Indische Geschichte

Indische Geschichte - Museen & Kunstgalerien in Delhi - Indien

Die bedeutendsten und der Welt “größten” Zivilisationen stammen aus Indien. Selbst die heutigen Sozialstrukturen können über Tausende von Jahren zurückverfolgt werden. In Indien bestanden bereits mächtige Königreiche, als in Europa Vergleichbares noch gar nicht bekannt war. Indien als National ist jedoch eine verhältnismäßig junge Schöpfung, zusammengefügt durch die Briten. Und so wie auch das mächtigste der alten indischen Reiche nicht in der Lage war, ganz Indien in sich aufzunehmen, so ist dieser Subkontinent Indien auch heute eher ein Land der Unterschiedlichkeit als der Gemeinsamkeiten. Deutlich wird dies zum Beispiel daran, dass nur wenige der Tamilen im Süden Hindi sprechen, obwohl dies die Landessprache ist. Abgesehen davon, dass Indien bereits eine gewaltige Geschichte und Entwicklung hinter sich hat, wird es auch deshalb seinen Platz in den Geschichtsbüchern behalten, weil es Geburtsstädte zweier großer Weltreligionen war.

Die Kultur des Indus-Tales: Indiens erste große Kultur erblühte ungefähr 1000 Jahre lang, angefangen 2500 v. Chr. entlang des Indus, dessen Tal zum heutigen Pakistan gehört. Aus zwei Städten entwickelte sich eine erstaunliche Gesellschaft. Die damaligen Hauptstädte wurden erst in unserem Jahrhundert entdeckt. Nach und nach legte man auch weitere kleinere Städte wie Lothal (bei Ahmedabad) frei. Beherrscht wurden diese Städte im Indus-Tal meistens durch religiöse Gruppen, nicht aber durch weltliche Herrscher. Am interessantesten aber ist die Tatsache, dass diese Städte bereits eine hohe Entwicklungsstufe besaßen, insbesondere in der Technik. Immerhin verfügten die Städte schon über ein ausgetüfteltes Bewässerungssystem und eine organisierte Müllabfuhr. Sieht man einmal von den umfangreichen Ausgrabungen in den Städten ab, so ist leider nur recht wenig über die Entwicklung der Kultur und über ihren Verfall erforscht. Ihre Schriften sind noch immer nicht entziffert worden, sodass bis heute ungeklärt ist, wie eine so fortschrittliche Kultur in so kurzer Zeit zusammenbrach, als die Arier einfielen.

Frühe Invasionen: Die ersten Arier kamen ohne strategische Überlegungen nach Nordindien. Sie fielen auch nicht in einer Invasion in das Land ein. Sehr klar lässt sich aber auch noch heute erkennen, dass die Bewohner Nordindiens Nachfahren der Arier sind. Demgegenüber sind die Menschen im südindischen Raum Drawiden. Die Arier kamen von Norden her ungefähr 1500 v. Chr. in dieses Gebiet. Nach und nach drangen sie aus dem damaligen Punjab (heute Pakistan) und drangen tiefer nach Indien ein und folgten dem Lauf des Ganges bis in die Mitte des Landes und folgten dem Lauf des Ganges dann bis nach Bengalen. Unter der Herrschaft von Darius (521-486 v. Chr.) gehörte der Punjab zum persischen Reich. Indien hat sich über diesen Verlust keine großen Sorgen gemacht. Auf seinem Marsch von Griechenland erreichte auch Alexander der Große im Jahre 326 v. Chr. Indien. Da seine Truppen sich weigerten, weiter vorzudringen als bis an die Gestade des Beas, war er gezwungen umzukehren, ohne Indien oder zumindest Teile davon besiegt zu haben. So blieb es dabei, dass er lediglich bis zum östlichsten Teil des Perserriches gelangte. Dennoch hinterließ er Spuren in Form der Gandhara-Kunst, einer etwas seltsam anmutenden Mischung griechischer Kunstideale mit Symbolen der neuen Glaubensrichtung des Buddhismus.

Die Entstehung der Religionen: Zwei große Weltreligionen haben den Subkontinent Indien als Geburtsstätte: der Buddhismus und der Hinduismus. Die Hindu-Religion ist eine der ältesten Religionen der Welt. Erste Zeichen des Hinduismus lässt bereits die von Priestern beherrschte Indus-Kultur erkennen. Man nimmt heute an, dass all die Erzählungen in den alten Hindu-Schriften auf geschichtliche Ereignisse zurückzuführen sind. So finden sich zum Beispiel in den Veden, die vermutlich zwischen 1500 und 1200 v. Chr. entstanden, Berichte vom Sieg Brahmas über Indra, den Gott des Donners und des Krieges. Dies könnte auf die Wiederbelebung des Brahmanenglaubens hinweisen, aus dem der Hinduismus hervorging und der nach der Eroberung durch die Arier Fuß fasste. Der Hinduismus erlebte im Laufe der Jahrhunderte ein ständiges Auf und Ab, sogar noch im vergangenen Jahrhundert. Sein größter Herausforderer war allerdings die zweite groß Religion Indiens: der Buddhismus. Seine Anfänge gehen zurück auf die Zeit um 500 v. Chr. Bedeutend wurde diese neue Religion aber erst, als der Herrscher Ashoka ein begeisterter Anhänger wurde. Als aber der Hinduismus zwischen 200 und 800 n. Chr. an Bedeutung zunahm, verlor der Buddhismus an Boden. In Indien entwickelte sich aber noch eine weitere recht bedeutende Religion: der Jainismus. Diese Religion weist einige Gemeinsamkeiten mit dem Buddhismus auf, fand aber über Indiens Grenzen hinweg nie eine größere Anhängerschar. Die Sikhs können nicht auf eine so alte Vergangenheit zurückblicken. Ihre Religion wurde erst im 16. Jahrhundert als synkretistische Reformsekte gegründet. Ihr Ziel war es, den Hinduismus und den Islam zu verschmelzen.

Die Mauryas und Ashoka: Zwei Jahrhunderte, bevor Alexander der Große seinen langen Marsch gen Osten antrat, hatte sich im Norden Indiens ein Königreich zu entwickeln begonnen. Die Bewohner dieses Königreiches waren es, die das Vakuum, das Alexander bei seinem Rückzug hinterließ, ausfüllten. Das war im Jahr 321 v. Chr., als das Reich des Chandragupta Maurya an Macht gewann. Die damalige Hauptstadt war dort, wo heute Patna liegt. Von dort aus weitete sich das Reich der Mauryas über ganz Nordindien aus. Seine Blütezeit erlebte dieses Königreich unter dem Herrscher Ashoka; er ist heute eine der klassischen Geschichtsfiguren Indiens. Im Jahr 262 v. Chr. trat Ashoka dann aber zum Buddhismus über. Wie groß sein Reich war, ist bis zum heutigen Tage an den vielen Säulen und in Fels gehauenen Edikten zu erkennen, die sich in weiten Teilen Nordindiens finden. Diese unter Ashoka erlassenen Edikte sowie die unter seiner Herrschaft errichteten Säulen findet der Interessierte in Delhi, in Gujarat, in Orissa, in Sarnath (Bihar) sowie in Sanchi (Madhya Pradesh). Ashoka gab sich aber nicht mit der Herrschaft über den Subkontinent zufrieden. Er streckte seine Fühler auch bis zum heutigen Sri Lanka aus. Hier wird er noch immer verehrt, weil er seinen Bruder und viele Missionare aussandte, um den Buddhismus auch auf dieser Insel zu verbreiten. Unter Ashoka erlebte die Kunst, insbesondere die Bildhauerei, eine große Förderung. Sein Emblem, das früher viele Kapitale von Säulen schmückte, ist heute das Siegel des modernen Staates Indien. Während Ashoka Regentschaft wurden vermutlich mehr Provinzen Indiens durch die Mauryas kontrolliert, als dies jemals vor der britischen Herrschaft der Fall war. Mit Ashokas Tod im Jahr 232 v. Chr. Zerfiel das Reich schrittweise, bis es 184 v. Chr. völlig zusammenbrach.

Die Zeit bis zu den Guptas: In der Folgezeit entstanden neue Reiche, die aber ebenso schnell wieder von der Bildfläche verschwanden. Die Nachfolger der Königreiche Alexanders des Großen im Nordosten weiteten ihre Macht bis in den Punjab aus, der sich später zum Königreich Gandharan entwickelte. Im Südosten und Osten breiteten sich die Andhras oder Telugus weiter landeinwärts aus, während das ehemalige Reich der Mauryas von den Sungas besetzt wurde. Die Sungas regierten etwa in der Zeit 184 bis 70 v. Chr. Sie führten das Werk Ashokas fort, vollendeten viele buddhistische Bauten und schufen die vielen Höhlentempel in Mittelindien. Einem Wandel unterlag aber auch die Lehre des Buddhismus. Man ging vom reinen, philosophischen Buddhismus (Hinayana), in dem Buddha selbst nie sichtbar wurde, über zu einem Buddhismus, in dem man die Lehre auch durch Gegenständliches wie Stupas, Fußabdrücke, Bäume oder Elefanten untermauerte. Bis 400 n. Chr. behielt man diese Form der Lehre bei. Neben ihr entwickelte sich aber bereits seit 100 n. Chr. die Lehre des “großen Fahrzeugs” oder der “Mahayana-Buddhismus”. Der wesentlichste Unterschied zwischen diesen beiden Lehren ist, dass beim Hinayana nur einige wenige Auserwählte in die Welt des Nirwana eingehen durften, während beim Mahayana alle Anhänger des Buddhismus diese Chance haben sollten.

Im Jahr 319 n. Chr. Gründete Chandragupta II. das Reich Gupta; das war der erste Schritt zum Kaiserreich der Guptas. Seine Nachfolger drangen vom Patna aus, dann auch von anderen Hauptstädten im Norden, wie zum Beispiel Ayodhya. Das Kaiserreich der Guptas legte den Grundstein für die Guptas vom Jahr 455 n. Chr., deren Existenz noch bis 606 n. Chr. zu verfolgen ist. Auch während der Regentschaft der Guptas wurden die schönen Künste gepflegt, deren Kostbarkeiten heute noch in Ajanta, Ellora, Sanchi und Sarnath zu bewundern sind. Ein goldenes Zeitalter erlebten unter den Guptas auch die Dichtung und die Poesie. Als sich die Ära der Guptas dem Ende zuneigte, schwand auch der Einfluss des Buddhismus und Jainismus. Wieder einmal fand der Hinduismus mehr Anhänger. Jäh änderte sich das Blatt der Geschichte aber wieder, als die “weißen Hunnen” einfielen, die zwar zunächst noch von den Guptas zurückgeschlagen wurden, später aber doch erfolgreich waren. Zuvor hatten sie schon die Gandharas aus der nordöstlichen Region, nahe Peshawar, nach Kaschmir vertrieben. Indiens Norden wurde auch nicht wieder vereinigt. Dies gelang erst, als die Moslems eindrangen.

Die Vorgänge im Süden: Im Verlauf der indischen Geschichte hat sich gezeigt, dass Ereignisse in einem Teil des Landes häufig die anderen Provinzen überhaupt nicht berührten. Das Entstehen und der Zerfall der vielen Königreiche im Norden wirkte sich auf Südindien überhaupt nicht aus. Während der Buddhismus, und zu einem geringeren Teil auch der Jainismus, den Hinduismus in Nord- und Mittelindien verdrängte, blieb er im Süden die bedeutendste Religion. Die gesunde und gut funktionierende Wirtschaft im Süden die bedeutendste Religion. Die gesunde und gut funktionierende Wirtschaft im Süden basierte auf den außerordentlich guten Handelsbeziehungen mit anderen Ländern. So pflegten die Ägypter und später auch die Römer einen lebhaften Handel mit Südindien. Später wurde der Handel sogar noch ausgebaut, und zwar mit dem südostasiatischen Raum. Über einen längeren Zeitraum hatte der Buddhismus und später auch der Hinduismus auf den indonesischen Inseln einen guten Nährboden, und die Bevölkerung dieses Gebietes schaute voller Respekt und Ergebenheit auf den Subkontinent als den kulturellen Mentor. Daher wird das Ramayana, das wohl bekannteste Hindu-Epos, immer noch auch in südostasiatischen Ländern erzählt. Fremde Einflüsse wirkten sich aber auch auf Südindien aus und hinterließen dort Spuren. Im Jahr 52 n. Chr. Soll der Apostel St. Thomas in Kerala angekommen sein, wo bis heute ein starker christlicher Einschlag zu spüren ist.

