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Allahabad (Uttar
Pradesh), Nord-Indien
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Tajmahal, Agra |
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Die Stadt Allahabad liegt 135
km von Varanasi entfernt und am Zusammenfluss zweier
bedeutender Flüsse: des Ganges und des Yamuna (Jumna).
Der Zusammenfluß dieser beiden Flüsse, der Sangam,
bildet das Symbol für sündenbefreiende Waschungen. Daher
ist Allahabad ein heiliger Wallfahrtsort. Die religiöse
Bedeutung wird aber deshalb noch größer, weil auch der
unsichtbare und imaginäre Saraswati River an dieser
Stelle auf die beiden Flüsse Ganges und Yamuna trifft.
In Allahabad gibt es aber auch
ein historisches Fort. Es wurde von Akbar erbaut und
überragt den Zusammenfluss der Ströme. Im Fort steht
auch eine Ashoka-Säule. Das Haus der Familie Nehru,
Anand Bhawan, steht ebenfalls in Allahabad und ist für
Besucher zugänglich. Leider nehmen sich viel zu wenige
westliche Besucher Zeit für einen Aufenthalt in
Allahabad. Dabei gibt es eine Menge interessanter Dinge
zu sehen. Die Stadt steht auf historischem Boden, denn
bereits zur Zeit der Herrschaft der Arier war sie unter
dem Namen Prayag bekannt. Außerdem soll Brahma hier ein
Opfer gebracht haben. Der chinesische Pilger Hiuen Tsang
beschreibt einen Besuch dieser Stadt bereits im Jahr 634
n. Chr. Den heutigen Namen trägt diese Stadt seit 1584.
Damals herrschte Akbar, aber später geriet die Stadt in
die räuberischen Hände der Marathen, wurde von den
Pathanen geplündert und schließlich 1801 vom Nabob von
Oudh an die Briten übertragen. |
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Allahabad
Sangam |
Allahabad |
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Allahabad war auch Ort für die Übergabe der
Kontrolle über Indien von der East India Company an die
britische Regierung. Das war im Jahre 1858, nach dem Aufstand. Sangam: Der Zusammenfluss
der beiden Flüsse ist jährlich Schauplatz eines großen
Festes. Es findet zwischen Mitte Januar und Mitte
Februar statt und dauert zwischen 15 Tagen und einem
Monat. Dieses Fest (Magh Mela) zieht Tausende von
Pilgern an, die für ein Bad in den heiligen Flüssen von
weit her angereist kommen, um die Sünden abzuwaschen.
Alle 12 Jahre wird aus dem Magh Mela das Kumbh Mela, und
aus den Tausenden von Pilgern werden dann mehr als eine
Million Pilger!
Während dieses Festes wird auf unbebautem Land in der Umgebung
eine provisorische Stadt errichtet. Zur Sicherheit der Pilger
wird eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Dies nicht
ohne Grund, denn in den 50er Jahren starben 350 Menschen in
dem allgemeinen Gedränge zum Badeplatz. Die Kumbh Mela wird
abwechselnd in Nasik, Ujjain und Hardwar gefeiert, jeweils im
Abstand von drei Jahren. Am Zusammenfluß mit dem Yamuna ist
der Ganges mehr als 2 km breit, aber viel flacher und
schlammiger als der klare und tiefere Yamuna.
Das Fort: Es
steht am Zusammenfluss vom Ganges und Yamuna und wurde
von Akbar im Jahr 1583 erbaut. Das Fort besteht aus
massiven. Mauern und Säulen sowie drei wunderschönen
Toren, flankiert von hohen Türmen. Errichtet wurde es
aus riesigen Steinen, und man betrachtet es am besten
von der Flußseite aus. Abgesehen von dem Gebäude der
Moguln ist innerhalb des Fort nichts mehr erhalten. Aber
dies berührt Touristen ohnehin nicht, denn ihnen ist der
Zutritt im allgemeinen verwehrt. Eine Erlaubnis zum
Betreten des Forts stellt der Sicherheitsbeamte (Security
Officer), aus aber meistens erhalten Interessenten eine
Absage.Ashoka-Säule: Leider fällt auch die Ashoka-Säule
unter diese Bestimmung, da sie innerhalb des Forts
steht. Der 10,6 m hohe pollierte Sandstein-Schaft stammt aus
dem Jahr 232 v. Chr. Er wurde 1837 auf der Erde liegend
gefunden und danach in seine heutige Position gebracht. Die
meisten Inschriften sind Edikte des Ashoka, eine spätere
Inschrift ist jedoch eine Lobpreisung der Siege des
Samudragupta (326-375 n. Chr.). Das ist zugleich auch das
einzige Relikt der Aufzeichnungen über das Leben dieses
Gupta-Herrschers. Eine weitere Inschrift stammt aus der Zeit
von Jehangir. |
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Der nicht sterbende Baum: Auch bekannt
unter der Bezeichnung Akshai Veta, geht bereits der
chinesische Pilger Hiuen Tsang in seinen Aufzeichnungen
auf diesen Baum ein. Er steht innerhalb des Forts und
darf ausnahmsweise besucht werden. Eine kleine Tür in
der Ostmauer, nahe dem Fluss, führt zu diesem nicht
sterbenden Banyan-Baum, Hiuen Tsang erwähnt in seinen
Schriften, dass Pilger sich von diesem Baum stürzten, um
durch den so erlittenen Tod die Erlösung zu erfahren.
