Weitere Informationen zu Ihren Ferien im Kokussnussland:
Karala ist ein
geschäftiger, kleiner, grüner Bundesstaat an der Westküste Indiens. Hier
wurde das Christentum vom Apostel Thomas erstmals im Jahre 52 auf dem
Subkontinent eingeführt. Der Islam erreichte ihn dann im Jahre 643. Die
erste europäische Handelskolonie wurde in Goa 1498 errichtet, die erste
kommunistische Regierung hier auf demokratischem Wege gewählt und
abgewählt. Kerala ist auch der erste Bundesstaat Indiens, in dem die
gesamte Bevölkerung lessen und schreiben kann.
Die Hauptstadt Thiruvananthapuran (Trivandrum) war einst die Metropole des
Fürstentums Travancore, und die beschatteten Alleen und herrschaftlichen
alten Gebäude vermitteln noch einen Eindruck dieser Ära. Das Napier Museum
besteht aus schönem rot-weißem Mauerwerk. Es gibt dort eine interessante
Ausstellung hiesigen Handwerks und von Artefakten sowie eine Sammlung von
Gemälden des berühmten Künstlerprinzen Ravi Verma, der mythologische
Motive verwendet. Mit dem Auto zu erreichen ist das East Fort; einen Halt
gilt es am CV Kalari Sangam einzulegen, einer Turnhalle im traditionellen
Stil, wo die älteste Selbstverteidigungskunst der Welt gelehrt wird –
Kalarippayat. Anschließend geht es weiter nach Kovalam (13 Kilometer),
einer Ausdehnung schwarzgoldenen Sandes zwischen zwei von Hotels gekrönten
Kliffen. Hier hielten sich einst die Prinzen und Damen des Hofes auf, und
es war der erste Strand Indiens, an dem eine internationale Ferienanlage
errichtet wurde. Es gibt Hotels gehobenen Anspruchs wie auch
Touristenbungalows. Heute gibt es hier sehr viele Hotels & Resorts, die
für einen Erholung Urlaub geeignet sind.
Eine Erkundung lohnen zudem: Ponmudi (56 Kilometer), eine kleine
Ansammlung von Touristenhütten auf Grashügeln, die sich gut fürs Wandern
eignen; der Pad Manabhapuram Palace (53 Kilometer), ein schöner alter
Komplex, der ausgiebigen Gebrauch von Holz und den mehrfachen Dächern der
traditionellen Kerala-Architektur macht. Das Königsbett ist aus
medizinischen Hölzern gefertigt. Sehenswert sind auch die Waffen der
NairKrieger und die großen, aus einer geheimen Legierung gefertigten
Aranmula-Spiegel sowie der Boden, der wie polierter schwarzer Marmor
glänzt, doch aus Kokosschalenkohle, Eiweiß und Limone besteht. Der Palast
steht bereits im benachbarten Bundesstaat Tamil Nadu (auf dem Weg nach
Kanyakumari oder Kop Comorin).
Thekkady ist ein Tierreservat, wo man wilde Elefanten sehen kann. Mit dem
gestauten Wasser eines Damms hat man ein Bergtal überflutet und somit
dieses Wald-und-See-Refugium geschaffen. Die Stämme abgestorbener Bäume
ragen immer noch aus dem stillen See empor; hier nisten Wasservögel.
Während einer Bootsfahrt sieht man wahrscheinlich Herden grasender und
badender Elefanten, Keiler im seichten Wasser, den herrlichen indischen
Bison, Sambarhirsche, die großen Malabar-Eichhörnchen,
Nilgiri-Langur-Affen mit ihrem grauen Fell und mit etwas Glück einen
verspielten Otter. Im nahen Kumily kann man hiesige Gewürze in
Plastikpackungen kaufen sowie Tee aus den umliegenden Plantagen. Wir bieten Unterkünfte auch in der Nähe des Orientation
Centre und des Kartenhäuschens für die sogenannten Animal-spotting Cruises
(Tierbeobachtungsfahrten) an.
Auf ansteigenden, sich windenden Straßen erreicht man die bedeutenden
Kirchen Velia Palli und Cheria Palli mit hinduistischen
Architekturelementen einschließlich Öllampenbehältern in den Wänden und
geschnitzten Balkenenden mit Tempel-motiven. In der Cheria Palli hängen
Wandgemälde, die angeblich vor Jahrhunderten von den Portugiesen
geschaffen wurden; die Velia Palli weist das sogenannte Flowering Cross
des St. Thomas auf.
Eine Fähre ermöglicht eine Fahrt durch das Polderland von Kerala, dem an
Reis reichen Kuttanad. Unternehmerische Bauern haben dem See sein Wasser
entzogen und dessen fruchtbaren Grund in riesige Felder umgewandelt.
Die Fähre passiert gewölbte Brücken und tuckert palmenbestandene Kanäle
entlang. Es ist eine zwei -bis dreistündige Begegnung mit einer ziemlich
einzigartigen Lebensweise.