Zu den größten Reichen, die sich im Süden bildeten, sind die der Cholas, der Pandyas, der Cheras, der Chalukyas und der Pallavas zu zählen. Von ihnen waren die Chalukyas auf die Region Dekkan fixiert und dehnten sich im Laufe ihrer Herrschaft sogar noch weiter nach Norden aus. Von ihrer Hauptstadt Badami in Karnataka aus regierten sie von 550 – 753 n. Chr und unterlagen dann den Rashtrakutas, erhoben sich aber im Jahr 972 noch einmal, um dann bis 1190 an der Macht zu bleiben. Weiter südlich waren die Pallavas, Vorreiter der drawidischen Architektur, eines äußerst überschwenglichen, fast barocken Stils. Sie brachten diesen Stil auch nach Java in Indonesien, nach Thailand und nach Kampuchea. Nachfolger der Pallavas wurden 850 n. Chr. die Cholas. Ihre architektonischen Fähigkeiten standen denen der Pallavas in nichts nach, wie an dem Tempel im Tanjore zu bewundern ist. Auch sie streckten ihre Fühler nach Übersee aus, unter anderem nach Ceylon. Ein langjähriger Krieg wurde sogar mit dem in Sumatra beheimateten Kaiserreich der Srivijaya geführt. Über bestimmte Zeiträume hinweg beherrschten sie sogar Teile von Sumatra und der malayischen Halbinsel.

Die frühen moslemischen Invasionen:  Während im Süden die Hindu-Königreiche die Macht besaßen und im Norden der Buddhismus einem ständigen Auf und Ab unterworfen war, begann sich bereits die moslemische Welle in Richtung Indien zu bewegen. Diese neue Gefahr ging vom Nahen Osten aus. Mohammed floh im Jahr 622 n. Chr. aus Mekka, kehrte aber schon 8 Jahre später zurück. Dies war auch der Zeitpunkt, in dem die gewaltige Maschinerie des Islam auf Ausweitung drängte. Nur weniger als ein Jahrhundert später gab es Angriffe der Araber auf Sind und sogar Gujarat, denn Mohammed als großer Prediger hatte das Kreuz und das Schwert als Mittel zur Verbreitung seiner Religion auserkoren. Offensichtlich wurde diese Absicht auf dem Subkontinent Indien erstmals durch den Angriff von Mahmud von Ghazni. Diese historische Stadt Ghazni ist heute eine schmuddelige kleine Ortschaft zwischen Kabul und Kandahar in Afghanistan. Mahmud überfiel sie seit dem Jahr 1001 n. Chr. mit Regelmäßigkeit einmal im Jahr. Seine Soldaten fielen dann auch in Indien ein, zerstörten die Tempel der Ungläubigen und nahmen alles mit, was beweglich und wertvoll war. Einer seiner Nachfolger nahm 1033 n. Chr. Varanasi ein, aber nur für kurze Zeit, denn bereits 1038 n. Chr. erschienen die Türken auf der Bildfläche, eifrig darauf erpicht, ihr Reich weiter nach Osten auszudehnen. Sie eroberten Ghazni. Damit waren auch die Überfälle auf Indien beendet.

Diese frühen Angriffe waren eher Raubzüge als das Bemühen, in Indien Fuß zu fassen. Erst 1192 waren die Moslems in der Lage, Siedlungen in Indien zu gründen. In diesem Jahr fiel nämlich Mohammed von Ghori aus in Indien ein und bekam Ajmer in die Hände, nachdem er vorher schon seine Macht über den Punjab ausgedehnt hatte. Nur ein Jahre später wurde diese erfolgreiche Eroberungsserie durch den General Qutb-ud-Din fortgesetzt, der zunächst Varanasi und Delhi bezwang. Er wurde sogar, nachdem Mohammed von Ghori im Jahre 1206 ermordet worden war, der erste Sultan von Delhi. Innerhalb von 20 Jahren brachten seine Truppen schließlich das ganze Ganges-Becken unter ihre Kontrolle. Sehr beständig waren die Sultane von Delhi leider nicht, denn wann immer ein neuer Sultan an die Macht kam, wuchs oder zerfiel das neu erkämpfte Terrain, je nachdem wie stark oder schwach die Persönlichkeit des jeweiligen Sultans war.

Mutiger wurde erst Ala-ud-Din, denn er durchbrach 1297 die Grenzen im Süden und drang bis Gujarat vor, seine Truppen sogar noch weiter. Feste Siedlungen errichteten sie allerdings nicht. Mohammed Tughlaq hatte 1338 die Idee, seine Hauptstadt von Delhi nach Daulatabad weiter im Süden zu verlegen, und zwar in die Nähe von Aurangabad in Maharashtra. Die Umsiedlung war nicht von langer Dauer, denn man zog bald wieder zurück in den Norden. Kurze Zeit später, als sich hier das Bahmani-Königreich entwickelt und sich das Sultanat von Delhi noch weiter in den Norden begeben hatte und an Macht verlor, fiel Timur in einem verheerenden Angriff von Samarkand her in dieses Gebiet ein (1398). Von diesem Zeitpunkt an gehörte den Moslems die Region, bis sie durch ein anderes moslemisches Königreich ersetzt wurde, nämlich durch das der mächtigen Moguln.

Die weitere Entwicklung im Süden: Auch während des langsamen Vordringens der Moslems im Norden ging der Süden seine eigenen Wege. Ebenso, wie die Arier bei ihren Invasionen nie bis in den Süden zogen, waren auch die Moslems bei dem Versuch, Südindien zu kontrollieren, wenig erfolgreich. Zwischen 1000 und 1300 n. Chr. blühte die Hoysala-Dynastie mit ihren Zentren in Belur, Halebid und Somnathpur, war aber nach einem räuberischen Einfall von Mohammed Tughlaq im Jahre 1328 und den folgenden Angriffen der vereinigten Hindu-Königreiche dem Untergang geweiht. Zwei andere große Königreiche entstanden nördlich des heutigen Karnataka, und zwar ein Moslemreich und ein Hindureich. Mit seiner prächtigen Hauptstadt Hampi war das Hindu-Königreich von Vijayanagar, das 1336  gegründet wurde, vielleicht eines der stärksten und mächtigsten Hindu-Königreiche in ganz Indien. Zur gleichen Zeit hatten die Sultane von Delhi den Norden Indiens in der Hand, der somit moslemisch war. Inzwischen hatte sich aber auch das Königreich der Bahmani stabilisiert. Leider verlor es durch eine Aufsplitterung in fünf kleinere Reiche, nämlich Berar, Ahmednagar, Bijapur, Golconda und Ahmedabad, im Jahr 1489 an Bedeutung. Im Jahr 1520 fiel Jaipur, weil es von den Herrschern von Vijayanagar vereinnahmt wurde. Viel Freude hatten sie aber daran nicht, denn bereits 1565 schlossen sich die moslemischen Königreiche zusammen und zerstörten Vijayanagar in der Schlacht von Talikota. Später fiel auch das Bahmani-Königreich dem Machthunger der Moguln zum Opfer.

Die Moguln: Nimmt man die Moguln mit all ihrer Pracht, Macht und Herrlichkeit zum Maßstab, dann ragt unter den Persönlichkeiten der indischen Geschichte lediglich noch Ashoka hervor. Die Moguln strahlten mit ihrer Persönlichkeit häufig noch über den Tod hinaus prägend auf das Land und gewannen nach und nach die Macht über ganz Indien. Dies geschah in einem Ausmaß, wie es nur noch unter Ashoka und den Briten der Fall war. Der Aufstieg der Moguln war kometenhaft. Ebenso zügig verblasste ihr Stern aber auch. Aus der Vielzahl der Moguln ragen nur sechs hervor, die sich profilierten. Nach Aurangzeb sind sie nur noch als Titelträger zu bezeichnen. Im allgemeinen beschränkten sich die Moguln aber nicht nur auf das Regieren, sondern sie besaßen auch eine Leidenschaft für das Bauen. Als berühmtestes Bauwerk, vielleicht sogar als eines der berühmtestes Bauwerk ist das unter Shah Jahan errichtete Taj Mahal bekannt. Auch Dichtung und Kunst wurden von den Moguln gefördert, sodass die Pracht und Erhabenheit ihrer Paläste frühe europäische Besucher verblüffte.

Die sechs mächtigsten und bedeutendsten Moguln waren :

            Babur                 1527 – 1530

            Humayun           1530 – 1556

            Akbar                 1556 – 1605

            Jehangir             1605 – 1627

            Shah Jahan       1627 – 1658

            Aurangzeb         1658 – 1707

Babur, der ein Nachfahren sowohl von Timur als auch von Genghis Khan war, marschierte von seiner Hauptstadt Kabul in Afghanistan aus in den Punjab ein und schlug den Sultan von Delhi bei Panipat. Dieser erste Erfolg war aber noch keine Initialzündung für die völlige Zerstörung der Gegner der Moguln, denn im Jahre 1540 war der Herrschaft der Mogul ein abruptes Ende beschieden, als Sehr Shah den Mogul Humayun, den zweitgrößten aller Moguln, besiegte. 15 Jahre musste er ins Exil, bis er schließlich auf seinen Thron zurückkehrte. Um 1560 herum gelang es dann seinem Sohn und Nachfolger Akbar, sein Reich endgültig und vollständig unter Kontrolle zu bekommen. Er war bereits mit 14 Jahren inthronisiert worden.

Möglicherweise war Akbar der größte aller Moguln. Er besaß nicht nur die Fähigkeit, alles Militärische, was damals für ein Reich von größter Wichtigkeit war, genau zu planen und zuzubauen, sondern er war auch ein äußerst gebildeter Mann, der sich durch Weisheit und Fairness auszeichnete. Er erkannte, was seine Vorgänger nicht begriffen hatten, dass nämlich die Zahl der Hindus in Indien viel zu groß war, um sie einfach unterjochen zu können. Klug ging er so vor, dass er die Hindus in sein Reich integrierte und sich sogar ihr Wissen zunutze machte, indem er sie als Berater, Generäle und Verwalter einsetzte. Akbars besonderes Interesse galt den Religionen. Viele Stunden lang diskutierte er mit Experten, nicht nur seiner eigenen Glaubensrichtung, sondern auch mit Fachleuten anderer Religionen, zum Beispiel mit Christen. Schließlich ersann er sogar eine eigene Religion, die ein Konglomerat aller Religionen war, gemischt nach dem Gesichtspunkt, was wohl das Beste in jeder Glaubensrichtung sei.

Jehangir war Akbars Nachfolger, aber längst nicht so profiliert. Den größten Teil seiner Herrschaft er damit, seine Liebe zu Kaschmir zu äußern. Dort starb er auch während eine Reise. Sein Grab befindet sich in Lahore im heutigen Pakistan. Shah Jahan, der nächste Mogul, war eher auf Agra und Delhi fixiert. Während seiner Regentschaft entstanden einige der lebendigsten und dauerhaftesten Baudenkmäler aus der Zeit der Moguln. Am bekanntesten ist das Taj Mahal von Shah Jahan, aber es ist lediglich ein Denkmal von vielen. So wird denn auch von einigen Forschern behauptet, dass gerade dieser Hang zum überschwenglichen Bauen der Grund dafür war, dass sein Sohn Aurangzeb vorzeitig den Thron bestieg, um seinen architektonischen Extravaganzen Einhalt zu gebieten.

