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Srinagar, Kashmir (Nord Indien)

 

SRINAGAR

Die Hauptstadt von Kaschmir liegt am Dal Lake und am Jhelum River. Sie ist Ausgangspunkt für die Weiterfahrt in das Tal und nach Ladakh. Srinagar ist eine belebte, farbenfrohe Stadt mit einem Hauch von Zentralasien. Die Menschen unterscheiden sich deutlich von den Bewohnern des restlichen Indiens. Wer von Srinagar nach Süden reist, sagt nicht selten: „Ich fahre zurück nach Indien“.

Srinagar ist auf den ersten Blick ein wenig verwirrend, denn der Dal Lake ist ein Teil der Stadt, und dies trägt zur Verwirrung bei. Eigentlich sind es drei Seen, die durch „Deiche“ oder „Schwimmende Gärten“ getrennt sind. Da ist es nicht immer leicht zu sagen, wo der eine See aufhört und der andere beginnt. Auf dem See schwimmen die Hausboote, die aber mit dem Seeboden fest verankert sind. Aber es gibt auch Häuser, die aussehen wie Hausboote und doch plötzlich davon schwimmen. Die meisten der Hausboote liegen am Südende des Sees. Sie finden aber auch einige auf dem Jhelum River und weiter im Norden auf dem Nagin Lake. Der Jhelum River zieht um den Hauptteil der Stadt eine große Schleife. Ein Kanal verbindet den Fluß mit dem Dal Lake, was zur Folge hat, daß dieser Stadtteil zu einer Insel wird. Am Südende dieser „Insel“ verläuft die bekannte Straße Bund.

Das Fremdenverkehrsamt von Kaschmir hat einen denkbar schlechten Ruf. Dei Verantwortlichen behaupten aber, dies habe sich inzwischen zum Besseren gewendet.

Auf diesem „Inselteil“ der Stadt gibt es unzählige Restaurants, Läden, Reisebüros und Hotels. Der moderne Teil von Srinagar erstreckt sich südlich des Jhelum River, und die älteren Stadtteile befinden sich im Norden und Nordwesten. Der Boulevard entlang des Dal Lake ist eine wichtige Adresse in Srinagar.

 

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Dal Lake: Ein ganz erheblicher Teil des Dal Lake ist weniger ein See als eine verwirrende Anzahl von Wasserstraßen. Durch Dämme wurde der See geteilt in Gagribal, Lokut Dal und Bod Dal. Dal Gate ist Kontrollpunkt dafür, daß die richtige Wassermenge vom See in den Kanal zum Jhelum River abgegeben wird. Zwei Inseln im See sind äußerst beliebte Picknickplätze. Silver Island (Sona Lank) liegt im Norden und Gold Island (Rupa Lank) im Süden, Beide sind aber auch unter der Bezeichnung Char Chinar bekannt, weil auf jeder Insel vier Chinar-Bäume wachsen. Die dritte Insel, Nehru Park, am Ende des seeseitigen Boulevards, ist kaum erwähnenswert, Nördlich davon führt ein Damm weit hinaus auf den See nach Kotar Khana, dem Taubenhaus. Das war früher die kaiserliche Sommerresidenz.
 

Unbegreiflich ist, wie das Wasser des Dal Lake bei all dem Abfall von den vielen Hausbooten noch so klar sein Kann. Langweilig ist es am See nie. Immer tut sich etwas, auch wenn man nur faul auf dem Balkon seines Hausbootes liegt und den vorübergleitenden Booten zuschaut. Wer nicht nur faulenzen möchte, der hat sicher Freude an den phantastisch angelegten Gärten der Moguln. Eine Rundfahrt mit einer Shikara auf dem See ist ein solches Erlebnis,

Jami Masjid: Berühmt ist diese hölzerne Moschee vor allem wegen seiner mehr als 300 Säulen, die das Dach tragen. Jede einzelne wurde aus einem ganzen Stamm eines Deodarbaumes gefertigt. Die heutige Moschee mit ihrem  grünen und friedlichen Innenhof wurde dem Original nachgebaut, nachdem sie 1674 durch ein Feuer zerstört worden war. Die Moschee hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zunächst 1385 erbaut durch Sultan Sikander, wurde sie 1402 durch Zain-ul-Abidin vergrößert, aber 1479 durch ein Feuer zerstört. Nachdem sie 1503 wieder errichtet worden war, raffte ein Feuer während der Herrschaft von Jehangir die Moschee erneut hin. Dies wiederholte sich noch einmal – Aufbau und Zerstörung durch Brand – bis sie dann endlich in ihrer heutigen Form wieder aufgebaut wurde.

Shankaracharya Hill: Neben dem Dal Lake erhebt sich hinter dem Boulevard dieser Hügel, einst bekannt als Takht-i-Sulaiman (Thron des Salomon). Überlieferungen zufolge wurde hier bereits 200 v. Chr. Unter Ashoka ein Tempel errichtet. Der heutige Tempel stammt aus der Zeit von Jehangir. Der Weg zur Hügelspitze ist sehr schön. Sie haben von dort einen herrlichen Blick auf den Dal Lake. Der Fernsehturm von Srinagar steht ebenfalls auf dem Hügel. Wer nicht wandern möchte, kann auch über eine Straße bis zur Spitze fahren.

Chasma Shahi: Als kleinste der Mogul-Gärten von Srinagar liegen die Chasma Shahi etwas höher in den Bergen, oberhalb des Nehru Memorial Park. Angelegt wurden sie 1632, aber Kürzlich vergrößert. Hier müssen Sie Eintritt bezahlen. Die anderen Gärten Können dagegen kostenlos besichtigt werden.
Pari Mahal: Oberhalb der Chasma Shahi liegt dieses alte Sufi College. Die zerfallenen, runden Terrassen wurden vor nicht allzu langer Zeit in einen schönen gepflegten Garten umgewandelt. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Blick auf den Dal Lake. Vom Pari Mahal erreichen Sie hügelabwärts die Hauptstraße, die zum Oberoi Palace Hotel Führt.
Nishat Bagh: Begrenzt von See und Bergen haben Sie von den Nishat-Gärten aus einen besonders schönen Blick über den See bis hin zu den Pir Panjal-Bergen. Entworfen und angelegt wurde dieser größte aller Mogul-Gärten, bei dem stets ein Kanal in der Mitte über viele Terrassen verläuft.
Shalimar Bagh: Diese Gärten wurden für Nur Jahan angelegt. Sie erreichen die etwas außerhalb liegenden Gärten mit einem Boot durch einen kleinen Kanal. Nur Jahan („das Licht der Welt“), bekam sie 1616 von ihrem Mann Jehangir geschenkt. Während der Herrschaft der Moguln blieb die oberste Terrasse stets dem Herrscher und den Hofdamen vorbehalten. In der Hauptsaison (Mai-September) läuft abends in diesen wunderschönen Gärten eine Ton- und Lichtschau.
Nagin Lake:
Dieser See, umgeben von Bäumen, ist der attraktivste der drei Seen, so daß hier natürlich auch viele Hausboote zu finden sind. Das Wasser ist klarer und der See ruhiger als die anderen. Wer einmal ausspannen möchte, sollte sich hierher zurückziehen.

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