Der Baum steht auf einem recht ungewöhnlichen Untergrund
und bietet als einziges Zeichen seiner Existenz ein
Bündel Blätter, das – lieblos zusammengebunden –
herausschaut.
Anad Bhawan: Das Haus der Familie Nehru
vermachte Indira Gandhi 1979 der indischen Regierung. |
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Allahabad:
Aanand Bhawan |
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Es liegt im östlichen Stadtteil,
nahe dem Ganges, und zeigt in seinem Innern, wie die begüterte
Familie Nehru in den Unabhängigkeitskrieg verwickelt wurde.
Die Familie stellt vier Generationen kluger Politiker: Motilal
Nehru, Jawaharlal Nehru, Indira Gandhi und Rajiv Gandhi. Das
zweistöckige Herrenhaus liegt inmitten eines großen Gartens
und enthält viele persönliche Dinge der vier
Politikergenerationen dieser Familie. Die
Ausstellungs-gegenstände hätten für die Besucher noch höheren
Wert, wären sie in Englisch und Hindi beschrieben. Der Besuch
der oberen Etage kostet extra.
Khursu Bagh:
Dieser nahe dem Bahnhof gelegene Garten enthält das Grab des
Prinzen des Prinzen Khursu, des Sohns von Jehangir. Er wurde
von seinem eigenen Vater hingerichtet. Nicht weit entfernt
sind auch die leeren Gräber seiner Schwester und seiner Mutter
(Rajputin). Letztere soll sich aus Kummer über Khursu
vergiftet haben, der sich gegen den Vater empörte.
Das Museum von Allahabad: Sie finden das Museum in der Kamla
Nehru Park Road. Es enthält eine sehr gute Sammlung von
Miniaturen und Terra-kotta-Figuren aus Rajasthan. Ferner
können Sie eine ausführliche Sammlung von Gegenständen über
Nehru und Gemälde von Roerich sehen (siehe auch Abschnitt über
das Kulu Valley in Himachal Pradesh). Weniger schön sind die
Ausstellungstücke wie ein Gewehr, mit dem irgend jemand getötet
wurde und das jetzt auf einem drehbaren Untersatz umgeben von
Plastikrosen hinter Glas zu sehen ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Bereits im Ramayana wurde der
Bharadwaja Ashram erwähnt. Heute steht an dieser Stelle die
Universität von Allahabad. Am Ufer des Ganges liegen der Nag
Basuki-Tempel und der unterirdische Patalpuri-Tempel, beides
bedeutende Heiligtümer.
DIE UMGEBUNG VON ALLAHABAD
BHITA
Die ausgegrabenen Überreste dieser alten Befestigung liegen
auf dem gegenüberliegenden Flußufer, 18 km südwestlich von
Allahabad, Ausgrabungen der Archäologen brachten in den Jahren
1910-11 Schichten zutage, die aus der Gupta-Zeit (340-455 n.
Chr.) bis zurück in die Maurier-Zeit (321-184 v. Chr.) und
noch früher stammen. Es gibt in Bhita ein Museum mit Stein- und
Metallsiegeln, Münzen der verschiedenen Königreiche der
damaligen Zeit, Terrakotastatuen und verschiedenen Utensilien
sowie persönlichen Gebrauchsgegenständen.
GARWHA
Diese von Mauern umschlossenen Tempelruinen sind ungefähr 50
km von Allahabad und 8 km von Shankargarh entfernt. Die
letzten drei Kilometer müssen Sie zu Fuß zurücklegen. Der
Haupttempel besteht aus 16 wunderschön behauenen Steinsäulen,
deren Inschrift darauf hinweisen, dass der Tempel aus der Gupta-Zeit stammt. Einige der am besten erhaltenen Skulpturen
von Garwha sind heute im staatlichen Museum von Lucknow
ausgestellt.
KAUSAMBI
Dieses alte buddhistische Zentrum liegt 63 km von Allahabad
entfernt. Bekannt wurde es unter dem Namen Kosam. Früher war
Kausambi einmal die Hauptstadt des Krüher war Kausambi einmal
die Hauptstadt des Königs Udaya, einem Zeitgenossen von Buddha.
Unweit des Ortes gibt es eine Festung, deren Mauer einen
Umfang von 6 km aufweist. Die leider zerbrochenen Überbleibsel
einer Ashoka-Säule, allerdings ohne jegliche Inschriften aus
der Zeit vor den Guptas, können im Fort besichtigt werden. Zu
dem Fort besteht eine Busverbindung.
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