Aurangzeb war der letzte in der Reihe der bedeutenden Moguln. Unter ihm erreichte das Land die größten Ausmaße. Er leitete aber auch den Untergang ein. Die Ursache dafür war die Tatsache, dass er eine Grundregel, die Akbar so umsichtig geschaffen und verfolgt hatte, außer Acht ließ. In Akbar waren der Hang zur Pracht und Großzügigkeit mit einem Sinn für Gerechtigkeit vereinigt. Er hatte das Problem mit den Hindus beiseite geschafft, indem er sie in sein Regierungskonzept mit einbaute und ihren Glauben respektierte. Im Gegensatz dazu war Aurangzeb ein Pfennigfuchser und religiöser Fanatiker. Er war tief mit dem Islam verwurzelt und lebte so enthaltsam und puritanisch, wie er es auch von seinen Untergebenen erwartete. Aber er verlor dadurch schnell das Vertrauen sowie den Respekt der Menge und musste sich dauernd gegen Revolten von allen Seiten wehren. In vielen Teilen Indiens findet man Moscheen, die Aurangzeb, der Fanatiker, auf den Grundmauern früherer Tempel errichten ließ. Nach seinem Tode im Jahr 1707 fiel das Reich der Moguln in sich zusammen, auch wenn in der folgenden Zeit immer noch Herrscher, die sich Moguln nannten, kleine Reiche in Indien beherrschten, und dies sogar bis zur Zeit des großen Aufstandes. Erst die Briten schickten den letzten Mogul ins Exil und richteten seine Söhne hin. Bedeutend waren diese Herrscher aber alle nicht mehr. In krassem Gegensatz zu seinen Vorgängern, die in prächtigen Grabmälern ruhen, wurde Aurangzeb in einem einfachen Grab bei Rauza, nahe Aurangabad, beigesetzt.

Nach der Abschaffung der Mogulherrschaft bestanden dennoch einige kleinere Reiche über einen längeren Zeitraum weiter. So tolerierten die Briten das Reich des Vizekönigs von Hyderabad das bis zur Unabhängigkeit Indiens bestand. Dagegen regierten die Novobs von Oudh im Norden recht exzentrisch, pompös und zudem schlecht, bis die Briten 1854 diesem Treiben ein Ende setzten und den letzten Nabob in den Ruhestand versetzten. In Bengalen kollidierte auf recht unkluge Weise der Mogul bereits früher mit den Briten, sodass er 1757 in dem berühmten Kampf von Plassey unterlag.

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Die Marathen: so ganz nahtlos ging aber die Macht der einflußreichen Moguln doch nicht auf andere Potentaten über. Schwierigkeiten bereiteten die in diesen Zeitraum fallenden Ereignisse und der Unmut vieler kleinerer Machthaber. Zu ihnen gehörten nicht zuletzt die Marathen. Während der gesamten Herrschaft der Moguln hielten sich starke hinduistische Kräfte im Norden Indiens, vor allem die Rajputen. Beheimatet waren die Rajputen vornehmlich in Rajasthan. Als Angehörige einer Kriegerkaste fanden sie als tapfere Prinzen und Fürstensöhne in der indischen Geschichte einen ähnlichen Platz wie die galanten Ritter in England. Sie widersetzten sich jedem, der es wagte, seinen Fuß auf indischen Boden zu setzen. Niemals waren sie in irgendeiner Weise vereint oder organisiert, und wenn die Rajputen nicht gerade mit kriegerischen Auseinandersetzungen mit Fremden beschäftigt waren, dann kämpften sie gegeneinander. Unter den Moguln gehörten sie der Armee des jeweiligen Herrschers an, deren fähigste Generäle Rajputen waren.

Die Marathen gewannen erst unter Shivaji an Bedeutung. Er übernahm die Macht aus den Händen seines Vaters, und unter seiner Herrschaft (1646 - 1680) vollbrachten die Marathen in Kriegen Bravourstücke und andere Heldentaten. Sein Ruhm ist nie verblast, denn noch heute berichten wandernde Erzähler, die in Indien von Dorf zu Dorf ziehen, von seinen Erfolgen. Einen besonderen Bekanntheitsgrad besitzt er immer noch in Maharashtra, wo die wildesten und seiner mutigen Konfrontationen mit den Moguln, sondern auch deshalb, weil er der niedrigen Shudra-Kaste angehörte und durch seinen Mut bewies, dass man in Indien nicht unbedingt ein Brahmane sein muss, um ein bedeutender Führer zu werden. Shivaji wurde sogar einmal gefangen genommen und nach Agra zurückgebracht, aber seine Tollkühnheit hielt ihn nicht lange in den Händen der Moguln. Er konnte entkommen und bestand weitere Abenteuer.

Weniger erfolgreich war dagegen sein Sohn. Er wurde unter Aurangzeb gefangen genommen, geblendet und schließlich hingerichtet. Aus nicht schlechterem Holz war sein Enkel geschnitzt. Aber der war für die Marathen keine Führerperson. Dennoch behauptete sich der Stamm der Marathen auch noch unter den Peshwas, die als Staatsminister durch Erbfolge die wirklich Mächtigen im damaligen Indien waren. Schritt für Schritt stießen sie in immer mehr Verwaltungsgremien vor, denn die Herrschaft der Moguln geriet mehr und mehr ins Wanken. Zunächst infiltrierten sie das Heer mit ihren Leuten und drangen dann auch in die Verwaltung der Landgebiete vor, die sie schließlich regelrecht kontrollierten. Als gar noch Nadir, der Schah von Persien, im Jahr 1739 Delhi plünderte, erhielten die Moguln den letzten tödlichen Stoß. Aber 1761 traf es dann auch die Marathen bei Panipat. Dort wo 200 Jahre vorher der siegreiche Babur nach seiner erfolgreichen Schlacht den Grundstein für die Herrschaft der Moguln gelegt hatte, wurden nun die Marathen von Ahmad Shah Durani geschlagen. Ihrer Expansion in Richtung Westen wurde so ein Riegel vorgeschoben. Aber trotzdem behielten sie die Kontrolle über Mittelindien und ihre Region, die unter der Bezeichnung Malwa bekannt ist. Dem Untergang war dieses Reich dennoch geweiht, denn den Briten, einer der letzten imperialistischen Mächte, hatten sie nichts entgegenzusetzen.

Die Ausweitung der britischen Macht: Die Briten waren weder die ersten Europäer in Indien, noch verließen sie als letzte das Land. Dies blieb den Portugiesen vorbehalten. 1498 erreichte nämlich Vasco da Gama die indische Küste dort, wo das heutige Kerala liegt, nachdem er das afrikanische Kap der guten Hoffnung umsegelt hatte. Da die Portugiesen auf dieser Route allein waren, blieben sie stolz und ungestört ein Jahrhundert lang die alleinigen Kontrolleure des gesamten Handels zwischen Europa und Indien. Im Jahre 1510 kaperten sie dann Goa, eine Enklave in Indien, die sie ununterbrochen bis 1961 hielten, 14 Jahre nach dem Zeitpunkt, als die Engländer ihre Zelte in Indien abbrachen.

Die Briten errichteten ihren ersten Handelsposten 1612 in Surat (Gujarat). Königin Elizabeth I. hatte nämlich bereits 1600 einer Londoner Handelsgesellschaft per Vertrag das Monopol für den Handel zwischen Indien und England eingeräumt. 250 Jahre lang hatte dann nicht die britische Regierung in Indien das Sagen, sondern die East India Company, die sich aufgrund dieses Vertrages ausweitete. Weitere Handelsposten wurden 1640 in Madras eröffnet, 1648 in Bombay und 1690 in Kalkutta. Aber die Briten und Portugiesen waren nicht die einzigen Europäer, die sich in Indien breitmachten. Auch die Holländer hatten Handelsvertretungen dort, und 1672 ließen sich die Franzosen in Pondicherry nieder. Dies war ebenfalls eine Enklave, die sie nach Portugiesischem Muster auch länger hielten als die Briten.

Leider hatte auch Indien unter der anglo-französischen Feindschaft zu leiden; so eroberten die Franzosen 1746 Madras, gaben es aber 1749 wieder zurück. In der Folgezeit bestimmten Intrigen das Verhältnis zwischen den Imperialmächten. Wann immer die Briten Streit mit einem einheimischen Regenten hatten, konnten sie sicher sein, dass die Franzosen diesen mit Waffen, Soldaten oder auch nur mit ihrer reichhaltigen Erfahrung unterstützten. Im Jahr 1756 griff Suraj-ud-Daula, der Nabob von Bengalen, Kalkutta an und schockierte die stolzen Briten durch dieses Ereignis außerordentlich. Ein Jahr danach eroberte Robert Clive Kalkutta für England zurück und besiegte Suraj-ud-Daula mitsamt seinen französischen Mitstreitern in der Schlacht von Plassey. Dies war nicht nur eine Ausweitung britischer Macht, sondern stutzte auch dem französischen Einfluss in Indien die Flügel.

Indien selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt im Umbruch. Rund dafür war das Vakuum, das durch den Zerfall des Mongul-Reiches entstand. Einzig und allein die Marathen waren in der Lage, diese Lücke zu füllen. Sie stellten aber eher die Herrscher einer Gruppe kleinerer Königreiche dar, die manchmal einen gemeinsamen Nenner fanden, häufig aber auch nicht. Im Süden, wo der Einfluss der Moguln nie so groß gewesen war, bestimmten Rivalitäten zwischen den Briten und Franzosen das Geschehen. Dort wurde jeweils ein Herrscher gegen den anderen ausgespielt. Deutlich wird dies durch die Serie der Kriege von Mysore, verkörpert durch den Sultan Tipu. Tipu wurde im 4. Krieg von Mysore (1789-1799) bei Srirangapatnam getötet. Der britischen Vorherrschaft wurde damit ein weiteres Tor geöffnet, den Franzosen eine weitere Tür zugeschlagen. Der lang andauernde Kampf der Briten mit den Marathen endete erst 1803 und ließ lediglich den Punjab außerhalb britischer Kontrolle. Nach zwei Kriegen gegen die Sikha bekamen die Engländer im Jahr 1849 aber auch noch diesen Teil Indiens in die Hände. Ihre Fühler streckten die Briten Sogar nach Nepal aus, das sie zwar besiegten, aber nicht annektierten, und nach Burma, das sie in ihre Herrschaft einbezogen.

Aufstieg und Fall des britischen Indiens: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Engländer es endgültig geschafft, ganz Indien in ihre Gewalt zu bekommen. Zu großen Teilen lag dies daran, dass durch die Unfähigkeit der Moguln eine schmerzliche Lücke entstanden war. Die Engländer hielten es wie der erfolgreiche Akbar und erkannten die schwachen Stellen. Ihnen ging es in Indien einzig und allein um das Geldverdienen. Die Kultur, die Religion und den Glauben ließen sie völlig außer acht. Man sagte den neuen Kolonialherren nach, dass sie sich solange nicht um die Religion eines Inders kümmerten, wie er ihnen eine gute Tasse Tee zubereiten konnte. Darüber hinaus verfügten die Briten über eine disziplinierte, einsatzfähige Armee und scharfsinnige politische Berater. Die handelten einseitige Verträge aus, die den Engländern das Interventionsrecht sogar in lokalen Angelegenheiten einräumten, sofern die Inder sich als unfähig erwiesen. Wann eine einheimische Verwaltung allerdings unfähig war. Bestimmten die Engländer.