Alappuzha (Alleppey) liegt am anderen Ende des Netzes von Kanälen. Es ist
auch eine Kanalstadt, wo mit einem System von Fingerdrücken zwischen
Käufern und Verkäufern um Pfeffer gehandelt wird. Sie halten unter einem
Tuch gegenseitig ihre Hände. Am zweiten Samstag des August platzt die
kleine Stadt aus allen Nähten, da dann das Nehru Trophy Boat Race
stattfindet, an dem vier Arten von Booten teilnehmen einschließlich des
aus 100 Ruderern bestehenden Chundan Valloms (der größten
Teamveranstaltung der Welt). Rennen werden zudem in Alleppey abgehalten.
Dies ist eine Stadt, in der man Reppiche, Türmatten, Untersetzer, Sets und
andere Dinge aus der unverwüstlichen Kokosfaser erstehen kann.
Kochi (Cochin)
Cochin oder Kochi ist die Stadt in Kerala wo man sein Kerala Reise
beginnt oder endet.
Die historische Stadt Ernakulam liegt im wirtschaftlichen Herzen von
Kerala an beiden Ufern der Mündung eines Flusses, der sich in des
Arabische Meer ergießt. Cochin befindet sich auf der dem Arabischen Meer
zugewandten Seite der Mündung, The Channel genannt. Der portugiesische
Seefahrer Vasco da Gama landete hier und ließ die St. Francis Church
erbauen, in der später begraben wurde. Die alten Fabriken der Holländer
und Briten stehen immer noch an mit hohen Mauern versehenen Straßen, wie
auch die von den Briten erbauten Villen. Die Handhabung der
,,chinesischen” Fischernetze auf ihren schwenkbaren Gerüsten kann man am
besten während des Sonnenuntergangs beobachten. Eine schöne Synagoge steht
in der Sackgasse Jew Town, wo einst Flüchtlinge vor der spanischen
Inquisition Zuflucht nahmen und sich eine kleine jüdische Gemeinschaft
ansiedelte. Bei einer Fahrt durch den geschäftigen Gewürzmarkt
Mattancherry sieht man offene Läden, Töpfer mit Säcken auf ihren Köpfen,
Lagerhäuser um alte Höfe und riecht die vermischten Aromen von Pfeffer,
Zimt, Kardamom und auch Kurkuma.
Thrissur (Trichur, 74 Kilometer) ist eine Tempelstadt mit einem
fabelhaften ,,Elefanten-und-Schirm-Wettbewerb” und einem spektakulären
Feuerwerk in Trichur Pooram, die im April oder Mai stattfinden. In
Cheruthuruthy (106 Kilometer) werden viele Tanzformen Keralas gelehrt,
etwa Mohiniattam, die der Gründer dieser Schule, der Poet Vallathol, vor
dem Aussterben bewahrte.
Der Great Elephant March, eine Revue festlicher Highlights von Kerala,
bietet an vier Tagen im kühlen Januar einen Elefantenritt, eine
Grillfeier, ein Boot-rennen und eine Tour durch Cochin sowie eine
Demonstration von Selbst-verteidigungstechniken in Trivandrum.
Es gilt, die die Gerichte Keralas zu porbieren: goldbraun gebratene
Dosa-Pfannkunchen, gedünstete Reis-Iddlies, syrisch-christliche Appams und
Eintopf sowie Nordkeralas moslemisches Biryani (in Reis gekochtes
Fleisch).
Kalarippayat
Auf einer Kerala Rundreise sollte man die Vorführung von
Kalarippayat nicht verpassen.
Selbstverteidigungstechniken wie Kung-Fu, Kendo und Judo
stammen weder aus Japan noch aus China. Buddhistische Mönche brachten
sie aus Indien nach Nippon und Südostasien. Und in Indien adaptierten
die Mönche ihre Selbstverteidigungstechniken von Keralas Kalarippayat.
Kalaripayat bedeutet wörtlich ,,Turnhallen-Verteidigungskunst”.
Doch es ist mehr als nur eine Methode der Verteidigung. Es handelt sich
in erster Linie um ein System der Körperkontrolle. Dessen Schüler
bekommen zunächst ihre Gelenke und Muskeln massiert; anschließend
absolvieren sie einen aus Übungen und Gymnastik bestehenden Kurs, der
ihnen eine fast schlangenähnliche Gelenkigkeit und Anmut verleiht. Ihre
Sprünge sind verblüffend, und sie erholen sich von einem Wurf mit
katzenhafter Behendigkeit.
Abgesehen davon, daß sie Würfe, Würgegriffe und Druckpunkte erlernen,
meistern die Schüler des Kalarippayat den Dolch, das Schwert und den
Schild, den Speer, die Keule sowie zwei ungewöhnliche Waffen: das Urumi
und das Kathiyum Thalayum. Das Urumi ist ein flexibles, zweischneidiges
Schwert, das wie ein meterlanges Metallband aussieht. Es wird oft wie
ein Gürtel getragen. Doch wenn es von einem Experten geführt wird,
entwickelt es sich zu einer beweglichen Wand blitzenden, schneidenden
Metalls. Diese Waffe wird von einem Krieger verwendet, der mit mehreren
Feinden konfrontiert wird. Mit Geschick angewandt, kann sie nicht nur
einen Angreifer entwaffnen, sondern ihn auch verkrüppeln und erwürgen,
indem sie die Kraft seiner eigenen Attacke gegen ihn wendet. |