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Fatehpur Sikri (nähe Agra - Indien)

Uttar Pradesh
Tajmahal, Agra

FatehpurSikri: Buland Darwaza

FatehpurSikri

FatehpurSikri: Buland Darwaza

FatehpurSikri

FATEHPUR SIKRI
Zwischen 1570 und 1586, das war die Zeit der Herrschaft von Akbar, war Fatehpur Sikri die Hauptstadt des Mogulreiches. Die Stadt liegt 40 km westlich von Agra. Aber genauso plötzlich und übereilt, wie sie gebaut wurde, gab man sie auch wieder auf. Heute ist es eine nahezu perfekt erhaltene Mogulstadt, so wie sie zur Blütezeit der Mogulherrschaft existiert haben mag. Wer Agra besucht, sollte sich Fatehpur Sikri auf keinen Fall entgehen lassen. Die Legende berichtet, dass Akbar ohne männlichen Erben war. Um dies zu ändern, pilgerte er zu dem Heiligen Shaik Salim Chisti in Sikri. Dieser verhieß ihm die Geburt eines Sohnes, des späteren Herrschers Jehangir. Aus Dankbarkeit taufte Akbar seinen Sohn auf den Namen Salim. Das war aber noch nicht alles.

Akbar verlegte auch die Hauptstadt seines nach Sikri und stampfte eine neue, strahlende Stadt geradezu aus dem Boden. Später wurde sie jedoch wieder aufgegeben, angeblich wegen Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung.

Fatehpur sikri: Jodhabai Palace

Fatehpur sikri: Jami Masjid

Fatehpur sikri: Jodhabai Palace

Fatehpur sikri: Jami Masjid


Akbar genoß den Ruf, sehr tolerant gegenüber anderen Religionen zu sein, obwohl er selbst Moslem war. Er verbrachte viel Zeit damit, mit Anhängern anderer Religionen zu diskutieren und die Schriften zu studieren. Dies alles geschah in Fatehpur Sikri. Er schuf auch eine völlig neue Religion, genannt Deen Ilahi, Sie sollte ein Konglomerat aller wichtigsten Religionen sein. Akbars ranghöchste Beamte, wie Bibal, Raja Todarmal und Abu Fazal, hatten ihre Häuser in der unmittelbaren Umgebung seines Palastes. Jodh Bai-Palast: Bis heute ist nicht ganz geklärt, wer in diesem Palast, nordöstlich der Moschee, eigentlich wohnte. War es Jodh Bai, die Frau Jehangirs, oder vielleicht Akbars Frau, die Hinduistin war? Auch hier besteht die Architektur wieder aus einer Mischung aus hinduistischen Säulen und moslemischen Kuppeldächern. Der Palast der Winde ist eine grandiose Schöpfung; die Wände dieses vorspringenden Raumes bestehen vollständig aus steinernen Gittern. Vielleicht saßen hier die Hofdamen und warfen einen Blick auf das Treiben unter ihnen.

 Karawan Sarai und Hiran Minar: Die Karawan Sarai (Karawanserei) war ein großer Innenhof, umgeben von Unterkünften, der von Kaufleuten benutzt wurde. Der Hiran Minar (Wild-Minarett) soll der Überlieferung nach unter sich das Grab von Akbars Lieblingselefanten beherbergen. Tatsache ist aber, dass der Elefant außerhalb des Forts beerdigt ist. Aus dem 21 m hohen Turm schauen steinerne Elefantenzähne heraus. Akbar soll von diesem Turm aus auf Wild geschossen haben, das man vor den Turm gescheucht hatte. Das flache Stück Land vor dem Turm war früher ein See, wird heute aber nur noch gelegentlich überflutet.

Haus der Miriam: Unweit des Jodh Bai-Palastes steht dieses Haus, das früher von der Mutter Jehangirs bewohnt wurde. Damals sah es aber wesentlich prächtiger aus, denn es war über und über mit Gold belegt. Daher wird es auch das Goldene Haus genannt. Jami Masjid oder Darah-Moschee: Diese Moschee in Fatehpur Sikri soll eine Nach-bildung der Moschee von Mekka darstellen.

Fatehpur sikri: Hiran Minar

Fatehpur sikri: Hiran Minar

Auf jeden Fall enthält das schöne Bauwerk Stilelemente der persischen und hinduistischen Kultur. Der Haupteingang führt durch das Buland Darwaza, das Siegestor. Es erinnert an Akbars Sieg in Südindien. Dieses beachtliche Tor erreichen Sie über nicht weniger beeindruckende Treppen. Eine Inschrift im Torbogen besagt: Die Welt ist eine Brücke; überschreite sie, aber baue keine Häuser auf ihr. Wer eine einzige Stunde des Glücks erhofft, mag die Ewigkeit erhoffen. “mag die Ewigkeit erhoffen’’. Vor diesem Tor ist eine tiefe Quelle. Finden sich genügend Touristen, dann springen todemutige Einheimische hoch oben vom Tor in das Wasser.


In der Moschee ist das Grab (Dargah) des Shaik Salim Chisti, umgeben von Gitterfenstern aus Marmor. Noch heute kommen, genauso wie Akbar vor 4 Jahrhunderten, kinderlose Frauen zu dem Grab des Heiligen, um Kindersegen zu erflehen. Auch der Enkel des Heiligen, Islam Khan, ist in dieser Moschee begraben. Abul Fazi und Faizi, Berater und Dichter des Herrschers Akbar, hatten ihre Häuser unmittelbar neben der Moschee.