Auch unter englischer Kolonialherrschaft blieb Indien ein Vielstaatenland, in dem viele Provinzen dem Papier nach zwar unabhängig waren, in der Praxis aber unter strenger britischer Kontrolle standen. An der Strategie der kleinen Staaten oder Fürstentümer, beherrscht von Maharadschas, Navobs oder ähnlichen Potentaten, änderte sich bis zur Unabhängigkeit auch nichts. Erst dann wurden sie für Indien ein weiteres Problem. Die englischen Wirtschaftsinteressen lagen  bei der Förderung von Eisen und Kohle, der Entwicklung des Anbaus von Tee, Kaffee und Baumwolle sowie dem Bau des weitverzweigten indischen Eisenbahnnetzes. Sie unternahmen auch gewaltige Anstrengungen beim Bau von Bewässerungsanlagen, die in der Landwirtschaft eine Revolution brachten. Und förderten andere wichtige und nützliche Entwicklungen. Was die Regierung und die Rechtsprechung betrifft, so hinterließ England dem Subkontinent Indien ein gut funktionierendes und hervorragend aufgebautes System. Die allgemein gefürchtete und dennoch so geliebte Bürokratie, die Indien von den Briten mit in die Wiege gelegt bekam, mag negativ sein, aber sie verhalf Indien immerhin dazu, nach seiner Unabhängigkeit eine bessere Organisation, eine besser arbeitende und weniger korrupte Verwaltung als viele andere ehemalige Kolonial-Staaten verfügbar zu haben. Aber England gab auch den Startschuss zu weniger hilfreichen Entwicklungen in Indien. So drängten sehr schnell billige Textilien aus den damals aufstrebenden. Textilfabriken in England nach Indien und legten dadurch die Produktion in den einheimischen indischen Betrieben völlig lahm. Die Engländer verboten auch die uralte indische Sitte (Sati), nach der die Witwe sich zusammen mit ihrem verstorbenen Mann auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließ, und förderten in den Provinzen das System des Zamindar (Steuerpacht). Die im Ausland lebenden Grundbesitzer erleichterten die Last der Verwaltung und das Eintreiben der Steuern für die Briten, trugen aber auch zur Verarmung der ausgelaugten und landlosen Bauern in weiten Teilen Indiens bei. Während der britischen Verwaltung wurde auch die englische Sprache als Amtssprache eingeführt. In einem so großen Land mit einer verwirrenden Vielfalt an Sprachen dient diese Gemeinsamkeit auch heute noch zur nationalen Verständigung. Die britische Unterkühltheit ließ es nicht selten dazu kommen, dass die Inder auf Abstand gehalten wurden oder sie sich den Briten gar nicht erst näherten.

Im, Jahr 1857, weniger als ein halbes Jahrhundert nachdem die Engländer Indien völlig unter Kontrolle bekommen hatten, erlitten sie ihren ersten Rückschlag. Bis zum heutigen Tag ist noch nicht ganz geklärt, worin die Gründe lagen, die zum Aufstand gegen die Briten führten. Es kann noch nicht einmal klar bestimmt werden, ob es wirklich der Unabhängigkeitskrieg war, der alles einleitete, oder lediglich eine einfache Meuterei. Vermutlich waren es viele Gründe, zum Beispiel die herunter gewirtschaftet Verwaltung sowie weitere Anässe. An einigen Orten könnten sich die Gemüter auch darüber erhitzt haben, dass man die unfähigen und unbeliebten Verwalter entlassen hatte. Der einzige wirkliche Grund war allerdings – ob Sie es glauben oder nicht – die Einführung neuer Gewehrmodelle. Glaubt man einem Gerücht, dann wurden diese besagten Gewehre an die Truppen verteilt, in denen neben den Hindus auch viele Moslems ihren Dienst versahen. Die neuen Waffen waren aber mit Rind- und Schweinetalg eingefettet, ein Greuel für Hindus und Moslems. Die Schweine waren nach Ansicht der Moslems unrein und die Rinder wiederum den Hindus heilig. Die Engländer nahmen die Gerüchte, die sie über diese Ereignisse erfuhren, entweder nicht Ernst oder waren zu langsam, und einen Fehler wollten sie sich schon gar nicht eingestehen. Dies alles war aber der besagte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte, denn Indien war voller Hass gegenüber den unbeliebten Eroberern, und ein zwar noch unsicheres Nationalgefühl fand immer mehr Nährboden im Volk. Zögernder Beginn war der nur locker koordinierte Aufstand indischer Bataillone der bengalischen Armee. Von den insgesamt 74 Bataillonen verhielten sich nur sieben den Briten gegenüber loyal (eines davon war ein Gurkha-Bataillon aus Nepal), 20 wurden entwaffnet, und die restlichen 47 probten den Aufstand. Er brach in Meerut (nahe Delhi) aus, und schon bald sprang der Funke auch auf das übrige Nord-Indien über. Unvorstellbare Massaker und Grausamkeiten spielten sich auf beiden Seiten ab. Zermürbende Belagerungen, Maßgebende Siege und hinhaltende Verteidigungen waren auf beiden Seiten an der Tagesordnung. Am Ende erstarb der Aufstand eher, als dass er ein schlüssiges Ende fand. Über den Norden Indiens hinaus kamen diese Unruhen sowieso nicht. Obwohl genügend fähige indische Führer vorhanden waren, gab es nie eine Zusammenfassung aller Kräfte oder gar ein gemeinsames Ziel.

Zwei Schritte unternahmen die Briten nach dem Aufstand. Zunächst waren sie klug genug, nicht nach Sündenböcken zu suchen oder Rachefeldzüge zu führen. Rache und Kriegsbeute waren eher ein inoffizielle Sache und fanden auf anderer Ebene Statt. Der Zweite Schritt war die Liquidation der East India Company. Die Verwaltung des Landes ging über Nacht in die Hände der Britischen Regierung über. Das Ende des Jahrhunderts war aber auch die Blütezeit des britischen Imperiums, in dem die Blütezeit des britischen Imperiums, in dem die Sonne nie unterging und an dessen Himmel Indien der glänzende Stern war. Parallel dazu ebneten aber zwei andere Entwicklungen Ende des 19. Jahrhunderts Indiens Weg zur Unabhängigkeit. Zunächst waren die Briten immer häufiger willens, Inder in die Verantwortlichkeit zu nehmen, und taten dies auch, sodass häufig Inder Entscheidungen fällten, wo früher nur Engländer das Sagen hatten. Mehr und mehr fasste auch die Demokratie in Indien Fuß, obwohl die britische Regierung noch überall ihre Hand im Spiel hatte. Bei den zivilen Behörden wurde es immer mehr Indern möglich, auch höhere Posten zu bekleiden, die vorher ausschließlich den Kolonialherren vorbehalten waren.

Zur gleichen Zeit erlebte aber auch der Hinduismus eine Wiederbelebung und Angleichung an bestehende Verhältnisse. Die Hindu-Religion ist eine der ältesten Religionen der Welt, die es aber vor langer Zeit versäumt hatte, zur Zeit des Erblühens des Buddhismus mit der Masse seiner Anhänger in Kontakt zu bleiben und ihre Bedürfnisse zu erspüren. Dies wurde nun zum zweiten Mal bittere Wahrheit und erforderte ein komplettes Umdenken und rasches Handeln, um sie aus ihrer Rolle herauszuholen, die sie als reine Religion nur der Priester und der hohen Brahmanenkaste spielte. Bedeutende Reformer, zu denen Ram Mohal Roy, Ramakrishna und Swami Vivekananda gehörten, griffen drastisch durch und veränderten die Gesellschaft der Hindus. Sie waren Wegbereiter des heutigen Hinduismus, einer Religion mit so starken Elementen, daß auch die moderne westliche Welt sich von ihr angezogen fühlt.

Um die Jahrhundertwende flackerte die Opposition gegen die britische Herrschaft erneut auf. Der Kongress, der zu dem Zweck gegründet worden war, Indien einen gewissen Grad der Selbstverwaltung einzuräumen, drängte unruhig nach Eigenständigkeit. Auch außerhalb des Kongresses wuchs der Unmut und die Forderung nach Unabhängigkeit; einzelne Hitzköpfe waren nicht immer zimperlich in der Wahl ihrer Mittel, um an ihr Ziel zu gelangen. Als sich die Engländer Immer mehr in die Verteidigung gedrängt fühlten suchten sie schließlich nach einem Weg, Indien in die Unabhängigkeit zu entlassen. Dieser Weg sollte dem ähneln, den sie in Kanada und Australien gegangen waren. Der erste Weltkrieg änderte nichts an diesem Plan, denn die Ereignisse in der Türkei, einem moslemischen Land, waren ein Signal auch für viele indische Moslems. Nach Kriegsende sah es ernster aus als je zuvor, und als Führer der Unabhängigkeitsbewegung gewann Mahatma Gandhi immer mehr an Bedeutung. Sein alles überstrahlender Stern ging über Indien auf.

Gandhi und der gewaltlose : Im Jahre 1915 kehrte Mohandas Karamchand Gandhi aus Südafrika zurück. Er hatte dort als Rechtsanwalt praktiziert. In Indien verschrieb er sich voll und ganz der Aufgabe, das Unrecht zu beseitigen, dem sich viele indische Siedler gegenübergestellt sahen. Sehr bald aber steckte er sich ein noch größeres Ziel: die Unabhängigkeit seines Landes. Dies vor allem nach dem grausamen Massaker von Amritsar im Jahr 1919, als Angehörige der britischen Armee das Feuer auf eine unbewaffnete Gruppe von protestierenden Indern eröffnet hatten.

Gandhi, der sich nun Mahatma – die große Seele – nannte, beschritt den Weg des passiven Widerstandes oder des “Satyagraha” gegen die englische Vorherrschaft. Größtes Anliegen war ihm zunächst, den Unabhängigkeitskampf von der Ebene des Mittelstandes herunterzuholen und ihn in einen Kampf der Dorfbevölkerung umzuwandeln. Gandhi rief eine Bewegung ins Leben, die zum Ziel hatte, die ungerechte Salzsteuer abzuschaffen, rief zum Boykott gegen englische Textilien auf und war ständiger Gast in den englischen Gefängnissen, denn die Behörden fanden immer wieder Gründe, ihn festzusetzen.

Leider folgten nicht alle seinem Beispiel des gewaltlosen Widerstandes und der völligen Aufgabe der Zusammenarbeit mit den Kolonialisten, sodass es zeitweise auch ein bitterer und blutiger Kampf wurde. Dennoch, die Kongresspartei und Mahatma Gandhi waren auf dem Vormarsch, aber vor dem Ende des 2. Weltkrieges war kein Ende in Sicht. Dann war aber endgültig der Zeitpunkt erreicht, Indien die Unabhängigkeit zu gewähren, zumal der Krieg dem Kolonialismus einen tödlichen Stoß versetzt hatte und der Mythos der europäischen Überlegenheit endgültig untergegangen war. England hatte nicht länger die Macht und auch nicht den Wunsch, ein so riesiges Reich aufrechtzuerhalten, in dem Indien vor allen anderen Kolonien das größte Problem darstellte. Die große moslemische Minderheit hatte begriffen, daß ein unabhängiges Indien auch ein hinduistisches sein würde und dass, ganz abgesehen von dem sehr fairen Gandhi, die anderen Mitglieder im Kongreß nicht gewillt sein würden, die Macht zu teilen.

Die Unabhängigkeit: Am Ende des 2. Weltkrieges war klar, dass die Ära des europäischen Kolonial-herrentums zu Ende war. Indien musste unabhängig werden. Aber wie? Die Weigerung des Kongresses, in Verhandlungen mit den Moslems zu treten, kam als Bumerang zurück, indem die Moslems die Forderung erhoben, Pakistan von Indien abzutrennen und einen unabhängigen Staat zu schaffen. Das jähe Ende des 2. Weltkrieges nach dem Abwurf von Atombomben über Japan und der Sieg der Labour Party in England im Juli 1945 erforderten eine schnelle Lösung für das indische Problem. Man war im Zugzwang. Wahlen in Indien brachten die Tatsachen dann an den Tag und legten alles offen: Das Land war aufgrund der religiösen Gegebenheiten gespalten. Der Liga der Moslems, deren Anführer Muhammad Ali Jinnah zugleich Sprecher der überwältigenden Mehrheit der Moslems war, standen Anhänger der Congress Party (Kongreß-Partei), angeführt durch Jawaharlal Nehru und gestützt auf die hinduistische Bevölkerungsteile, gegenüber. Mahatma Gandhi blieb zwar die Vaterfigur für die Kongress-Partei, allerdings ohne ein offizielles Amt und, wie die Geschichte beweisen sollte, mit schwindendem politischen Einfluss.

