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BANGALORE (Karnatka),
Süd-Indien
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Karnataka: Vidhana Soudha, Bangalore |
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Obwohl diese moderne, lebendige Stadt im
Begriff ist, ein bedeutendes Industriezentrum zu werden, blieb
Bangalore bisher eine der schönsten Städte Indiens. Das
Stadtzentrum liegt inmitten von Gartenanlagen, Parks, breiten
Avenuen mit Bäumen, imponierenden Gebäuden und belebten
Basaren. Wegen der Höhenlage von 1.000 m herrscht auch noch
ein angenehmes Klima. All diese Vorzüge machten die Stadt aber
auch attraktiv, und noch immer kommen Inder aus allen Teilen
des Landes und aus Übersee, um hier Arbeit zu suchen,
Geschäfte zu machen oder zu studieren. Bedingt durch diese
Gegebenheiten, d. H. wegen des Aufeinanderprallen von
Intellektuellen, Politikern und Industriellen, erhitzen sich
die Gemüter häufig. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Zeitungen
nicht in großen Schlagzeilen über ein brisantes Thema
berichten.
Die heutige Hauptstadt Bangalore ist eine Gründung von
Kempegowda im 16. Jahrhundert. Zwei Jahrhunderte später wurde
sie unter Hyder Ali und Sultan Tipu eine bedeutende
Festungsstadt. Überreste aus dieser Zeit sind bis auf den
Botanischen Garten Lalbagh nicht mehr vorhanden. Dem Besucher
von heute bietet Bangalore eine gute Auswahl an Hotels und
Restaurants, Kinos und kulturellen Ereignissen. Ansonsten sind
die so prahlerisch beschriebenen "Attraktionen" eher
überbewertet. Bangalore bedeutet Stadt der Bohnen.
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Bangalore:
Cubbon Park |
Vidhana
Soudha, Bangalore |
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SEHENSWÜRDIGKEITEN
Vidhana
Soudha:
Dieser Bau ist sicherlich das interessanteste Gebäude in
Bangalore, vielleicht sogar ganz Indiens. Es wurde ganz
aus Granit im neo-drawidischen Stil errichtet, steht am
nördlichen Ende des Cubbon Park und dient als
Sekretariat sowie Parlament. Berühmt ist vor allem die
Tür zum Kabinettsaal, ganz aus massivem Sandelholz
gefertigt. An Sonntagen und Feiertagen wird das Gebäude
abends mit Flutlicht beleuchtet. Wer dieses Haus
besichtigen möchte, muß sich in die Schlange oben an der
Treppe zum Haupteingang einreihen.
Cubbon Park:
Die grüne Lunge der Stadt Bangalore bedeckt 120 ha. Das
ist ein wunderschöner, schattiger Park mit blühenden
Bäumen, der aus dem Jahr 1864 stammt. In diesem Park ist
in dem gotischen roten Gebäude die öffentliche
Bibliothek untergebracht. Aber auch den Obersten
Gerichtshof, das Gouvernement Museum sowie das Museum
für Technologie und Industrie finden Sie im Cubbon Park.
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Das Government Museum gehört zu den
ältesten Museen Indiens, wurde 1886 gegründet und enthält
Abteilungen für Geologie, Kunst und Numismatik sowie Reste aus
Moenjodaro. Das sind Gegenstände aus den Uranfängen der
indischen Zivilisation vor 5000 Jahren. Es hat den Anschein,
als sei der Museumsdirektor vor 50 Jahren verstorben und ein
Nachfolger nicht eingesetzt worden. So berichtet z. B. eine
Tafel darüber, daß das Fleisch der Fische nicht besonders
schmackhaft gewesen und damals nur von der unteren
Bevölkerungsklasse verzehrt worden sei.