Panch-Mahal

Miriam-House

Panch-Mahal

Miriam-House

Bhirbal Bhavan: Dieser besonders elegante, aber kleine Palast wurde entweder für oder von Raja Birbal, dem wichtigsten Hofbeamten Akbars, gebaut. Seine Motive und die gesamte Ausführung sind meisterhaft. Victor Hugo, der französische Schriftsteller aus der viktorianischen Zeit, beschrieb diesen Bau als entweder sehr kleinen Palast oder sehr große Schmuckkassette. Der Hindu Birbal, bekannt für seinen Witz und seine  Weisheit, schien leider ein unfähiger Soldat zu sein, denn er verlor sein Leben und große Teile seiner Armee bei den Kämpfen von Peshawar im Jahre 1586. Zum Palast gehören ausgedehnte Stallungen mit fast 200 Boxen für Pferde und Kamele. Steinringe zum Festmachen der Tiere sind noch immer zu sehen.

Panch Mahal: Dieser kleine, fünfstöckige Palast wurde vermutlich früher von den Hofdamen benutzt. Ursprünglich waren die Seiten zugemauert, aber die Wände wurden entfernt, um die offenen Kolonnanden innen sichtbar werden zu lassen. Jedes der fünf Stockwerke ist kleiner und versetzt auf das untere Stockwerk gebaut worden, also wie eine Pyramide, sodass oben nur noch Platz für einen kleinen Kiosk bleibt. Die Kuppel wird von vier Säulen getragen. Im unteren Stockwerk stehen 56 Säulen getragen. Im unteren stockwerk stehen 56 Säulen, von denen nicht zwei gleich sind.

Diwan-i-Khas

Ankh Michauli

Diwan-i-Khas

Ankh Michauli

Ankh Michauli: Will man diesen Namen übersetzen, bedeutet er etwa “Verstecken und Suchen.’’ Man vermutet, daß der Herrscher hier mit den Haremsdamen Verstecken spielte. Näher liegt allerdings, dass dieser Bau als Archiv für Schriftstücke benutzt wurde. Wozu die mit steinernen Monstern verzierten Stützen allerdings besser passen, bleibt der Phantasie der Besucher überlassen. In einer Ecke befindet sich ein Platz, der mit einem Baldachin überzogen ist. Dort lebte vermutlich Akbars Hindu-Guru, der ihm weissagte und ihn unterrichtete. Diwan-i-Khas: Das Äußere dieser Halle für Privataudienzen ist schlicht, aber die Innenausstattung ist einzigartig. Eine Steinsäule in der Mitte des Gebäudes stützt einen flachen Thron. Von den vier Ecken des Raumes führen Stege quer durch den Raum bis zu diesem Thron. Man nimmt an, daß Akbar auf diesem Mittelsitz Platz nahm, während seine vier wichtigsten Minister in den vier Ecken ihren Platz hatten.

Diwan-i-Am: Hinter den Toren am Nordostende der Geisterstadt liegt die Halle der öffentlichen Audienzen. Zu ihr gehört ein großer offener Innenhof, umgeben von Kreuzgängen. Neben der Diwan-i-Am liegt der Packchisi-Garten, der wie ein gigantisches Brettspiel angelegt wurde, Angeblich spielte Akbar auf diesen Mustern Schach, wobei Sklavinnen die Schachfiguren darzustellen hatten.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Vor dem Norbat Khana, das früher einmal das

Diwan-i-Am

Diwan-i-Am

Haupttor war, spielten Musiker auf, wenn unten Prozessionen vorbei defilierten. Die Straße verlief am Münzamt und an der Schatzkammer vorbei bis zur Diwan-i-Am. Das Khabgah war Akbars Schlaftrakt; es liegt vor dem Daftar Khana, dem Büro. Daneben finden Sie das kleine, aber sehr fein gearbeitete Rumi Sultana (Haus der türkischen Königin). Die Innendekoration lässt dieses Gebäude als ein wahres Juwel erscheinen.

Neben der Karawanserei halten einige weniger gut erhaltene Elefanten noch immer stumme Wache am Hathi Pol (Elefanten-Tor). Direkt daneben kann man das Hakim (Haus des Doktors) und ein sehr schönes Hamman (Türkisches Bad) sehen. Außerhalb des Dargah-Moschee findet man die Überbleibsel der Bildhauermoschee. An dieser Stelle soll einmal das Grab des Shaik Salim Chisti gewesen sein; diese Moschee ist älter als die von Akbar gegründete und erbaute Stadt.

 

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Im Verlauf der untenstehenden Reisen erleben Sie den Ort „Fatehpur sikri“

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FATEHPUR SIKRI (Lage, Architektur & Geschichte)
37 Kilometer westlich von Agra erhebt sich auf einem Höhenrücken eine Handvoll kleiner schwarzer Kuppeln und roter Minarette. Fatehpur Sikri entstand vor etwa 400 Jahren unter der Herrschaft des Großmoguln von Indien, Muhammed Jalal-ud-din Akbar, der zum ersten Mal in der Geschichte der islamisch-indischen Architektur eine ganze Stadt neu aus dem Boden stampfen wollte. Die Traumstadt Akbars schmiegt sich harmonisch an die Konturen der Landschaft, scheint mit ihr verwachsen. Die ineinanderverschachtelten Hofanlagen halten für den Besucher eine Überraschung nach der anderen bereit. Die Anordnung der Palastbauten wirkt willkürlich und doch sorgfältig geplant. In jedem Winkel, hinter jeder Straßenecke scheint ein Geheimnis auf seine Entdeckung zu warten.

Fatehpur Sikri wird seit jeher von Mythen und Legenden umgeben – angefangen von den ungewöhnlichen Umständen seiner Entstehung über das charismatische Auftreten seines Gründers bis hin zu seinem plötzlichen Niedergang. Warum wurde Fatehpur Sikri mit solcher Eile aus dem Boden gestampft und schon 15 Jahre nach der Grundsteinlegung wieder verlassen? Warum wirkt die Anordnung der Bauwerke und Höfe zufällig, fast planlos? Welchen Prinzipien folgte die Stadtplanung? Was macht Fatehpur Sikri eigentlich so einmalig?

