Der Indus Fluss
Der Indus ist mit 3180 km der längste Fluss auf dem
indischen Subkontinent und wichtigster Strom Pakistans. Er
zählt zu den sieben heiligen Flüssen der Hindus und war der
Geburtsort der frühen Indus-Tal Zivilisation.
Der Fluss hat eine Gesamtfläche von mehr als 1.165.000 km2.
Der geschätzte jährliche Durchfluss liegt bei rund 207 km3.
Dadurch ist er der 21. größte Fluss der Welt in
Bezug auf die jährliche Stromerzeugung. Das Wort "Indien"
wird aus dem Fluss Indus abgeleitet. In alten Zeiten wurde
"India" zunächst auf jene Regionen unmittelbar am Ostufer
des Indus begrenzt aber um 300 v. Chr. haben griechische
Autoren wie Megasthenes den Begriff auf den gesamten
Subkontinent erweitert.
Die Geschichte
Die frühe Indus-Kultur im Tal des Indusflusses, eine der
ältesten Zivilisationen der Welt, wird auch
Indus-Zivilisation genannt. Der Indus markierte die äußerste
östliche Grenze des Reiches von Alexander dem Großen. Mit
seinem Heer zog er den Indus hinab. Die wichtigsten Städte
der Indus-Kultur, wie Mohenjo-Daro und Harappa gehen zurück
bis 3300 v. Chr. und stellen einige der größten menschlichen
Behausungen der antiken Welt dar. Die Indus-Kultur war auf
ganz Pakistan und Nordwest-Indien erweitert.
Das Industal war in vorgeschichtlicher Zeit stark bewaldet.
Wie aus der Zeit Alexanders dem Großen dokumentiert
ist, gab es in den Wäldern des Industals sehr viel Wild,
z.B. Wollnashörner.
2010 kam es im Zuge der Überschwemmungskatastrophe in
Pakistan am gesamten Flussverlauf zu Überschwemmungen.
Flussverlauf
Er entsteht in Transhimalaya in Tibet
aus dem Zusammenfluss von Gletscherbächen bei Sênggêkanbab,
durchbricht den Himalaya und durchfließt anschließend den
Tarbela-Stausee. Dabei durchquert er
die Provinzen Punjab sowie Sindh in Pakistan. Dort bildet er
unterhalb von Hyderabad ein Delta von 7800 km² und mündet
anschließend in das Arabische Meer.
In seinem Mittellauf ist der Fluss Grundlage für
umfangreiche Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft.
Dort wird das größte landwirtschaftliche Bewässerungsgebiet
der Erde durch eine Vielzahl von Staudämmen und Kanälen
versorgt. Die Menge des geführten Wassers schwankt stark
wegen des Monsunregens.
Geologie des Flusses
Der Indus fließt über 3.850 km von einer Höhe von 5300
Metern aus dem Himalaya ins Arabische Meer. Er durchfließt
aufgrund des enormen Höhenunterschiedes von Quelle zu
Mündung sämtliche Vegetationszonen.
Das Delta von 7.800 km2 unterhalb von Hyderabad wird als
"Sapta Sindhu" (Sieben-Flüsse-Delta) vom Indus sowie dem
Chenab, dem Ravi, dem Sutlej, Jhelum, Beas und zwei weiteren
kleineren Zuflüssen gebildet. Das Delta bildet auch den
unterseeischen "Indus-Fächer", den weltweit zweigrößten
Sedimentkörper mit ca. 5 Mio. km3 abgelagerten
Erosionsmaterial. Das ist eine einzigartige und sehr
spezifische Unterwasserlandschaft.
Neben dem erheblichen Anteil als Schmelzwasser aus dem
Himalaya nimmt der Indus vor allem Monsunregen als
Oberflächenwasser auf. Da die Wasserzufuhr in und außerhalb
der Monsunzeit enorm schwankt, sind massive
hydro-ökonomische Anstrengungen nötig, um die
landwirtschaftlichen Flächen konstant zu versorgen.
Menschen am Indus
Der Indus ist nicht nur die Hauptachse eines ökologischen
Systems, sondern auch das Rückgrat einer großen
Kulturgemeinschaft. Entlang des Flusses existieren
vielfältige Kulturen und es werden zahlreiche Sprachen
gesprochen, darunter: Balti, Belutschi, Bengali, Brahui,
Dadri, Dogri, Godschri, Gudscharati, Hindi, Kaschmiri,
Katschhi, Kischtwari, Kutchi, Ladakhi, Lahnda, Mandarin,
Marath, Mongolisch, Naxi, Pahari, Pandschabi, Paschtu,
Persisch, Radschasthani, Sindhi, Siraiki, Thari, Tibetisch
und Urdu.
