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CALANGUTE UND
BAGA, Goa (West-Indien)
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Se Cathedral, Old Goa |
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Noch bis vor kurzem war Calangute der
Strand, an den es die Hippies aus aller Welt zog,
besonders zur Weihnachtszeit. Dann brach ein Chaos aus.
Menschenmassen trafen ein, um an das Ziel ihrer Wünsche
zu gelangen. Wer einmal miterlebt hat, wie diese vielen
Menschen in Gruppen zusammen saßen, in endlose Debatten
um Gott und die Welt verwickelt, der weiß Bescheid. Auf die Gefühle der Inder nahm man dabei keine
Rücksicht. Man gab sich so, wie man selbst wollte: nackt,
spärlich bekleidet und wenig gepflegt. Man wollte die Welt
verbessern und trat doch denen, die hier zu Hause waren, auf
die Füße. Natürlich spielte auch Rauschgift eine Rolle; Ganja
war im Trend. Dies hatte zur Folge, dass immer irgendwo irgendwelche
Hippies in einem Rausch waren und entweder Lärm verursachten
oder einfach irgendwo schliefen. Und – wie könnte es anders
sein – von Zeit zu Zeit tauchten dann auch Leute wie John
Lennon oder The Who auf, um kostenlose Konzerte zu geben.
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Goa: Baga
river and beach |
Goa:
Calangute Beach |
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Aber diese Zeiten sind vorbei. Vorbei
ist die Gewissheit, dass Calangute das Mekka aller
herumziehenden Hippies ist. Calangute änderte sein Image
und sein Aussehen. Es ist heute eher das Ziel von
Bürgerlichen und verursachte so den üblichen Rummel mit
fliegenden Händlern, die von Schmuck über Kunsthandwerk
praktisch alles verkaufen. Keine Presseberichte lassen
mehr befürchten, dass die sittlich verdorbene Menge von Calangute der indischen Jugend schaden würde. Die
Öffentlichkeit verlor das Interesse an Calangute, denn es gibt
ja nichts Aufregendes mehr zu berichten, es sei denn, die
Nachrichten über indische Mittelklasseurlauber sind lesenswert.
Noch immer aber hält
sich die Behauptung, dass Calangute den schönsten Strand schlechthin besitze. Womit
dies begründet wird, bleibt nebelhaft. Im Gegensatz zu Colva,
Anjuna und Chapora fehlen hier nämlich an der Küste die sanft
im Wind schwingenden Palmen. Der Strand ist durchsetzt mit
roter Erde und verläuft ziemlich steil in das Wasser. Außerdem
ist es hier nicht mehr so billig wie früher, die Preise
stiegen erheblich. Dem Ruf tat dies alles keinen Abbruch. Im
Gegenteil: Mancher, der Colva zu ruhig fand, fühlt sich hier
wohler. |
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