Die meisten Städte sind das Werk vieler aufeinanderfolgender Generationen. Jede Generation bringt ihren Anteil ein, ersetzt oft alte Stadtviertel durch neue. Nebeneinander existierende oder sich überlagernde Stilrichtungen zeigen Verschiedene Phasen des Stadtwachstums an. Fatehpur Sikri hingegen ist das Werk eines einzigen Mannes, der mit sehr viel Vorstellungskraft und Genie im Alter von 28 Jahren den Traum seiner eigenen Stadt verwirklichen wollte.

Heißersehnter Kindersegen: Als Akbar 1555 den Thron bestieg, hatten sein Vater und davor sein Großvater die Wurzeln des Mogulreichs bereits tief im indischen Boden verankert und Agra zu ihrer Hauptstadt gemacht. Als brillanter, fähiger und weitsichtiger Staatsmann war Akbar von Anfang an von dem Wunsch beseelt, seinen Ideen für den Aufbau eines gewaltigen Imperiums Form zu geben. Unter seiner umsichtigen politischen Führung, die ganz auf die Einigung seines Landes ausgerichtet war, fanden die Moguln zu ihrer Identität. Sie gründete nicht auf der Durchsetzung islamischer Wertvorstellungen eines Mogulherrschers, sondern vielmehr auf einer Verschmelzung verschiedener kultureller Strömungen. Nach seinen politischen und militärischen Erfolgen war für Akbar in den sechziger Jahren der Moment gekommen, ideologische Reformen einzuführen und religiöse Einheit zu schaffen.

1568 hatte Akbar, der mächtigste und bedeutendste Herrscher, der Indien je reagierte, noch immer keinen Thronfolger. In Sorge um den ausbleibenden Kindersegen unternahm er Pilgerreisen zu mehreren Schreinen und ersuchte heilige Männer um Rat. Nachdem all seine Gebete ohne Erfolg geblieben waren, machte er sich barfüßig zu einem Sufi-Mystiker namens Shaikh Salim Chisti auf. Dieser prophezeite ihm die baldige Ankunft eines Thronfolgers und die Geburt zweier weiterer Söhne. Als Akbar bald darauf überglücklich seinen langersehnten Thronerben von der Königin geschenkt bekam, nannte er ihn Mohammed Salim – nach dem großen Sufi-Mystiker Shaikh Salim – und beschloß, den Hof von Agra nach Sikri zu verlegen.

Stadt des Sieges: Angetrieben von einem starken Schaffens-und Schöpfungsdrang stürzte sich Akbar noch vor der Vollendung der beiden Festungen in Agrs und Lahore auf die Errichtung der Stadt des Sieges –,,Fatehpur“. Die neue stattliche Residenz sollte zusammen mit Agra das politische Zentrum seines Reiches bilden – eine analoge Entwicklung fand ein Jahrhundert später in Frankreich statt, als Ludwig XIV. Seinen Hof nach Versailles verlegte, um den Adel unter Kontrolle zu halten. Daß Sikri nicht als zweites Agra, sondern als Residenz für seinen Hofadel gedacht war, zeigt sich allein schon an ihrer mangelhaften militärischen Befestigung und ihrer Größe. (Trotz der exzessiven Bautätigkeit blieb Agra viel zu klein, den gesamten Hofstaat aufzunehmen.) Über seine politische Bedeutung hinaus war Sikri die Verkörperung eines Augenblicks des Sieges, der Freude und des Glaubens.

Bevor Akbar seine Residenz aus Agra verlegte, war Sikri eine Einsiedelei, bestehend aus ein paar Steinhütten des Sufi- Mystikers Salim und seiner Anhänger. Außerdem gab es noch eine kleine Moschee, die von den Arbeitern, die in den Sikri-Bergen für den Bau der Agra-Festung Steine klopften, zu Ehren des wundertätigen Heiligen errichtet wurde. Sikri war eng mit der Geschichte Indiens vor Akbars Zeiten verbunden. Im 12.Jahrhundert diente Sikri als Bastion der Sikar-war-Rajputen – der Namensgeber Sikris – und später als strategischer Grenzposten mehrerer moslemischer Herrscher.

1526 benutzte Babur, der Begründer des Mogulreichs, Sikri als militärischen Sammlungspunkt, von dem aus er den letzten moslemischen Sultan besiegte. Als großer Blumenliebhaber ließ Babur an den Hängen Sikris einen herrlichen Garten und einen künstlichen See anlagen, an dessen Ufer sein Enkel Akbar später seinen Palast baute.

Jama Masjid war nicht nur das erste, sondern auch das größte und höchste Bauwerk, das in der neuen Residenzstadt errichtet wurde. Es markierte den Mittelpunkt Sikris, um den sich alle weiteren Bauten gruppierten. Den Zugang zur nach Mekka ausgerichteten Moschee bildet das Badshahi Darwaza, das Herrschertor, im Osten. Mehrere Zellen, in denen der Sufi-Mystiker Chisti seine Schüler unterrichtete, umsäumen einen großen Hof aus rotem Sandstein, unter dem sich ein unterirdisches Wasserbecken für die rituellen Reinigungsbäder befand. Das westliche Portal – ein prächtiger Kuppelbau, innen in Blau, Braun, Gold und Weiß gestrichen – ist die eigentliche Gebetshalle. Hier soll Akbar selbst die Gläubigen zum Freitagsgebet aufgerufen und mit es mit ihnen verrichtet haben, was nicht in seiner Kompetenz lag. Der islamische Gebetsaufruf ,,Allah-ho-Akbar“ kann sowohl mit ,,Gott ist groß“ als auch mit ,,Akbar ist Gott“ übersetzt werden – kein Wunder also, daß der Mogul-herrscher so großen Gefallen an seiner Rolle als Gebetsrufer fand.