Das Museum für Technologie und Industrie,
ebenfalls in der Kasturba Road und neben dem Government Museum
gelegen, ist täglich außer montags und an gesetzlichen
Feiertagen zwischen 10.00 und 17.00 Uhr geöffnet. Thema dieses
Museums ist die Wirkung von Wissenschaft und Technologie auf
die Industrie und das menschliche Wohlergehen. Sehr
ausführlich werden Indiens Erfolge auf dem Gebiet der
Technologie dargestellt. |
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Bangalore
Palace |
Bangalore:
Temple im Lalbagh Garten |
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Der
Botanische Garten Lalbagh:
In einem südlichen Vorort von Bangalore liegt dieser
schöne und bei den Einwohnern sehr beliebte Park. 96 ha
nimmt er ein und wurde im 18. Jahrhundert von Hyder Ali
angelegt. Sein Sohn Sultan Tipu setzte die Arbeit fort.
Viele hundert Jahre alte Bäume, meist beschildert,
stehen in dieser Anlage, in der Sie auch Seen,
Lotusteiche, Blumenrabatten, einen
Wildpark sowie eine der größten Sammlungen
tropischer und subtropischer Pflanzen ansehen können. Für das
leibliche Wohl sorgen einige Imbißstände.
Das Fort:
Kempegowda ließ 1537 dieses Gebäude ursprünglich aus
Lehmziegeln bauen. Es steht in der Krishnarajendra Road, nahe
dem City Market. Hyder Ali errichtete es im 18. Jahrhundert
erneut aus Stein, das sein Sohn Sultan Tipu ebenfalls
vollendete. Während der Auseinandersetzungen mit den Briten
wurde viel zerstört. Sie versäumen kaum etwas, wenn Sie die
Besichtigung dieses Forts aus Ihrem Programme streichen. Es
soll täglich ab 8.00 Uhr geöffnet sein, aber leider stimmt das
nicht immer.
Sultan Tipus
Sommerpalast:
Bereits Tipus Vater begann mit diesem Bau, den Tipu 1791
vollendete. Der Palast steht in der Albert Victor Road, nahe
der Kreuzung mit der Krishnarajendra Road, und weist
Ähnlichkeiten mit dem Daria Daulat Bagh in Srirangapatnam bei
Mysore auf, wurde aber wohl vergessen und zerfiel langsam. Der
Tempel nehebei ist viel interessanter. |
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Der Bull-Tempel:
Der Bull-Tempel ist einer der ältesten Tempel der Stadt
und steht auf dem Bugle Hill am Ende der Bull Temple
Road. Er ist im drawidschen Stil von Kempegowda erbaut
worden und enthält als Prunkstück eine große Figur des
Nandi, ähnlich dem auf dem Chamundi Hill in Mysore.
Dieser Tempel darf auch von Nicht-Hindus betreten werden.
Die Priester sind freundlich und überreichen jedem
Besucher Jasminblüten, erwarten dafür aber auch eine
kleine Spende.
Weitere
Sehenswürdigkeiten:
Die vier Wachttürme, die Kempegowda erbauen ließ, sind
durchaus einen Besuch wert. Sie stehen in der Umgebung
des Bull-Tempel, 400 m westlich. Der Ulsoor Lake im
Osten des Cubbon Parks bietet |
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Bangalore:
Bull temple |
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die Möglichkeit, mit einem Boot zu fahren,
und hat einen Swimmingpool.
DIE UMGEBUNG VON BANGALORE |
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NANDI HILLS
Dieser Bergort ist 68 km von Bangalore entfernt und war
früher die Sommerresidenz des Sultans Tipu. Tipu’s Drop,
eine 600 m hohe Klippe, verschafft Ihnen einen
herrlichen Blick in die Umgebung. Es gibt hier auch zwei
alte Tempel.
DIE
GOLDMINEN
VON KOLAR
100 km östlich von Bangalore liegen Indens
größte Goldminen. Mit einer Tiefe |
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Bangalore:
Nandi hills |
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von 3.000 m sollen diese Schachtanlagen die
tiefsten der Welt sein. Ein Besuch dieser Goldminen kann
organisiert werden. |
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