Die Bewohner der Regionen unterscheiden sich im Brauchtum,
in der Religion, nationaler und sprachlicher Herkunft. Am
nördlichen Flussverlauf im Bundesstaat Jammu und Kaschmir,
leben die buddhistischen Ladakh Menschen und die Darden,
diese praktizieren Buddhismus und
Islam. Auf der Strecke von Dubair sind vor allem Kohistani.
Da der Fluss durch Pakistan weiter verläuft, bildet der
Indus eine eindeutige Grenze.
Die Tierwelt des Indus
Der Indus-Delfin ist eine kleine graubraune Art, mit einer
langen, schmalen Schnauze, an der selbst bei geschlossenem
Mund, lange, scharfe Zähne sichtbar sind. Die Mundlinie
zieht am oberen Ende des Kiefers nach oben, was den Eindruck
erweckt, die Tiere würden lächeln. Die Tiere besitzen keine
Rückenfinne, bilden aber stattdessen einen niedrigen
dreieckigen Buckel aus, der weit hinter der Körpermitte
sitzt. Die Augen des Bhulan sind klein, und werden nur
benutzt, um die Richtung und Helligkeit von Licht
wahrzunehmen. Sie sind nutzlos für die Unterscheidung von
Nahrung oder kleineren Details, die jedoch auch mit guten
Augen nicht wahrgenommen werden könnten, da das Wasser des
Indus so schlammig ist. Die Delfine verlassen sich deshalb
bei der Orientierung und Nahrungssuche auf die Produktion
von „Geräuschbildern“(eine Fähigkeit, die als Echolokation
bezeichnet wird, und der Jagdmethode von Fledermäusen
ähnelt). Der Bauch der Tiere ist rundlich, und ist manchmal
rosa gefärbt. Die Brustflossen des Indus-Delfins sind breit
und paddelförmig und zeigen eine wellenförmige Kante, den
Fingern ähnelnd.
Diese Flussdelfinart lebt nur im Indus, der die Provinzen
Punjab und in Pakistan (Asien) durchfließt. Hauptsächlich
werden sie zwischen den Dämmen Sukkur und Guddu, einer 170
km langen Strecke, gefunden. Die Dämme wurden in den 30er
Jahren erbaut, um Felder zu bewässern und Energie zu
liefern. Durch den Bau trennte man jedoch auch die
Delfinpopulationen des Flusses.
Die Fischerei ist ein wichtiger Wirtschaftszweig am Indus.
Südlich von Karachi wurde das Gebiet
unter Naturschutz gestellt und damit
weltweit als eine ökologisch wichtige Region anerkannt. Hier
gibt es Meeresfische in Hülle und Fülle, darunter Garnelen.
Indus Fluss Wirtschaft
Der Indus ist eine bedeutende
Wasserressource in der Ebene um Sindh und Punjab
und das Rückgrat der Landwirtschaft und
Lebensmittelproduktion in Pakistan. Der Fluss ist so wichtig,
weil die Niederschläge im Tal zu
gering sind. Daher wurden die ersten Bewässerungskanäle
bereits von den Menschen der Indus-Tal Zivilisation
errichtet und später von den Ingenieuren des Mughal Reiches
und des Kushan Empire erweitert. Die
moderne Bewässerung wurde von der British East India Company
im Jahr 1850 eingeführt. Diese überwachten den Bau eines der
komplexesten Netzwerke der Bewässerung in der Welt.
Mit Pakistan wurde ein Wasservertrag unterzeichnet.
Pakistan erhält Wasser aus dem Fluss des Indus und seiner
Nebenflüsse, unabhängig von vorgelagerten Kontrollen durch
Indien. Das Indus Basin Project bestand in erster Linie aus
dem Bau von zwei Dämmen. Es wurde der Tarbela Staudamm am
Fluss Indus und der Mangla Staudamm am Fluss Jhelum gebaut.
Entlang des Flusses wachsen Walnüsse, Pappeln und Äpfel. Es
gibt leckere Melonen, Nektarinen und Aprikosen im Tal des
Shigar. Mais, Kartoffeln und andere Feldfrüchte brauchen
ständige Aufmerksamkeit. Daher sind die Felder mit
unzähligen Wasserkanälen durchzogen. Diese Arbeit
ist sehr mühsam und muss ständig erneuert werden.
Indus River Nebenflüsse
1) Nagar Fluss
2) Astor Fluss
3) Balram Fluss
4) Dras Fluss
5 ) Gar Fluss
6) Ghizar Fluss
7) Gilgit Fluss
8) Gomal Fluss
9) Kabul Fluss
10) Kurram Fluss
11) Panjnad Fluss
12) Shigar Fluss
13) Shyok Fluss
14) Soan Fluss
15) Tanubal Fluss
16) Zanskar Fluss
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