Rameswaram ist das Benares des Südens und
gleich für die Anhänger von zwei Religionen das wichtigste
Wallfahrtszentrum: für die Shaivaiten und Vaishnaviten. Der
Ramanathaswamy-Tempel gehört zu den bedeutensten Tempeln
Südindiens. Außerdem ist Rameswaram die Stadt, von der aus die
Fähren nach Talaimanner Sri Lanka) ablegen. Nur in den Monaten
November und Dezember ist der Fährverkehr wegen allzu rauher
See eingestellt.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Ramanathaswamy-Tempel:
Das berühmteste Bauwerk der Stadt ist der
Ramanathaswamy-Tempel. Er gehört zu den Prunkstücke
drawidischer Architektur. Hervorstechendes Merkmal sind
die herrlichen Korridore mit den massiven Säulen, die
feine Skulpturen tragen. Diese Skulpturen sind es, die
das Augenmerk eines jeden Besuchers auf sich ziehen. Sie
sind in der Ausführung einmalig. Einer dieser Korridore
ist 1.220 m lang; das ist der längste Korridor dieser Art in Indien. Die Legende weiß zu
berichten, daß Rama diesen Ort segnete, in dem er Lord Shiva
nach dem Sri Lanka-Krieg verehrte. Rama schickte, so sagt man,
seinen ergebensten Schüler, Hanuman (den Affengott), zum Mount
Kailas, um einen Lingam zu holen. Aber Hanuman verspätete sich,
die Stunde der Verehrung Shivas nahte. Um sich nicht den Zorn
des Gottes zuzuziehen, sprang Ramas Frau Sita ein. Sie groß
einen Lingam, der dann Ramanatha genannt wurde. Als Hanuman
dann mit dem gewünschten Lingam heimkehrte, tröstete Rama den
Affengott damit, daß der Lingam vom Mount Kaila seinen Platz
neben dem Ramanatha finden sollte. Ferner legte er fest, daß
der Lingam des Affengottes den ersten Platz einnehmen sollte.
Der Tempel, so wie er heute steht, wurde im 12. Jahrhundert
begonnen. Später fügte dann fast jeder Herrscher einen
weiteren Teil hinzu. Der Turm über dem Eingangstor (Gopuram)
ist 53,6 m hoch. |
Kothandaraswamy-Tempel:
An der äußersten Spitze der Insel, bei Dhanushkodi,
steht ein weiterer berühmter Tempel. Dieser Bau
überstand als einziger Tempel den verheerenden Taifun im
Jahre 1964. Alle anderen Gebäude der Ortschaft wurden
dem Erdboden gleichgemacht. Die Legende weiß auch über
diesen Tempel eine Geschichte zu erzählen: Hier betete
Vibishana, der Bruder von Ravana und Kidnapper von Sita,
zu Rama. Dhanushkodi erreichen Sie über die Landstraße von Rameswaram
aus.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Rameswaram
bietet nicht nur Heiligtümer, sondern dort können Sie sich
auch an Korallenriffen und Stränden, die von sanft im Wind
schwingenden Palmen und Tamarindenbäumen umgeben sind, erholen.
Der höchste Punkt der Insel ist Gandhamathana Parvathum. Von
diesem Hügel haben Sie einen herrlichen Blick über die ganze
Insel. Bei Dhanushkodi, am äußersten Ende der Insel, gibt es
einen wunderschönen Platz zum Baden. Außer den freundlichen
Fischern werden Sie dort kaum jemand treffen. |