Auf einer Seite des Hofes zieht ein weißer Marmorbau mit feinem Gitter-werk die Aufmerksamkeit auf sich. Es handelt sich um das Grab des Sufi Mysti-kers Salim Chisti, das als einziges Bauwerk in Sirki ganz aus Marmor ist. Am Eingang zu der Grabstätte sind kleine Bindfäden erhältlich, die Gläubige an dem Marmorgitterwerk befestigen in der Hoffnung, daß Salim Chisti auch ihnen einen reichen Kindersegen bescheren möge. Die wellig vorkragenden Marmorstützen, die das Dach tragen, erinnern an stilisierte Schlangen. In der Grabkammer selbst bilden Perlmutt-, Topas –und Lapislazuli-Intarsien einen farbigen Kontrast zum weißen Marmor.

Einige Jahre nach der Fertigstellung der Moschee, als Akbar von einem erfolgreichen Feldzug aus dem Dekkan nach Fatehpur Sikri zurückkam, beschloß er, einen Triumphbogen als Symbol seines Sieges zu errichten. und so wurde der Südeingang der Moschee in einen gigantischen fünfstöckigen Torbau verwandelt – das gewaltigste Monumentalwerk, das Akbar der Nachwelt hinterließ. Über eine zwölf Meter hohe Treppenflucht erreichbar, blickt das Buland Darwaza auf die Stadt und das weite Umland und verkündet in rotem Sandstein und weißem Marmor den offensichtlichen Triumph Akbars.

In den meisten Städten jener Zeit wurde die Herrscherresidenz wie ein Augapfel gehütet, schwer befestigt und durch hohe Mauern und breite Gräben vom Rest der Stadt abgeschirmt. Islamische Architekten überließen die Stadtentwicklung oft dem Zufall. Sobald der Palast einmal stand, wuchsen Häuser und Straßen organisch um den Stadtkern herum. Bei Fatehpur Sikri war das anders. Sikri war durch und durch geplant und entsprang dem innovativen Geist eines hervorragenden Architekten.

Aus den Forschungsarbeiten läßt sich schließen, daß das Straßennetz, die Stadtmauern und die Haupttore Fatehpur Sikris nach einem Gittermuster angelegt waren. Dieses als städtebauliches Grundgerüst zusammen mit der Dominanz eines Baumaterials – roter Sandstein – verliehen Fatehpur Sikri ein einheitliches Stadtbild. Ähnliche, dem Muslim z. T. heilige Bauprinzipien kamen in anderen architektonischen Werken Akbars, Baburs und Jahangirs zur Anwendung. Shahjahan hingeben griff auf eine orthodoxere persische Tradition zurück.

Fatehpur Sikri war eine dynamische Stadt mit einer unbefestigten Zitadelle, die selbstbewußt auf einem Höhenrücken thronte. Zwischen der spektakulären Kulisse der Jama Masjid im Westen und Akbars Palast im Nordwesten breitete sich die Stadt in Richtung Süden aus.

Zeltstädte: Als die Architekten Akbars 1571 mit der Planung der neuen Residenzstadt begannen, fragten sie sich sicherlich, wo genau sie die Zitadelle anlegen sollten, wie sie überhaupt aussehen und vor allem wie sie wirken sollte, und welches Gebiet sich als Standort für einen Palast eignete. Aufschluß über ihre Entwürfe geben heute nur noch die Ruinen und die Geschichte und Lebensweise der Moguln.

Früher lebten die rastlosen Moguln in großen Zeltlagern, die innerhalb weniger Stunden aufzubauen waren. Ausgestattet mit kostbaren Teppichen und reichem Brokat, erinnerten die Zelte aus reißfestem Stoff an den Luxus der Paläste in Persien und Afghanistan, in denen ihre frühen Vorfahren ein seßhafteres Leben geführt hatten. Aber als sich die moguln in Delhi, Agra und Lahore niederließen, imitierten sie nicht die Bauweise der einheimischen Paläste. Ihre Bauwerke, vor allem ihre Profanbauten, ähnelten in ihrer Struktur vielmehr ihren traditionellen Zeltlagern.

Akbar war durchschnittlich vier Monate im Jahr auf Reisen. Auf seinen Expeditionen wurde er meistens von Ministern, Adligen und Prinzessinnen mit ihrem Gefolge begleitet. Berittene Soldaten und ,,Straßenbautrupps“ machten einen wichtigen Teil seiner gewaltigen Armee aus. Jeder Zwischenstopp wurde zur Pflichtübung im raschen und organisierten Zeltbau. Ein Jesuitenmönch, der Akbars Indien besuchte, war fasziniert von dem Organisationstalent der Moguln und ihrer Fähigkeit, binnen weniger Stunden eine riesige Zeltstadt auf- und auch wieder abbauen zu lassen.

Von der Natur ausgestattet mit innovativem Geist und Organisationstalent, entwarf Akbar eine flexible Raumplanung für seine kaiserlichen Zeltstädte. Eine schematische Aufteilung garantierte optimale Raumnutzung, maximalen Komfort und Ordnung. Das Zeltlagersystem Akbars an die Topographie eines neuen Standorts leicht anzupassen – wurde zur Grundlage für den Bau des Palasts in Sikri und vieler anderer Mogul-Städte.

