Dieser Tempel ist wohl der
größte Tempel ganz Indiens und wirklich sehenswert! Man
findet ihn circa 3km nördlich des Rock Fort. Die
Tempelanlage ist wirklich riesig und könnte schon fast als
eine eigenständige Stadt durchgehen. Um alleine ins Innere
des Tempels zu kommen, muss man zunächst sieben Gopurams
durchschreiten. Der größte dieser Gopurams ist 73m hoch.
Wenn man an der vierten Mauer angelangt ist, findet man hier
einen Schalter, an dem man sein Ticket kaufen kann.
Anschließend kann man auch die Mauer hochklettern und das
gesamte Gebäude überblicken. Die Bauart soll die
verschiedenen Stufen der Existenz und des Bewusstseins
darstellen. Man durchläuft weitere Winkel
der Anlage, trifft auf Bettler, Brahmanen, Händler und sieht
Figuren von Himmelswesen und minderen Gottheiten. Am Ende
kommt man in die heilige Kammer, in der schließlich Vishnu
zu finden ist. Er wird hier in der Form von Sheshashayan verehrt, der auf einem Bett
ruht, das vom König der Nagas geschaffen wurde.
Es ist ein riesiges Kunstwerk
für sich mit unzähligen Reliefs und Statuen. Bei genauerem
Hinsehen kann man beispielsweise
Vanaras (Wörtlich ,,Waldmenschen”), Affenkrieger und
Prinzessinnen aus dem Ramayana oder Avatare (Inkarnationen)
Vishnus in einer seiner Tiergestalten, z.B. als Löwenmensch
Narasimha, sehen. Auch prähinduistische
Gottheiten wurden in diesen Reliefs verewigt, um sie mit dem
modernen Götterbild zu verbinden und weiterhin zu würdigen.
Wenn man auf den Torturm
trifft und dann nach Rechts abbiegt, gelangt man in ein
altes Kunstmuseum. Man findet hier verschiedene Statuen aus
Bronze, Stoßzähne, Kupfertafeln und vieles mehr. Einige
bezaubernde Elfenbeinstatuen aus dem 17. Jahrhundert kann
man hier zudem finden, die das Abbild
verschiedener Götter, Herrscher/innen, Dämonen oder sogar
Söldner darstellen.
Jedes Jahr im Januar findet hier auch das berühmte
Tempelwagenfest statt. Hierbei werden die
Götterstatuen auf Wagen geladen und durch die Stadt
gefahren. Das Vaikunta Ekadasi (Paradiesfest)
ist ebenfalls von großer Bedeutung. Es dauert ganze drei
Wochen und wird im November abgehalten.
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