“Entweder wir bekommen ein geteiltes Indien oder rein vernichtetes Indien”, hieß es. Demgegenüber stand das starke Verlangen der Kongress-Partei nach einem unabhängigen Groß-Indien, und jeder Tag, der ungenutzt vorüberging, ließ die Gefahr größer werden, dass neues Blutvergießen und neue Streitereien beginnen könnten. Zu Beginn des Jahres 1946 bemühte sich eine britische Kommission vergeblich, die beiden feindlichen Parteien zu einen. Indien steuerte nun unaufhaltsam einem Bürgerkrieg entgegen. Im August 1946 war es so weit: Die Moslems riefen zum “Direct Action Day” auf, einem unmittelbaren Angriff, in dessen grausamen Verlauf unzählige Hindus in Kalkutta ihr Leben lassen mussten. Dies nahmen die Hindus zum Anlass, einen ebenso fürchterlichen Rachefeldzug zu führen. Da alle Versuche, beide Seiten zur Einsicht zu bringen, scheiterten, fasste die britische Regierung im Februar 1947 einen schnellen Entschluss. Der damalige Vizekönig, Lord Wavell, sollte durch Lord Louis Mountabatten ersetzt und die Unabhängigkeit im Juni 1948 endlich Realität werden.

Aber im Gebiet des Punjab im Norden war inzwischen das Chaos ausgebrochen, und in Bengalen drohte das gleiche. Der neue Vizekönig unternahm einen einen letzten verzweifelten Versuch, die Gegner zu versöhnen und sie davon zu überzeugen, daß ein geeintes Indien eine gute Sache sei. Aber man blieb uneinsichtig, vor allem Jinnah, und schweren Herzens musste man der Teilung Indiens zustimmen. Nur Gandhi stand fest und unerschütterlich mit seiner Meinung da, lieber einen Bürgerkrieg und ein totales Chaos in Kauf zu nehmen als Indiens Teilung.

Wie in so vielen anderen Ländern der Erde auch, schien eine saubere Teilung des Landes zur schier unlösbaren Aufgabe zu werden. Obwohl es reine moslemische und reine hinduistische Gebiete gab, existierten aber auch Regionen, in denen die Bevölkerung zu gleichen Teilen beiden Religionen angehörte. Viel schlimmer war es mit den Gebieten, in denen isolierte Inseln mit Moslems umgeben waren von Hindus. So richtig klar wird die Unmöglichkeit einer solchen Teilung dadurch, dass Indien nach der endgültigen Teilung immer noch der Staat mit der drittgrößten moslemischen Bevölkerung blieb. Nur in Indonesien und Pakistan lebten noch mehr Moslems. Indien zählt auch heute noch zu seiner Bevölkerung mehr Moslems als irgendein anderes arabisches Land. Das Schlimme war nur, dass sich die Moslems an den gegenüberliegenden Seiten des Landes konzentriert hatten. Pakistan hätte somit einen westlichen sowie einen östlichen Teil gehabt und ein feindliches Indien in seiner Mitte. Die Instablilität dieses Staatswesens war offensichtlich. Dennoch dauerte es 25 Jahre, bis die vorausgesagte Teilung Wirklichkeit wurde und aus Ost-Pakistan das heutige Bangladesch entstand.

Weitere Probleme tauchten erst nach der Unabhängigkeit auf. Pakistan litt unter dem Mangel an Verwaltungskräften und geistigen Führern, mit denen Indien so reichlich versorgt war. Das waren Berufe, in welche die Moslems nie vorgedrungen waren. Dazu gehörten auch die Gelderleiher, eine Domäne der Hindus. Nicht zu vergessen die unglücklichen Unberührbaren, die nämlich nicht nur die Schmutzarbeit für die höheren Hindu-Kasten verrichteten, sondern auch den Moslems dienten.

Lord Mountabatten entschloss sich zum schnellen Handeln und bestimmte als Tag der Unabhängigkeit den 14. August 1947. Die Historiker zerbrechen sich seitdem die Köpfe, ob nicht viel Blutvergießen hätte verhindert werden können, wenn der recht so übereilt gehandelt hätte. Nachdem die Entscheidung aber gefällt war, das Land zu teilen, zog dies endlose weitere Entscheidungen nach sich; nicht zuletzt diejenige, wie überhaupt die Trennungslinie zu verlaufen habe. Eines war klar: Würde man die Entscheidung einheimischen Schiedsrichtern überlassen, würden auf beiden Seiten kämpferische Maßnahmen dagegen aufflackern. Daher übertrug man diese schier unlösbare Aufgabe britischen Fachleuten, die schon vor Beginn ihrer Tätigkeit wussten, dass sie – wie immer sie sich auch entschieden – einer Unzahl von Menschen Unrecht tun müssten. Am schwierigsten war die Aufgabe in Bengalen und im Punjab. Früher war Kalkutta, mit einer moslemischen Mehrheit unter der Bevölkerung, mit seinen Hafenanlagen und Jutefabriken von Ostbengalen abgetrennt. Folge war, dass eine Majorität von Moslems mit einer Juteproduktion als Haupt Industriezweig vorhanden war, aber ohne eine einzige Jutefabrik für die Weiterverarbeitung und ohne einen günstigen Hafen für den Export.

Größer noch waren die Probleme in Punjab, wo der Widerstand seinen absoluten Höhepunkt erreicht hatte. Eines der fruchtbarsten und wirtschaftlich gesündesten Gebiete wurde hier von Hindus (30 %) und Moslems (55 %) bewohnt, aber auch von den militanten Sikhs. Das Problem Punjab und die zu ziehende Grenze bargen alle Voraussetzungen für ein in die Geschichte eingehendes Unheil in sich. Nur wenige Tage nach der Unabhängigkeit wurde die neue Grenze bekanntgegeben, und schon erhoben sich Massen dagegen. Das folgende Blutbad war viel grausamer, als es Pessimisten je erwartet hatten. Für ganz Indien brach eine Zeit der Flüchtlingsströme an: Moslems zogen nach Pakistan und Hindus nach Indien. Im Punjab war diese Völkerbewegung am stärksten. Die neue Grenzlinie verlief genau auf halber Strecke zwischen den beiden größten Städten des Punjab: Lahore und Amritsar. Vor der Unabhängigkeit hatte Lahore eine Bevölkerung von etwa 1,2 Mio.; darin waren ca. 500.000 Hindus und 100.000 Sikhs enthalten. Als sich die Stürme der großen Flüchtlingsbewegungen gelegt hatten, verblieben ganze 1.000 Hindus und Sikhs in Lahore.

Viele Monate lang fand quer durch den Punjab der größte Exodus seit Menschengedenken statt. Vollbesetzte Züge mit Moslems, auf der Flucht nach Westen, erlebten Angst und Schrecken, weil die Züge unterwegs angehalten wurden und die Hindus und Sikhs die Fahrgäste regelrecht abschlachteten. Aber die von Osten her flüchtenden Hindus und Sikhs erlitten unter dem aufgebrachten moslemischen Mob das gleiche Schicksal. Die schnell in das Krisengebiet entsandte Armee war überhaupt nicht in der Lage, Ordnung zu schaffen. Machmal war sie sogar bereit, an dem Gemetzel der Partisanen teilzunehmen. Am Ende dieser Schreckensperiode im Punjab hatten 10 Mio. Menschen ihre Heimat verlassen. Viel schlimmer aber war noch, dass auch nach sehr vorsichtigen Schätzungen etwa eine viertel Million Menschen getötet worden war. Es kann auch eine halbe Million gewesen sein. Eine weitere Million war von Bengalen auf der Flucht. Die endgültige Spaltung des Punjab war keineswegs der alleinige Grund für das Blutbad. Weiteres Kopfzerbrechen bereitete den Verantwortlichen dass sich während der britischen Ära viele kleinere Fürstentümer erhalten konnten. Sie galt es in ein unabhängiges Indien und Pakistan zu integrieren. Garantien von weitreichenden und umfassenden Ausmaßen trugen dazu bei, die meisten Potentaten davon zu überzeugen, dass ein Anschluss von drei Enklaven an eines der Länder allerdings ungelöst. Ein Staat war Kashmir, mit einer vornehmlich moslemischen Bevölkerung, aber einem hinduistischen Bevölkerung, aber einem hinduistischen Maharadscha. Als sich dieser Maharadscha im Oktober aber immer noch nicht für Indien oder Pakistan entscheiden konnte, überschritt eine plündernde Pathanen-Armee die Grenze von Pakistan her. Ihre Absicht war es, nach Srinagar vorzustoßen und Kaschmir zu annektieren, ohne einen offenen Konflikt zwischen Indien und Pakistan heraufzubeschwören. Schlechte Karten aber hatten die Pakistani deshalb, weil sie den pöbelnden Pathanen die eroberten Gebiete zur Plünderung freigegeben hatten, um sie so noch mehr zu motivieren. Die Plünderer nahmen diese Aufforderung allzu Ernst und hielten sich deswegen unterwegs länger auf, als dies gut war. Das gab den Indern Zeit, ihrerseits Soldaten nach Srinagar zu entsenden, um eine Einnahme der Stadt durch die pakistanische Armee zu verhindern. Der bis dahin noch unentschlossenen Maharadscha stimmte nun einem Anschluß an Indien zu, war wiederum einen kurzen indisch-pakistanischen Krieg auslöste. Helfer in der Not waren UN-Truppen. Sie marschierten nach Kaschmir ein, aber das Problem blieb ungelöst. Kashmir ist bis heute ein Schwelbrand zwischen beiden Staaten. Wegen der moslemischen Mehrheit und der geographischen Gegebenheiten gehört Kaschmir einwandfrei zu Pakistan. Dies wird auch von einem großen Teil der Bevölkerung befürwortet. Aber Kaschmir ist Kaschmir, und Indien verstand es bisher sehr geschickt und konsequent, eine längst versprochene Volksbefragung zu umgehen. So sind Indien und Pakistan bis heute durch eine Demarkationslinie geteilt, die keine der beiden Seiten als offizielle Grenze anerkennt.

Ein besonders tragisches Ereignis während des Unabhängigkeitskampfes muss noch hervorgehoben werden. Am 30. Januar 1948 fiel Gandhi dem Attentat eines hinduistischen Fanatikers zum Opfer. Gandhi war bis zu seinem Tod zutiefst unzufrieden mit der Teilung Indiens und erschüttert durch das dadurch ausgelöste Blutvergießen.

Das unabhängige Indien: Seit Erlangung der Unabhängigkeit unternahm Indien Riesenschritte nach vorn, sah sich aber auch enormen Problemen gegenübergestellt. Hilfreich war jedoch, dass Indien nicht, wie so viele andere Länder der Dritten Welt, die durch Diktaturen geknechtet sowie in die Knie gezwungen worden waren und Militärregierungen oder Invasionen über sich ergehen lassen müssen, geschwächt war, sondern sich auf eine starke Regierung und ihre Institutionen verlassen konnte. Wirtschaftlich verzeichnete Indien fühlbare Fortschritte, besonders im Bereich der Landwirtschaft. Und die indische Industrie erkämpfte sich im Laufe der Jahre sogar den 10. Platz unter den Industrienationen.