Die Zeltlagerordnung sah vier zentrale Bereiche mit verschiedenen Funktionen vor. In dem ersten Bereich empfing Akbar das gemeine Fußvolk und seine Reiter. Zur zweiten Zone hatten nur privilegierte Adlige, hohe Offiziere und enge Freunde des Mogulherrschers Zugang. Im dritten Lagerbereich war der Palast Akbars mit seiner komfortablen Schlafstätte untergebracht. In der vierten, streng bewachten Zone hielten sich die Frauen des Mogulherrschers auf. Die vier Lagerbereiche waren axial nach sicherheits-technischen Gesichtspunkten hintereinander angeordnet. Alle übrigen Lagerbereiche mit den Schlafstätten der Soldaten, den Werkstätten und den Geschäften gruppierten sich um das Zentrum. Das königliche Zeltlager wurde Tag und Nacht von Wachen beschützt. Jüngste Forschungsergebnisse lassen den Schluß zu, daß Akbar seine Palastanlage in Fatehpur Sikri nach den gleichen Prinzipien errichtete wie seine Zeltstädte.

Der Standort, den Akbar für seine Residenz gewählt hatte, lag auf einem
Schmalen Höhenrücken, der diagonal nordostwärts von der Moschee wegführte. Der für den Palastbau verfügbare Raum war vermutlich kleiner als jedes seiner Zeltlager. Die lineare Anordnung der Palastbereiche nach dem Vorbild der Zeltstädte Akbars mußte an die Topographie des Geländes angepaßt werden. Die Ruinen bezeugen, daß die Architekten von Fatehpur Sikri diese Aufgabe meisterhaft gelöst haben.

Die zahlreichen Palasthöfe wurden parallel zur Jama Masjid angelegt. Die Moschee ist in Nord-Südrichtung ausgelegt, und ihre Gebetswand weist fast exakt nach Westen, in Richtung Mekka. Mit geometrischem Hintergrundwissen lassen sich die vier Zeltlagerbereiche wie Teile eines Puzzles zusammenfügen. Basierend auf axial ineinander verschachtelten Bauelementen, nimmt sich das städtebauliche Grundgerüst als offene, lockere Gesamtkomposition mit viel Freiraum aus. Keine Achse dominiert, alles ist aufeinander abgestimmt und genau berechnet – die Größe der Höfe und der Gebäude, die Ausrichtung und Breite der Straßen.

Eine interessante Spannung erhält die Raumstruktur der Stadt durch die Höhenverschiebungen der hintereinander gestaffelten Bauelemente. Die einzelnen Ebenen waren sogar nach einem hierarchischen Prinzip angeordnet. Der für das gemeine Volk zugängliche Bereich war auf der untersten Ebene angelegt, die höchste Ebene war dem Palast und dem Harem vorbehalten.

Aus praktischen Gründen wurden alle ,,Dienstleistungseinrichtungen“ wie die Münze, die Werkstätten, die Palastküche und die Bäder entsprechend den Geländeformationen des Höhenrückens angeklagt, während alle vom Herrscher genutzten Gebäude oben auf dem Bergkamm parallel zur Moschee ausgerichtet wurden. Die Plazierung der ,,Konsumenten“ direkt über den ,,Produzenten“ machte Fatehpur Sikri zu einer Stadt der kurzen Wege und gab Akbar bessere Kontrollmöglichkeiten an die Hand. Die Kombination aus parallel und diagonal angeordneten Bauelementen führte zur Entstehung unregelmäßiger freier Flächen um den Palastbereich. Das bauliche Grundgerüst der Stadt war geplant, geordnet, aber dennoch offen und dynamisch, ganz und im Gegensatz zur Roten Festung in Delhi oder zur in Symmetrie erstarrten Grabstätte von Humayun.

Um den Palast so rasch und effizient wie möglich fertigzustellen, hatte Akbar eine Art Fertigteilproduktion erfunden. Die Sandsteinblöcke, die in den Sikri-Steinbrüchen geschlagen wurden, wurden gleich vor Ort zu Platten oder Säulen verarbeitet und später auf der Baustelle zusammengesetzt.

Fetehpur Sikri heute: Fatehpur Sikri ist heute eine verlassene Ruinenstadt, die sich aus fremdenverkehrstechnischen Gründen dem Besucher nur über das Agra-Tor im Osten erschließt. Von hier aus geht es immer in Richtung Westen weiter. Die Straß zum Palast führt links ab durch das Portal Naubat khana. Dieser Eingang führte früher direkt zum ersten Palastbezirk, einer
großzügig angelegten Hofanlage, in der der Herrscher Audienzen gab, sich die Probleme und Klagen seiner Untertanen anhörte und Recht sprach. Ausgeschmückt mit kostbaren Teppichen auf dem Boden und an den Wänden, diente auch der Diwan-i-Am als Audienzhalle. Neben offiziellen Empfängen wurden hier auch Feierlichkeiten (wie etwa die Hochzeit Jahangirs) und öffentliche Gebetsversammlungen abgehalten.

Fatehpur Sikris Architektur hat nichts Großartiges an sich, sondern ist eher von einer stillen Eleganz, die sich in endlos variierenden Formen widerspiegelt. Fast vollständig aus roten Sandsteinblöcken aus den umliegenden Steinbrüchen gebaut, trägt die Stadt eine Einheitlichkeit zur Schau, die nur ab und an von weißen Marmorintarsien und blauen Dächern durchbrochen wird. Die Verschmelzung hinduistischer Bauelemente mit islamischer Ornamentik, die verhaltene Eleganz und Anmut gekoppelt mit geometrischen Formen hebt Fatehpur Sikri von der Masse der Mogul-Bauwerke ab.

