Kathmandu (Nepal) |
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Der
touristische Stadtteil Thamel Kathmandus ist politisches und
kulturelles Zentrum von Nepal und mit Abstand die größte Stadt des
Landes. Dementsprechend finden sich hier alle zentralen
Institutionen Nepals, die Vertretungen vieler Länder und
Entwicklungsorganisationen sowie die repräsentativen Bauten der
Regierung und des Königshauses, die das Bild der Gesamtstadt prägen.
Die Altstadt ist geprägt von hinduistischen Tempeln, insbesondere am
Durbar Marg; weitere wichtige religiöse Bauwerke und Heiligtümer
finden sich in den äußeren Bezirken der Stadt: Pashupatinath und
buddhistische Stupas und Heiligtümer (u. a. Bodnath, Swayambhunath,
Buddhanilkantha).
Die Altstadt hat eine extrem hohe Bebauungsdichte, verfügt aber
weitgehend noch über die ursprüngliche Blockstruktur mit der für die
Stadt typischen Innenhofbebauung (Bahal), z. B. Bhagwati Bahal,
Khache Bahal, Om Bahal u. viele andere. Die ruhigen, großen Bahals
sind in der Regel nur durch schmale, niedrige und unscheinbare
Zugänge zu erreichen und bilden einen starken Kontrast zum dichten
Gedränge und Lärm in den Gassen. Das Tal mit den drei Königsstädten
Kathmandu, Patan und Bhaktapur wird von der UNESCO seit 1979 als
Weltkulturerbe eingestuft. |
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Die Bausubstanz der Wohngebäude, vielfach im newarischen Baustil mit
kunstvoll geschnitzten Fenstern, ist meist sehr schlecht, und trotz
des Schutzstatus sind sie vom Verfall bedroht. Verfallene oder
abgerissene Häuser werden, wie im ganzen Lande, durch
Einfachst-Betonbauten ersetzt, denen dann gleich einige Geschosse
mehr aufgesetzt werden. Diese Entwicklung schreitet schnell voran.
Daher wird es das ursprüngliche Kathmandu in wenigen Jahren nicht
mehr geben.
Stadtbildprägend ist auch eine große, umgestaltete Grünfläche
(Tundikhel) in der Stadtmitte, direkt östlich der Altstadt, um die
der Hauptverkehr der Stadt im Uhrzeigersinn herumgeführt wird. Es
gibt nur wenige ausgebaute breite Straßen im Stadtgebiet,
beispielsweise vom Zentrum nach Osten zum Flughafen, der unmittelbar
am Stadtrand liegt. Darüber hinaus gibt es den planerischen
Glücksgriff einer um Kathmandu und Lalitpur führenden, breiten
Ringstraße. Ansonsten spielt sich der ganze Verkehr bis auf wenige
Ausnahmen auf schmalen, meist nur einspurigen Straßen und Gassen ab,
auf denen sich gleichzeitig die Fußgänger bewegen. Bei der
Stadtentwicklung hinkt die Erschließung fast immer hinterher: zuerst
entstehen planlos die Häuser; danach werden die verbleibenden
Trampelpfade zu kleinen Straßen ausgebaut, die kaum Fahrzeuge und
noch weniger für Notfahrzeuge zugänglich sind. Obwohl es in Nepal
kaum private Fahrzeuge gibt, es fahren praktisch nur Tempos, Taxis,
Busse und LKW, bricht der Verkehr in den Stoßzeiten regelmäßig
zusammen. Die Verkehrsabgase tragen dazu bei, dass Kathmandu zu den
Städten mit der höchsten Luftverschmutzung gehört, da die Kessellage
einen Luftaustausch erschwert. Seit wenigen Jahren ist man dabei,
wenigstens die zahlreichen Zweitakter (Tempos) durch
batteriebetriebene saubere "Sapha"-Tempos zu ersetzen. Da
diese einen großen Teil des Verkehrs ausmachen, trägt dies zu einer
spürbaren und sichtbaren Verbesserung der Luftqualität, zumindest im
Stadtzentrum, bei. |
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1973
war Kathmandu auch eine Station
auf den so genannten Hippie trails. Die Stadt wurde in den 60er und
70er Jahren in einem Atemzug zusammen mit Kabul und der Khaosan Road
in Bangkok genannt. Spuren davon findet man allenfalls in
verschiedenen Namen von Restaurants und z. B. in dem noch
gebräuchlichen Namen für eine kleine Straße in der Nähe des Durbar
Square: Freak Street. Ansonsten ist von dem Flair dieser Zeit nichts
übrig geblieben und viele Touristen, die die Stadt mit der alten
Mystik und dem Zauber in Verbindung bringen, erleben eine
Enttäuschung.
Der Stadtteil Thamel hat sich zum Touristengebiet entwickelt und
wird in der Trocken- und Reisezeit (Oktober bis April) von
westlichen Touristen dominiert. |
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