dem
pragmatischen Innenminister, dessen energisches Taktieren die
Integration der Fürstentümer bewirkte und der eine streng
kapitalistische Einstellung zur Wirtschaft hatte, zum
Rücktritt des Ministers. Dies war der Anfang der Querelen innerhalb der
Kongreßpartei.
Trotz ihrer Heterogenität hatte die Partei in Krisenzeiten stets ein
geeintes Auftreten gezeigt. Als Nehru 1964 starb, wurde Lal Bahadur
Shastri einstimmig zu seinem Nachfolger ernannt. Obwohl er so ziemlich
das Gegenteil von Nehru war und dessen Statur, Anziehungskraft und
westliche Orientierung vermissen lies, war er entschlossen in seinen
politischen Entscheidungen und führte einen neuen und ganz und gar
indischen Führungsstil ein.
Doch 18 Monate später starb er durch einen Herzanfall während der indisch-pakistanischen Friedensgespräche (1966) in Taschkent. Diesmal
war die Frage der Nachfolge nicht so einfach, denn es gab einige
qualifizierte Kandidaten für die Position der Premierministers.
Doch die Kongresspartei befasste sich mit dem Problem der Führung auf
schnelle und effiziente Weise und bot die Position Indira Gandhi als
einziger möglicher Kompromisskandidatin an (die zu diesem Zeitpunkt
ein politischer Niemand war). Das Volk bestätigte die Entscheidung
der Partei bei den Wahlen von 1971.
Die Ermordung Indira Gandhis ließ das Land nur für einige Stunden
führerlos: Die Kongresspartei votierte einstimmig für Rajiv Gandhi als
vorläufigen Premierminister, eine Maßnahme, die das Volk wieder bei
den Wahlen von 1985 guthiess und der Partei eine überwältigende
Mehrheit gab.
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