Dem zweiten und dritten Zeltlagerbereich entspricht in Fatehpur Sikri ein riesiger viereckiger Stadtbezirk, der alle offiziellen Funktionen des Palastlebens auf sich vereinte und eine reine Männerdomäne darstellte. Jeder, der diesen Palastbereich, der wohl die prächtigsten und berühmtesten Bauwerke Fatehpur Sikris vereinte, betreten wollte, mußte sich niederknien und die Schwelle am Eingang küssen.

Am nördlichen Ende dieser Hofanlage steht der elegante Diwan-i-Khas, der durch seine außergewöhnliche Innengestaltung auffällt. Das Innere des zweistöckigen Baus wird von einer zentralen Säule beherrscht, von der vier Stege diagonal zu einer rundumlaufenden Galerie ausstrahlen. Sinn und Zweck dieser ungewöhnlichen Konstruktion sind nicht bekannt. Es kann sein, daß der Mogul-herrscher den Diwan-i-Khas als private Audienzhalle oder als Versammlungs-raum für die Gelehrten und Gesistlichen, die er zu theologischen Diskussionen einlud, oder sogar als Schatzkammer für
seine Juwelen benutzte. Das wuchtige Kapitell der Säule ist deutlich der Hindu-architektur von Gujarat zuzuordnen, einer Region im Westen Indiens, aus der Akbar besonders viele Handwerker her beordert hatte.

Die Zeltlagerstädte Akbars hatten alle einen großen Hof, der die privat genutzten Bereiche des Großmoguls von der Münze, den Werkstätten und den Geschäften abtrennte. Auf diesem ,,vom Mond erhellten“ Hof traf sich der Mogul-herrscher mit einer Handvoll auserwählter Besucher zu einem Plauderstündchen oder einer Partie pachisi. Auch in Fatehpur Sikri gibt es einen solchen Platz, den Pachisi-Hof. In seine Mitte ist ein kreuzförmiges Muster eingelassen, auf dem sich der Hofadel bei einem schachähnlichen Spiel vergnügte. Daß Sklavinnen dabei als lebende Figuren dienten, ist historisch nicht gesichert, aber durchaus vorstellbar. Zu Akbars Zeiten muß der Palast mit seinen wertvollen Teppichen, Brokatbaldachinen und langen Fackelreihen wohl hauptsächlich der Unterhaltung hochrangiger Adliger und ausländischer Gesandter gedient haben.

An der Südwestecke der Hofanlage steht ein zweistöckiges Gebäude, das allgemein – aber fälschlicherweise – Mädchenschule genannt wird. Hinweise in mehreren Chroniken sowie die Innenausstattung des Baus legen die Vermutung nahe, daß die ,,Mädchenschule“ als Lagerhaus für Früchte und Wasser aus dem Ganges verwendet wurde. Vorstellbar ist auch, daß in dem Gebäude Speisen aus weiter entfernten Küchen aufgewärmt und angerichtet wurden.

Am Südende des Palasthofes gruppieren sich um ein Wasserbecken die Privatgemächer des Mogulherrschers. In die Südfront des Hofes waren einst prächtige Zimmerfluchten mit der Privatbibliothek und den Studierräumen Akbars eingelassen. Hier saß der Mogulherrscher im Schneidersitz auf einem kleinen, mit Teppichen überzogenen Podest und empfing Adlige und Gelehrte, mit denen er lange Diskussionen, oft bis spät in die Nacht hinein, führte. Auch wenn Akbar weder schreiben noch lesen konnte, war er dennoch ein gebildeter Mann. Er ließ sich täglich Bücher über die verschiedensten Themen vorlesen und bildete sich durch Gespräche mit Gelehrten. Akbar verhalf dem intellektuellen und kulturellen Leben an seinem Hof zu einer ruhmreichen Blüte. Er gab den Anstoß zur Gründung einer eklektischen, synkretistischen Religion, Din-i-Illahi, die obwohl sie nur 17 Anhänger hatte – revolutionär für ihre Zeit war. Wenn Fatehpur Sikri auch ,,ein tragiseher politischer Fehlschlag war“, wie Richard Lannoy schrieb, ,,so hat dieser Fehlschlag nichts mit seiner Architektur zu tun, die der vollendetste Ausdruck der liberalen Gesellschaft ist, die (viele) indische Herrscher vergeblich zu erreichen suchten.“ In den Boden der Privatgemächer des Mogulherrschers waren Wasserleitungen eingelassen, die je nach Jahreszeit mit kaltem oder warmem Wasser für angenehme Raumtemperaturen sorgten.

Über dem ,,Zeichenraum“ und der Bibliothek lag eine kleine, mit vergoldeter Kalligraphie und Gemälden aus Persien und der Türkei ausgeschmückte Kammer, die allgemein Khwabgah genannt wird, was wörtlich übersetzt ,,Platz der Träume“ bedeutet. Das Schlafzimmer des Großmoguls war über einen Gang direkt mit dem Harem verbunden. Von seinem Platz der Träume hatte Akbar einen direkten Blick auf den Palasthof, den Diwan-i-Khas im Norden, den Pachisi-Hof, Khwabgah und die Büroräume des Daftar Khana im Süden, die alle von einer imaginären Achse durchzogen werden. Der rote Sandstein der Hofanlage und der umstehenden Bauten stand im Kontrast zu dem grünen Wasser des Zierteichs in der Hofmitte, der von einem kreuzförmig angelegten Fußweg zu einer zentralen Plattform überspannt wurde. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie Akbar, in der Mitte des Teichs thronend, die lauen Sommernächte genoß.