Indiens erster Premierminister, Jawaharlal Nehru, versuchte mit aller Kraft, eine Politik ohne Allianz mit einem anderen Weltstaat zu betreiben, also blockfrei zu bleiben, obwohl Indien natürlich noch immer mit England eng verbunden war. Dies war den auch häufig der Grund für Unstimmigkeiten, wenn man über die Frage des Imperialismus diskutierte. Trotz der guten, Vorsätze, sich an keine Großmacht zu binden, schloss Indien sich im Laufe der Jahre doch etwas näher mit Russland, zusammen. Dies hatte teilweise seinen Grund darin, dass man gemeinsam Ärger mit China hatte und der Erzfeind Pakistan von den USA unterstützt wurde. Seinen festen Willen zu einem friedlichen Verhalten warf Indien allerdings seit der Unabhängigkeit dreimal über Bord, auch wenn Gandhi sein Volk dazu aufgerufen hatte, unter allen Umständen in Frieden zu leben. Dreimal nämlich kam es zum Krieg mit Pakistan (1948, 1965, 1971), weil man sich wieder einmal wegen Kaschmir oder Bangladesch in die Haare geraten war. Grenzkonflikte ergaben sich auch mit China, denn Indien beansprucht noch immer das Gebiet von Aksai Chin in Ladakh, das China 1962 besetzte.

Diese außenpolitischen Konflikte lenkten häufig von den ernsten innenpolitischen Problemen ab. Wie andere Länder der Dritten Welt kämpft auch Indien einen verzweifelten Kampf gegen die Bevölkerungsexplosion. Sie ist das Problem Nummer eins. Die Energiekrise der frühen 70er Jahre meisterte Indien erstaunlich gut, der grünen Revolution diente sie als guter Werbefeldzug. Ob dies aber auch für die Zukunft ausreicht, bleibt abzuwarten.

Indiras Indien: Politisch war Indiens größtes Problem seit Erlangung der Unabhängigkeit der Personenkult, mit dem sich die Regierenden umgaben. Praktisch gab es seitdem lediglich zwei Premierminister: Nehru und seine Tochter Indira Gandhi (ohne verwandtschaftliche Beziehungen zu Mahatma Gandhi). Nachdem Indira Gandhi 1966 die Wahlen gewonnen hatte, sah sie sich 1975 einer starken Opposition und ernsthaften Unruhen gegenübergestellt. Ihre Antwort bestand daraus, dass sie den nationalen Ausnahmezustand ausrief. Der führt in vielen Ländern leicht zu einer Diktatur. Während der Zeit dieses Notstandes beschritt sie viele Wege guter, aber auch schlechter Politik. Befreit von sämtlichen sonst so lästigen und einengenden parlamentarischen Zwängen bekam sie die Inflation bemerkenswert schnell und gut in den Griff, kurbelte die Wirtschaft an und erhöhte entschlossen die Leistungsfähigkeit des Landes. Auf der Negativseite konnten ihre Gegner verbuchen, dass sie leider allzu oft in die Schranken gewiesen wurden, denn die Gerichte Indiens wurden ein reines Marionettentheater. Der Presse wurde Fesseln angelegt, und mehr als einmal beobachtete man Andeutungen der Selbstverherrlichung, wie es zum Beispiel der verhängnisvolle Plan eines “Volksautos” von Sanjay Gandhi bewies. Ein ähnlich unglückseliges Programm war die von der Regierung forcierte Sterilisation, ebenfalls eine Idee ihres Sohnes Sanjay, die ungeheuren Ärger nach sich zog. Obwohl Gerüchte über die Unzufriedenheit des Volkes durch das Land zogen, von denen Indira sehr wohl wusste, entschied sie sich dafür, 1977 Wahlen auszurufen. Damit wollte sie ihre Notstandsgesetze bestätigt sehen. Ihr Sohn Sanjay hatte dringend von diesen Wahlen abgeraten, und sein Rat stellte sich als weise heraus, denn Indira erlitt mit ihrer Kongress-Partei eine bittere Niederlage. Die schnell gegründete Janata-Partei konnte als Volkspartei einen Wahlsieg feiern.

Die Janata-Partei aber hatte sich leider nur eines auf das Banner geschrieben: Indira zu bekämpfen. Nach der gewonnen Wahl besaß sie kein Konzept. Ihr Führer, Moraji Desai, schien nichts anderes im Auge zu haben, als die Kühe zu schützen, den Alkohol zu verbannen und Wert darauf zu legen, sein tägliches Glas Urin pünktlich zu trinken. Er versuchte erst gar nicht, die Probleme des Landes anzupacken. So stieg die Inflationsrate wieder in die Höhe, Unruhen nahmen zu und die Wirtschaft stagnierte. Es wunderte niemanden, dass Janata Ende 1979 in Ungnade fiel und die Wahlen von 1980 Indira Gandhi wieder an die Macht kommen ließen; diesmal allerdings gestärkt durch eine Mehrheit wie nie zuvor.

Kaisar Ashoka

Die bei weitem größte Figur in der langen Geschichte des Maurya-Reiches war Ashoka, Chandraguptas Enkel. Ashoka war fast unbekannt, mit Ausnahme einer vagen Erwähnung in den Puranas, die bis vor 100 Jahren eine der ältesten historischen Aufzeichnungen darstellten. Verschiedene Inschriften aus dieser Periode, im Brahmi-Schriftsystem verfasst, beziehen sich auf einen König namens Devanamapiya Piyadassi, Liebling der Götter. 1915 entdeckte und entzifferte man eine weitere Inschrift und fand heraus, dass der König auch Ashoka Piyadassi hieß. Eine zeitgenössische ceylonesische Chronik, die Mahavamsa, bestätigt die Theorie, dass Kaiser Ashoka mit dem Devanamapiya der Inschriften identisch ist. Es hat Jahre gedauert, die zahlreichen Erlasse von Ashoka zu entziffern. Sie sind in Fels gehauen, in Metall sowie in monolithische Säulen und im ganzen Land zu finden. Sie stellen eine wichtige Quelle der Maurya-Geschichte dar und sind auch eine Art Biographie Ashokas. Als Ashoka den Thron im Jahr 273 v. Chr. bestieg, gehörten zum Maurya-Reich fast ganz Indien und ein großer Teil Zentralasien, das von Vizekoenigen regiert wurde.Ashoka diente auch als Vizekoenig von Taxila, der Hauptstadt der nordwestlichen Provinzen. Nur die südliche Spitze Indiens und Kalinga (nun Orissa) im Osten blieben unabhängig. Ashoka hat nie die Roben eines buddhistischen Mönches getragen. Die Dharma (Pflicht) der Kshatriyaverlangte, dass er das Landverwalte und beschütze.

Die buddhistischen Institutionen wurden während seiner Herrschaft neu organisiert. Der dritte buddhistische Rat fand in Pataliputra im Jahr 250 v. Char. Stat, und der Kaiser war darum bemüht, die Lehre Buddhas im Land und auch außerhalb zu verbreiten. Ashoka starb 232 v. Chr., nach 41 Jahren an der Macht. “Unter den Zehntausenden Namen von Monarchen, die sich an den Säulen der Geschichte drängen”, schreibt H.G. Wells in seiner Outline of History”… glänzt der Name Ashokas, und er glänzt fast alleine … Mehr Menschen halten heute sein Andenken in Ehren als das von Konstantin oder Karl dem Großen.” Ashoka drängte anderen seinen Glauben nicht auf. Die verbreitete Interpretation, dass der Buddhismus zu einer Arts Staatsreligion wurde, ist falsch. Ashoka selbst sagte, dass alle Glaubensrichtungen Verehrung verdienen. Und obwohl er einige tausend Stups im ganzen Land errichten ließ, Stiftungen an Klöster machte und den Buddhismus in jeder Weise förderte, erhielten Zentren hinduistischen Lehre und Anbetung weiterhin die Unterstützung des Hofes, und die brahmanisch ausgebildete Elite busselte nichts von ihrer Macht ein. Ashokas Glaube regte zu Gewaltlosigkeit und Vegetarismus an, was sicherlich die Hindus beeinflusste, von denen die meisten kein Fleisch mehr aßen. Doch entgegen seiner Betonung von Toleranz und religiösem Eklektizismus war es sein Glaube an das spartanische buddhistische Ethos, das ihn dazu brachte, Festlichkeiten und Versammlungen zu verbieten.

Ashoka führte ein System königlicher Touren ein, Dharma Yatra (Touren der Pflicht) genannt. Dhamma ist die buddhistische Nomenklatur des Sanskritbegriffes Dharma, beide Wörter bedeuten “Pflicht”. Der Brauch entstand aus seinem Wunsch, die Orte zu besuchen, an denen Buddha gelebt und gelehrt hatte. In Bodh Gaya hat er erstmals direkten Kontakt mit seinen Untertanen. Zum ersten Mal sprach ein Kaiser mit den Massen, erläuterte seine Politik und fand Lösungen für die Probleme seines Volkes. Königliche Exkursionen waren bald an der Tagesordnung. Für Ashoka stellten sie ein nützliches Mittel dar, um Beamte zu kontrollieren, besonders in den entlegenen Gegenden des Reiches. Das Konzept der königlichen Touren der Pflicht wurde erweitert und schloss auch Missionen außerhalb des Landes mit ein. Seinen Erlassen zufolge schickte Ashoka Abgesandte und Botschafter mit seinen Grüßen und der Lehre Buddhas an die Höfe von Syrien, Ägypten, Mazedonien und Epirus. Er verheiratete seine Tochter Sanghamitra mit einem Adligen aus Nepal, und von hier aus hat sie wahrscheinlich die Lehre des Vierfachen Pfades nach Tibet und China gebracht. Mahinda, sein Sohn, wurde nach Ceylon gesandt, und andere Familienmitglieder gingen mit buddhistischen Doktrinen nach Zentralasien, Burma und Siam.

Indien: Das Regierungssystem

Indien verfügt über ein parlamentarisches System, das Gemeinsamkeiten mit dem Regierungssystem der USA besitzt. Im wesentlichen gibt es zwei Häuser des Parlaments – ein Unterhaus, bekannt als das Lok Sabha (Haus des Volkes), und ein Oberhaus (Rajya Sabha) als Vertretung der Länder. Das Unterhaus setzt sich aus bis zu 500 Abgeordneten zusammen und wird für 5 Jahre nach dem Mehrheitswahlrecht in Wahlkreisen gewählt, während die ca. 250 Mitglieder des Oberhauses von den Landtagen entsandt werden; nur 8 Mitglieder des Oberhauses bestimmt der Staatspräsident. Wie in England das House of Representatives kann das Unterhaus in Indien aufgelöst werden. Aber anders als in England oder Australien ist das beim Oberhaus nicht möglich. Der bundesstaatliche Aufbau Indiens trägt der außergewöhnlichen Vielfalt des Landes Rechnung, sodass Indien heute aus 28 Bundesstaaten und 9 Unionsterriritorien besteht. Die Länderregierungen besitzen eigene gesetzgebende Versammlungen (Vibhan Sabha). Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident. Er wird von einem Wahlmännergremium gewählt, das sich aus Mitgliedern des Ober- und Unterhauses sowie der Landtage zusammensetzt. Der Staatspräsident ist lediglich eine Galionsfigur, während der Premierminister die Macht ausübt. Die Zuständigkeiten für die Verwaltung liegen entweder in den Händen der Zentralregierung oder sind Ländersache und sind in der Verfassung festgelegt. So ist die Zentralregierung z. B. zuständig für Verteidigung, auswärtige Angelegenheiten, Währung und Kredit, Verkehrswesen, Zölle, Steuern. Die Bereiche Polizei, Erziehung, Landwirtschaft und Industrie sowie Gesundheitswesen sind Ländersache. Es gibt auch Angelegenheiten, die sowohl von den Länderregierungen als auch von der Zentralregierung behandelt werden; im Zweifelsfall geniesst der Gesamtstaat die Priorität. Alle erwachsenen Inder sind wahlberechtigt. Außerdem sieht die Verfassung einen Schutz für Minderheiten vor. Hierzu zählt der Schutz der Harijans und anderer Stammesgruppen, die sich noch überall im Land finden.

Die Kongresspartei

Gandhi riet Nehru und Sardar Patel, den zwei Giganten der Freiheitsbewegung, die Kongress-Partei nach der Unabhängigkeit aufzulösen und eine neue Partei mit gleichgesinnten Kollegen zu gründen, um die erste Regierung des freien Indien zu bilden. Er warnte sie davor, dass es Dissens, Eifersucht, Gerangel um Positionen und Macht von seiten jener geben würde, die ihre Zugehörigkeit zur Kongresspartei betonten, aber tatsächlich ganz anders geartete politische Einstellungen hatten. Von ihrer Gründung im Jahr 1885 als eine, Organisation für die geistige, moralische, gesellschaftliche und politische Regeneration der Menschen Indiens” bis 1947 und dem Fortgang der Briten wurde die Kongresspartei immer stärker und entwickelte sich zu einer wirklichen Nationalbewegung, die in sich eine heterogene vereinte. Alle indischen Religionen waren in ihr repräsentiert, und so unterschiedliche Personen wie extreme rechte Hindus, orthodoxe Moslems, Demokraten, Sozialisten, Kommunisten, Moderate, Liberale, bombenwerfende Militante, Intellektuelle, Philosophen, Traditionelle und sogar einige Engländer gehörten zur buntgemischten Crew der Kongresspartei. Die Befreiung Indiens von britischer Herrschaft war ihr einziges Bindeglied. 

Dieser sie vereinende Faktor fiel am 15. August 1947 weg, und Nehru schenkte Gandhis Warnung keine Beachtung. Mit aufrichtigem Idealismus glaubte er, diese ideologisch so heterogene Gruppe zusammenhalten zu können. Doch bald führten seine Differenzen mit Sardar Pate, dem pragmatischen Innenminister, dessen energisches Taktieren die Integration der Fürstentümer bewirkt und der eine streng kapitalistische Einstellung zur Wirtschaft hatte, zum Rücktritt des Ministers. Dies war der Anfang der Querelen innerhalb der Kongresspartei.

Trotz ihrer Heterogenität hatte die Partei in Krisenzeiten stets ein geeignetes Auftreten gezeigt. Als Nehru 1964 starb, wurde Lal Bahadur Shastri einstimmig zu seinem Nachfolger ernannt. Obwohl er so ziemlich das Gegenteil von Nehru war und dessen Statur, Anziehungskraft und westliche Orientierung vermissen liess, war er entschlossen in seinen politischen Entscheidungen und führte einen neuen und ganz und gar indischen Führungsstil ein. Doch 18 Monate später starb er durch einen Herzanfall während der indisch-pakistanischen Friedensgespräche (1966) in Taschkent. Diesmal war die Frage der Nachfolge nicht so einfach, denn es gab einige qualifizierte Kandidaten für die Position der Premierministers. Doch die Kongresspartei befasste sich mit dem Problem der Führung auf schnelle und effiziente Weise und bot die Position Indira Gandhi als einziger möglicher Kompromisskandidatin an (die zu diesem Zeitpunkt ein politischer Niemand war). Das Volk bestätigte die Entscheidung der Partei bei den Wahlen von 1971. Die Ermordung Indira Gandhis ließ das Land nur für einige Stunden führerlos: Die Kongresspartei votierte einstimmig für Rajiv Gandhi als vorläufigen Premierminister, eine Maßnahme, die das Volk wieder bei den Wahlen von 1985 für gut hieß und der Partei eine überwältigende Mehrheit gab. Nach Rajiv Gandhis Ermordung trat P.V. Narasimha Rao dessen Nachfolge an. Bei den nächsten Wahlen verlor die Kongresspartei die Macht in Indien.

Rundreisen  Indien - Nepal - Bhutan

MUSEEN UND GALERIEN
Lange Zeit hatte man Delhi als langweilige Verwaltungsstadt und kulturelles Brachland ohne eigene Tradition abgetan. Doch in den letzten Jahrzehnten erlebte sie durch die Blüte der darstellenden und bildenden Kunst sowie die explosionsartige Entstehung von Kunstgalerien und Museen einen wahren kulturellen Boom. Als die Briten ihre glanzvolle neue Hauptstadt erbauten, hielten sie es nicht für notwendig, auch nur einen einzigen Kulturtempel zu errichten. Heute verfügt Delhi dagegen über 20 Museen und Dutzende von Kunstgalerien, die dem Besucher eine ausgezeichnete Vorstellung von Reichtum und Vielfalt der klassischen, volkstümlichen und zeitgenössichen indischen Kunst vermitteln. Hier nun eine Beschreibung der wichtigsten Museen und Galerien.

Das Nationalmuseum: Obgleich es erst 1960 erbaut wurde, besitzt das National-museum eine ungewöhnlich umfangreiche Sammlung, die ständing erweitert wird. Ihren Kern bildete eine Ausstellung im Burlington House in London 1947/48, zu der einige der schönsten Gemälde, Skupturen und Dekorationsstücke aus den Museen des Landes zusammengetragen worden waren. Die Sammlung umfaßt die indische Kunst von der Urgeschichte bis zur klassischen Periode vom 3. vorchristlichen Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert (der Blützeit der Stein-und Bronzeplastik), ferner Miniaturmalereien, Textilien, dekorative Kunst, Waffen, Stammes-kunst, zentralasiatische und präkoumbische Antiquitäten, Kleidung und Musik-instrumente. Daneben gibt es Sonderausstellungen mit wechselnden Exponaten aus dem eigenen Bestand oder mit Leihgaben fremder Museen.

Den Rundgang beginnt man am besten in der ersten Galerie auf der linken Seite, die die Entwicklung des Menschen in Indien von vor einer halben Million Jahren bis ca. 2000 v. Chr. aufzeigt, einschließlich der großen Induskultur, die 2500 v. Chr. in Mohenjo Daro und Harappa im heutigen Pakistan entstand. Die Funde von Mohenjo Daro lassen auf eine Zivilisation schließen, die über geplant angelegte Städte verfügte, einen hochentwickelten Lebensstil pflegte und Beziehungen zu anderen östlichen Kulturen unterhielt. Auffallend sind vor allem die feingeformten Spielzeuge, Keramikwaren, Schmuckstücke und kleinen Statuen sowie Siegel mit Schriftzeichen, die bis heute nicht entziffert sind.

Die nächste Galerie leitet über zur historischen Periode der indischen Kunst und beschäftigt sich vor allem mit der Maurya-Dynastie (3. Jahrhundert v. Chr.) und der Sunga-Dynastie (2. Jahrhundert v. Chr.). Die Maurya-Periode zur Zeit des großen Kaisers Ashoka zeichnet sich besonders durch monumentale Säulen aus, die von Tierkapitellen gekrönt werden. Die Bronzereplik einer Ediktsäule von Ashoka zur Festlegung des Sittenkodex kann im Museumsgarten bewundert werden.

Drei große indische Schulen der Bildhauerkunst aus Nord-, Süd-und Zentral-indien (1.-3.Jahrhundert n. Chr.) sind in der nächsten Galerie zu finden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen der Bodhisattwa aus gesprenkeltem roten Sandstein, die Buddha-Köpfe im griechisch-römischen Stil aus Gandhara in Nordin-dien (das die Griechen unter Alexander dem Großen erobert hatten) sowie einige herrliche Tafeln und Friese mit Szenen aus dem täglichen Leben, die aus den Ruinen von Nagarjunakonda in Südindien, einem damals bedeutenden Zentrum des Buddhismus, stammen. Auf der linken Seite befinden sich die Gupta-Galerien mit wundervollen Plastiken aus einer Zeit, die für ihren monumentalen und gleichzeitig anmutigen Stil bekannt ist (4.-6. Jahrhundert).

Die früh mittelalterlichen Galerien (6.-12.Jahrhundert) zeichnen sich durch die Steinbilder der Pala- und Sena-Dynastie aus Ostindien, die verzierten Fensterstürze des südindischen Königreichs von Hampi und die Pallava-Plastiken aus Ostindien, die verzierten Fensterstürze des südindischen Königreichs von Hampi und die Pallava-Plastiken aus Mahabalipuram aus.

Im Erdgeschoß befinden sich ferner die beiden Sonderausstellunges der Bronze-Galerie und der Buddhistischen Galerie. Die bronzenen Chola-Plastiken (10. Jahrhunter), vor allem die tanzenden vierarmigen Nataraj-Figuren (deren kitschige Repliken in indischen Souvenirläden verkauft werden), strahlen eine magische Anziehungskraft aus. Die 1990 eröffnete Buddhistische Galerie lockt mit den 1972 in Piprahwa in Utter Pradesh ausgegrabenen Relikten von Buddha zahlreiche Besucher an. Ästhetisch reizvoller sind jedoch die Buddha-Skulpturen verschiedener Stilrichtungen-der apolloähnliche Kopf aus Gandhara, die klassisch anmutig geformten Szenen aus dem Leben von Buddha aus Sarnath und zwei äußerst ungewöhnliche Stuckhäupter aus Zentralasien.

Im ersten Stock befinden sich die Dauerausstellungen über Miniaturmalerei, Manuskripte und zentralasiatische Antiquitäten sowie einige Räume für Sonderausstellungen. Die auf zwei Galerien verteilten zentralasiatische Antiquitäten ziehen Gelehrte und Kunsthistoriker zus aller Welt an. Sie sind die Früchte zweier Expeditionen, die Sir Aurel Stein 1900-1916 entlang der alten Seidenstraße nach China unternommen hatte. In dieser Region trafen die verschiedensten Völker, Kulturen, Kunstrichtungen und Religionen aufeinander, wie die hier gefundenen Skulpturen, Münzen, Seidenstoffe, Wandgemälde und Keramikwaren aus dem 3. bis 12. Jahrhundert beweisen. Glanzstück der Sammlung sind die großen Wandgemälde, die leider im angrenzenden Archäologischen Museum in düsteren, schlecht beleuchteten Räumen nicht zur Geltung kommen.

Die Geschichte der indischen Malerei in der Galerie zur Linken ist der ganze Stolz des Nationalmuseums: Es handelt sich um die wohl umfangreichste Sammlung indischer Miniaturen. Aus der von persischen Künstlern am Hof der Moguln eingeführten Miniaturmalerei entwickelten sich mehrere indische Schulen. Mit viel Liebe zum Detail und leuchtenden Farben werden verschiedenste Themen dargestellt: Tiere und Pflanzen, Episoden aus Mythen und Legenden, Szenen des höfischen Lebens und Porträts. In diesen Räumen befinden sich auch die eigenartigen Gemälde der am europäischen Geschmack orientierten Company-Schule (18. und 19. Jahrhundert) sowie die dekorativen Tanjore-Gemälde aus Südindien, die zum Teil auf Glas gemalt sind und dadurch eine zauberhaft lasierende Wirkung erzielen.

Die umfangreiche Manuskripten Sammlung mit wundervoll illuminierten Handschriften auf Pergament und Palmenblättern liefert einen eindrucksvollen Überblick über die Buchkunst in Indien. Zu beachten sind auch die erlesen kalligraphierten und illuminierten Korane. Die Ausstellungsräume im zweiten Stock widmen sich der Anthropologie, präkolumbischen Kunst, dekorativen und angewandten Kunst, vor allem in den Bereichen Textilien, Metall, Jede, Waffen und Schnitzereien.

Anthropologische Galerie: Im Mittelpunkt steht hier die bemerkenswerte Sammlung von Verrier Elwin zur Stammeskunst aus den nordöstlichen Staaten Nagaland und Arunachal Pradesh sowie aus Ost-und Zentralindien. Stammeskostüme, Schmuck, Holzschnitzereien und Gebrauchsgegenstände sowie Fotos und Schaubilder geben Aufschluß über die Vielfalt der Volksstämme in Indien.  Waffengalerie: Die auf das 17. Jahrhundert zurückgehende Waffensammlung umfaßt sowohl Kampfwaffen als auch zeremonielle Waffen, die zum Teil erlesen verarbeitet, mit Juwelen oder Elfenbein besetzt und mit Gold ziseliert oder Elfenbein besetzt und mit Gold ziseliert sind.