Die Residenz der türkischen Sultana auf der anderen Hofseite hat ebenfalls einen direkten Blick auf den Zierteich. Da sich der Bau jedoch in einem Palastteil befindet, der ausschließlich Männern vorbehalten war, ist es wahrscheinlicher, daß er als Konferenz -oder Diskussionsraum diente. Er besteht nur aus einer einzigen schmalen Kammer, die mit ihren wunderbaren Wanddekorationen zu den schönsten Innenräumen der Stadt zählt. Die Motive des reichen Schnitzwerks –Dattelpalmen, Granatäpfel, exotische Tiere und Wolken – zeugen von persischen, türkischen, ja sogar chinesischen Einflüssen.

Östlich der ausschließlich den Männern vorbehaltenen Palastbereichen liegen die Gemächer der Frauen mit dem Hauptharem, den Residenzen der Hauptfrauen und einem Haremsgarten. Vom Palasthof führt ein kleiner Torweg zum Palast der Mariam, der Mutter Akbars. (Mariam wird auch oft als christliche Königin ausgegeben, wovon aber keine Spur in den zeitgenössischen Chroniken zu finden ist.) Die ernste und nüchterne Außenfassade täuscht, verbergen sich doch im Innern prächtige Wanddekorationen, die noch bis ins 19. jahrhundert in glänzen dem Gold erstrahlten. Einst zogen vergoldete Engel durch weiße Wolken, und Vögel und Tiere streiften durch Blumenwiesen, Eine Wandinschrift lautet; ,,Die Gärten auf diesen Wänden sind wie die Gärten des Paradieses.”

Leider haben der Zahn der Zeit und Sikris rauhes Klima von der glanzvollen Blüte der paradiesischen Gärten nur ein blasses Abbild übriggelassen.

Die höchste Palastebene nimmt der Hauptharem ein, allgemein auch Jodhbais Palast genannt. Er wirkt schwer und feierlich und war wahrscheinlich das wichtigste, mit Sicherheit aber das größte Gebäude des Palastbezirks. Für die Privatsphäre und die Sicherheit seiner Bewohnerinnen sorgte nicht nur der versetzt angeordnete Eingang, sondern auch die zahlreichen Eunuchen. Die Privatgemächer der Frauen Akbars sind um einen zentralen Hof angeordnet. Ein Bereich diente wahrscheinlich als Tempel für die hinduistischen Prinzessinnen. Jodhbais Palast stellt eine Verschmelzung stilistischer Einflüsse von Gujarat, Mandu und Gwalior mit traditioneller islamischer Ornamentik dar, die in ihrer Synthese einmalige Mogul-Dekorelemente hervorbrachte, wie etwa das für Sikri charakteristische Tulpenmuster. Die strahlend blauen Dächer des Palasts setzen einen farblichen Kontrapunkt in der ganz von rotem Sandstein beherrschten Stadt. An die Frauengemächer angegliedert ist das Hawa Mahal, ein turmartiger, mit reichem Schnitzwerk verzierter Pavillon, in dem der Großmogul in heißen Sommernächten die kühle Nordwestbrise genoß. Der Viadukt, der von der Nordseite des Harems wegführte, verschaffte den Prinzessinnen einen privaten Zugang zu den Pavillons am See und dem einmal wöchentlich am Fuße des Palasts stattfindenden Basar.

Den dritten Baukomplex in der Frauendomäne bildet ein mit reichem Schnitzwerk verzierter Palast, der allgemein Birbal, einem wortgewandten und geistreichen Höfling Akbars, zugeschrieben wird. Weder Birbal noch irgendein anderer Mann wird je in dem Palast tatsächlich gewohnt haben, da er sich noch direkt im Haremsbereich befindet. Durchreisende haben den Birbal-Palast als das schönste Wohngebäude Sikris-bezeichnet, und wenn man einmal von dem Harem absieht, so geben ihnen das prächtige Schnitzwerk und der Blick, den man vom Birbal-Palast aus genießt, durchaus Recht. Jeder Quadratzentimeter an der Decke und an den Wänden wird von herrlichen Arabesken überzogen, die so kunstvoll ausgearbeitet sind, daß sie wie Teppichstoff wirken. Wie viele andere Bauwerke in Fatehpur Sikri verrät auch der Birbal-Palast durch seinen Innendekor und seine vom Gujarat-Stil geprägten Balken und Stützen eine Beeinflussung durch die Hinduarchitektur.

Einen angenehmen Kontrast zu dem heißen, roten Sandstein des Palastbezirks bietet der in Seenähe gelegene charbagh, der zu Akbars Zeiten der Schönheit der Paradiesgärten Konkurrenz machen konnte. Der einst von einer Mauer umschlossene Garten war von allen drei umliegenden Haremsbereichen zugänglich und umfaßte ein kleines Badehaus, Pavillons und einen Fischteich in der Mitte, der über Aquädukte mit dem Wasser des Sees gespeist wurde.

In dem heißen und staubigen Fatehpur Sikri hätten Kellergeschosse unter der Erdoberfläche sicherlich angenehme Kühlung verschafft. Da das harte Felsgestein aber eine Untermauerung der Bauwerke nicht zuließ, wurden als Alternative luftige Türme errichtet, die in märchenhaften Formen zum Himmel emporragen. Westlich der Empfangs- und Wohngebäude steht das Panch Mahal, dessen berühmte Silhouette das Bild des Palastes prägt. Der Pavillon besteht aus fünf Stockwerken, die sich nach oben verjüngen. Von dem nach allen Seiten offenen, somit angenehme Kühlung verschaffenden, Aussichtsturm ließ sich das Palastleben hervorragend beobachten.
Während die vom Großmogul, von den Hofadligen und vom Harem genutzten Palastanlagen den oberen Teil des Bergrückens für sich in Anspruch nahmen, mußten sich alle übrigen Bezirke mit den abfallenden Hängen begnügen. Gut zu erkennen sind die Küchen und Bäder im Süden, die Werkstätten (wie etwa die Münze) im Nordosten und das Wasserwerk am See, das mit seinen persischen Wasserrädern die Trinkwasserversorgung der Stadt sicherstellen sollte.