Holzschnitzereien: Die Sammlung umfaßt Fragmente komplizierter Schnitzereien aus Holztempeln in Gujarat, Schreine, Tür-und Fensterrahmen mit Relieffiguren und geschnitzte Vertäfelungen von Tempelwagen aus Südindien. Dekorative Kunst: Den Textilien wird hier der meiste Platz eingeräumt – bestickte Kaschmirschals aus feinster Wolle, zarter Musselin, Brokatsaris und höfische Gewänder. Doch man findet auch Beispiele für Mogul-Jade, rituelle Metallampen, alte Münzen und Muster ornamentaler Kalligraphie.

Präkolumbische Kunst: Diese außergewöhnliche Sammlung ist dem indischen Kunsthändler Nasli Heeramaneck zu verdanken, der sich in New York niedergelassen hatte und sich mit den Kulturen auf dem amerikanischen Kontinent vom 9.Jahrhundert v. Chr. bis zur Ankunft von Kolumbus befaßte. Sie beinhaltet Terracottafiguren der Majas, Metall- und Holzwaren der Inkas sowie Kunstgegenstände nordamerikanischer Indianerstämme.

Nationalgalerie für Moderne Kunst: Das unter Sir Edwin Lutyens’ Leitung erbaute Herrschaftshaus des früheren Maharaja von Jaipur liefert heute den Rahmen für dieses Museum, das sich mit der Entwicklung der indischen Kunst von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit beschäftigt. Neben Werken Einiger berühmter indischer Künstler aus dem frühen 20. Jahrhundert verdient vorallem die Sammlung von ,,Company-Gemälden“ aus dem 19. Jahrhundert Beachtung. Sie umfaßt auch britische Maler wie Thomas Daniells und Tilly Kettle, deren Ölgemälde, Aquarelle und Stiche indischer Landschaften und Monumente typisch für diese Periode sind.

Interessant sind auch die Werke des beliebtesten indischen Malers im ausgehenden 19. Jahrhundert, Raja Ravi Varma. Er bereiste die Fürstenstaaten und malte steife viktorianische Portraits sowie Szenen aus Hindu-Mythen und Legenden. Seine Werke wurden tausendfach vervielfältigt und zierten nahezu jedes bürgerliche Heim. Selbst heute ist Raja Ravi Vermas Einfluß auf die indische Ikonographie noch spürbar, wie an den überall erhältlichen religiösen Kalendern und Postern zu erkennen ist.
Darüber hinaus bietet die Nationalgalerie eine umfassende Darstellung dreier heraustragender indischer Maler: des Nobelpreisträgers für Literatur Rabindranath Tagore, dessen schriftstellerische Tätigkeit seine Malbegrabung lange Zeit in den Schatten stellte, Jamini Roy, der sich von der traditionellen Volkskunst der Bengalen inspirieren ließ, und Amrita Sher Gil, deren lebendige, leidenschaftliche Gemälde Szenen aus dem täglichen Leben einfangen.

Nehru Memorial Museum und Bibliothek: Das Museum ist Indiens erstem Premier-minister Jawaharlal Nehru gewidmet, der das ursprünglich für den britischen Oberbefehlshaber im imperialen Architekturstil von Lutyens erbaute Teen Murti House 16 Jahre lang bewohnte. Es wurde mitsamt der elf Hektar großen Rasenfläche, den Büschen und dem Rosengarten in seinem kolonialen Glanz erhalten und weist burmanische Teakholzvertäfelungen, solide Messingbeschläge und ein kupfernes Treppengeländer auf. Auch in den Räumen wurde nach Nehrus Tod 1964 nichts verändert. Gerade diese private Atmosphäre macht das Museum besonders anziehend, gewährt es doch einen Einblick in das Leben dieses genügsamen und zugleich eleganten Mannes. Die Räume quellen förmlich über von abgegriffenen Büchern, und überall stehen Schalen mit Rosen – denn Nehru steckte sich jeden Tag eine ins Knopfloch.

Die Fotogalerie mit Nehrus Zeitgenossen kommt einem Who’s who von Persönlichkeiten aus aller Welt gleich und ist gleichzeitig eine Einführung in die Geschichte der indische Freiheitsbewegung. Direkt neben dem Museum liegt die Bibliothek, die über die beste Sammlung von Privatpapieren, Büchern und Mikrofilmen über die moderne indische Geschichte verfügt. Im Garten findet jeden Abend (außer während des Monsuns) eine Ton- und Lichtschau statt.

Tibet-Museum: Dieses kleine, aber faszinierende Museum unter kundiger Leitung eines gelehrten Lama zeigt Glanzstücke der tibetischen Kunst-und Handwerkstradition, die eine einzigartige Mischung chinesischer, indischer und nepalesischer Traditionen mit einheimischen Stilrichtungen darstellt. Besondere Erwähnung verdient die schöne Sammlung alter thangkas aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Diese bemalten Gebetsfahnen, die die Mauern tibetischer Klöster schmückten, wurden aus allen Teilen Tibets zusammengetragen.

Die Schmuckexponate umfassen Ohrringe, Gürtel, Börsen, Medaillons und silbernen Haarschmuck, die mit riesigen Korallen und Türkisen besetzt sind. Im oberen Stockwerk befinden sich eine Bibliothek mit seltenen Handschriften und im Erdgeschoß ein Laden mit einigen Antiquitäten, guten Repliken der ausgestellten Schmuckstücke und rituellen Gegenstände, ferner gewirkte Stoffe und Kräutermedizin.

Sanskriti Museum für Alltagskunst: Die kleine, bezaubernde Privatsammlung reicht von Ikonen und Statuen aus Hausaltären über groß Keramikkrüge zur Aufbewahrung von Öl bis hin zu dekorativen Kämmen, Spiegein, Toilettenartikeln und traditionellen Küchenutensilien. Alle hier gezeigten Gegenstände verbinden auf eine perfekte Art Schönheit und Nützlichkeit. Der Besitzer des Museums, O.P. Jain, hat indische Dörfer und Städte durchkämmt und einige seiner wertvollsten Exponate auf Schrottplätzen entdeckt.

Gandhi Memorial Museum: Wer hier eine große Vielzahl von Memorabilien erwartet, wird sicherlich enttäuscht sein, da Gandhi seinen persönlichen Besitz auf das Notwendigste beschränkte: Eine zerbrochene Brille, Holzsandalen, ein Stock, ein Lendentuch und natürlich das Spinnrad waren sein gesamten irdischen Besitztümer. Daneben zeige das Museum eine große Sammlung historischer Fotografien aus Gandhis Leben und seiner Zeit, eine Bibliothek mit Büchern von ihm und über ihn sowie einige Gemälde, die Episoden aus seinem Leben darstellen.

Luftwaffenmuseum: Diese herrliche Sammlung alter Flugzeuge umfaßt unter anderem einen Sikorsky-Hubschrauber, den japanischen Ohka-Flieger der Kami kazepiloten, ein historisches Wapiti, das 1929 als erstes Flugzeug durch den Khyber-Paß flog, Spitfires und Hurricanes sowie verschiedene andere Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, die die Amerikaner nach Kriegsende in Indien zurückgelassen hatten.

Nationalmuseum für Naturgeschichte: Vor allem Schulkinder sind von den Exponaten und dem phantasievollen ,,Dis-covery Room“begeistert, wo sie seltene Arten untersuchen und betasten, lebende Tiere beobachten und malen können. In den letzten Jahren hat sich das Museum zu einem wichtigen Zentrum für Umwelterziehung entwickelt: Täglich finden dort Filmvorführungen über Ökologie und anschauliche Vorlesungen übe Natur-und Artenschutz statt.

Die audiovisuelle Präsentation der Evolution ist eine gute Einführung in die nachfolgenden Exponate – Fossilien, ein Aquarium, eine Sammlung von Vogeleiern und ausgestopften Vögeln und daneben ein Brutapparat, in dem man das Schlüpfen von Küken beobachten kann.

Konstgalerien: In Delhi ist es zu einem Boom der Kunstgalerien gekommen, seit der Markt in den letzten drei Jahren enorm ausgedehnt hat und den zeitgenössischen indischen Künstlern nun die Anerkennung zuteil wird, die sie verdienen, Es werden Werke aus verschiedensten Materialen. Von Glasfasern und Acryl bis hin zu Terrakotta und Holz, ausgestellt. Die Stilrichtungen sind teils avantgardistisch, teils von der traditionellen indischen Ikonographie inspiriert oder an die Volks- und Stammeskunst angelehnt.

Garhi: Idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der modernen Kunstszene in Delhi ist Garhi, ein von der Lalit Kala Akademi (Nationale Akademie der Schönen Künste) geschaffener Atelier-komplex. Trotz seiner Lage im verkehrs-belasteten südöstlichen Stadtteil East of Kailash ist Garhi eine Oase der Ruhe, abgeschirmt von der Hektik der Stadt. Der anheimelnde frühere Landsitz liegt

in einem weitläufigen, von einer Mauer begrenzten Mogulgarten mit alten Bäumen, einem Brunnen, Steinpavillons und Ställen, die inzwischen in Ateliers umgewandelt wurden. Schon beim Durchschreiten des imposanten Torbogens wird man gewahr, daß man eine Stätte der Kunst betritt: Allerorts sieht man an Baumstümpfe gelehnte Skulpturen, auf den Veranden aufgestellte Gemälde und Lithographiesteine.

Garhi besitzt vier große Gemeinschaftsateliers für Malerei, Graphik, Plastik und Keramik sowie zehn Einzelateliers. Man kann hier direkt bei den Künstlern zu sehr viel niedrigeren Preisen als in den Galerien einkaufen.

Die derzeit führende kommerzielle Kunstgalerie in Delhi ist Art Heritage in Triveni Kala Sangam, mitten im Kulturzentrum von Delhi. Jahr für Jahr präsentiert sie mindestens 15 der führenden indischen Künstler in Retrospektiven, aber auch die aktuellen Werke. Nur wenige Gehminuten von Art Heritage entfernt liegen drei weitere Galerien, die einen Besuch lohnen – Shridharani Gallery, LTG Gallery und Lalit Kala Gallery.

Zu den ältesten Galerien in Delhi zählt das Dhoomi Mal Art Centre am Connaught Place. Es zeigt die Werke einer Vielzahl etablierter indischer Maler und Bildhauer. Die Inhaber sind freundlich und hilfsbereit. Ebenfalls am Connaught Place befindet sich das noch relative neue Centre for Contemporary Art, das mit seinen Präsentationen zeitgenössischer Kunst in dieser Saison bereits große Erfolge erzielt hat.

Die dynamische und unternehmungslustige CMC Gallery organisiert ,,Kunstlager“ in ganz Indien und stellt dann die besten Arbeiten aus.

Zwei ausgezeichnete Galerien befinden sich in Hauz Khas Village, Delhis exquisitem neuem Einkaufszentrum: Die Village Gallery bemüht sich, insbeson-dere führende Maler aus Kalkutta und Bombay zu zeigen, deren Werke anson-sten in Delhi nur selten zu sehen sind. Indar Pasricha Fine Arts ist etwas eklektischer, aber nicht weniger interessant. Hier werden sowohl zeitgenössische Landschaftsbilder als auch Stiche aus dem 19. Jahrhundert oder seltene Textilien und Stickereien ausgestellt.

Auf dem für seine Antiquitätenläden bekannten Sundar Nagar Markt kann man wunderbar herumstöbern. Die interessante Kumar Gallery ist eine der wenigen in Delhi, die sich mit Stammeskunst befaßt. Hier gibt es Perlen und Holzmasken aus Nagaland, bronzene Tierfiguren und Dorfgötter, Hornschnitzereien und Spielzeug aus Zentralindien.

Weitere etablierte Kunstgalerien in Delhi sind Studio One, Habiart Gallery, Gallerie Ganesha, All India Fine Arts and Crafts Society und Gallery Aurobindo. Das India International Centre ist zwar keine Kunstgalerie, präsentiert jedoch häufig hochkarätige Ausstellungen. Eine Reihe ausländischer Kulturzentren verfügt ebenfalls über Galerien, doch die Exponate stehen nicht immer zum Verkauf. Zu ihnen gehören die Gallerie Romain Rolland, Max Muller Bhavan und das American Centre.

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