Zugangsmöglichkeiten zum Palast bot früher auch die Nordseite der Stadt. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie der Großmogul und sein Gefolge auf Dickhäutern und rassigen Pferden die lange Rampe überquerten und durch das monumentale Hathi-Tor (Elefantentor) in die Stadt Einzug hielten. Die beiden drei Meter hohen Steinelefanten, die einst alle Ankömmlinge am Nordeingang willkommen hießen, sind wahrscheinlich der Zerstörungswut Aurangzebs zum Opfer gefallen und heute nur noch als Gesteinsbrocken zu erkennen. Vom Elefantentor konnte der Großmogul über einen Torweg zu seinen Arbeitsräumen und die Haremsdamen über einen geheimen, von Gitterwerk geschützten Gang direkt zu ihren Gemächern gelangen.

Die weiten Höfe der Zitadelle, die breiten Rampen und die hohen, sogar von Elefanten passierbaren Torwege verliehen der Nordseite der Palastanlage einen dramatischen Charakter und ein majestätisch imposantes Gepräge, das sich heute leider nicht mehr nachvollziehen läßt, da alle nördlichen Zugänge zur Palastanlage in den letzten Jahren gesperrt wurden.

Um den See herum lagen zahlreiche Vergnügungsstätten wie etwa kleine Wasserpavillons, Bäder und sogar ein Polofeld, auf das Großmogul besonders stolz war. Hinter der Karawanserei mit Unterkünften für reisende Händler erhebt sich ein 21 Meter hoher, turmähnlicher Bau mit nach oben geschwungenen Steinzylindern. Der Überlieferung nach soll der Hiran Minar die Stelle markieren, an der der Lieblingselefant Akbars begraben wurde. Der exponierte Standort läßt aber auch den Schluß zu, daß der von weitem sichtbare Meilenstein eine Wegweiserfunktion innehatte.

Die Wasserversorgung der Stadt wurde durch einen großen künstlichen See sichergestellt. Ein sorgfältig ausgearbeitetes Bewässerungssystem transportierte das Wasser aus dem See zu einem großen Sammelbecken, hob es mit mehreren, von Kamelen und Ochsen angetriebenen Rädern über mehrere Stufen und leitete es über Aquädukte zu allen Palastbereichen. Genauso genial wie die Wasserzuleitung war auch die Wasserableitung. Das Schmutzwasser wurde über Kanäle abgeführt, gespeichert und ,,recycled“. Die großzügig angelegten Hofbäder am Südhang Sikris erinnern an die römischen Bäder des Kaisers Caracalla.

Verlassen, aber nicht vergessen: Der Traumstadt Akbars mit ihrer erhabenen Moschee, ihren kleinen Lustpavillons, prächtigen Gärten und weitläufigen Hofanlagen war nur ein kurzer Augenblick des Ruhmes vergönnt. 15 Jahr nach der Grundsteinlegung in Fatehpur Sikri verließ der gesamte Hofstaat – 5000 Frauen und 1000 Männer – Akbars Traumstadt und hinterließ eine tote Sandsteinwüste mit ein paar Nachkommen des Shaik Salim Chisti. Für die Preisgabe der herrlichen Stadt gab es vielerlei Gründe: Akuter Wassermangel hatte das Leben für die Palastbewohner fast unerträglich gemacht. Für Akbar war es unpraktisch, gleichzeitig zwei Residenzen – eine in Agra und eine in Sikri – zu unterhalten. Der Hauptgrund mag aber wohl politischen Ursprungs gewesen sein: Akbar wurde dringend an der Nordwestgrenze seines Reiches gebraucht, um eine Festung einzunehmen und seine Stellung zu konsolidieren.

Während seiner fünfzigjährigen Herrschaft errichtete Akbar nie eine perma-nente Hauptstadt, sondern wechselte das Lager nach alter Mogul-Manier, wann immer er es für nötig hielt. Der Standort einer Hauptstadt wurde immer nach den strategischen Interessen des Reichs ausgewählt. Die Entscheidung, Fatehpur zu verlassen, wurde Akbar nicht zuletzt auch durch die geringen Baukosten leicht gemacht – die Errichtung Fatehpur Sikris beanspruchte nur ein Fünfzigstel der gesamten Nettoeinnahmen des Großmoguls. Angesichts des Nomadendaseins, das Akbar führte, erscheint es durchaus angemessen, daß seine provisorischen Niederlassungen die Unbeständigkeit seines Lebensstils widerspiegeln. Der vergängliche Charakter allen Seine ist eines der Hauptthemen aller heiligen Schriften, so auch des Hadith, aus dem sich folgende Textstelle eingraviert auf dem Buland Darwaza findet:
Die Welt ist eine Brücke;
Deshalb überquere sie,
Aber bebaue sie nicht.
Ein Streifzug durch die Ruinen Fatehpur Sikris versetzt den phantasievollen Besucher 400 Jahre zurück, als die Paläste und Pavillons mit Brokat und wertvollen Teppichen ausgelegt waren und das Wasser in Aquädukten und Wasserbecken lebhaft gluckste. Die goldenen Fresken sind heute verblaßt, der See ist ausgetrocknet, und die Rosensträucher verströmen schon lange nicht mehr ihren süßen Duft. Geblieben ist aber der Geist eines großen Baumeisters mit reicher Phantasie und leidenschaftlicher Hingabe: Muhammed Jalal-ud-din Akbar
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