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Mahabalipuram (Tamilnadu),
Süd Indien
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Tamilnadu: Sun rise, Kanyakumari temple |
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Unter den Pallava-Königen von Kanchipuram
war diese Stadt die 2. Hauptstadt und ein Seehafen. Diese
Dynastie der Tamilen war diejenige, die nach dem Verfall des
Gupta-Reiches einen festen Platz in der Geschichte bekam. Sie
wurde weltberühmt durch ihre Strandtempel. Die Anfänge dieser
aufstrebenden Dynastie verlieren sich im Nebel der Geschichte.
Auf der Höhe ihrer politischen Macht und künstlerischen Blüte
standen sie zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert n. Chr. Während
dieser Zeit erwarben sie sich den Ruf, Gründer und Förderer
der frühen Tamil-Kultur zu sein. Die meisten Tempel und Felsarbeiten entstanden während der Herrschaft von Narasimha
Varman. I. (630-668 n. Chr.) und Narasimha Varman II. (700-728
n. Chr.). Sie bestechen durch ihre Urtümlichkeit sowie
Schlichtheit und stehen völlig im Gegensatz zu den
Monumentalbauten bedeutenderer Reiche, wie zum Beispiel der
Cholas, die ihre Nachfolger waren. Die Strandtempel sind es
auch, die den Besuch dieser Stadt zu einer Reise in die
Romantik werden lassen. Sie sind fotografische Höhepunkte
eines Indienbesuches.
Den Wohlstand verdankten die Pallava-Königreiche der Förderung der Landwirtschaft.
Die so erzielten Steuern und Produktionsüberschüsse
erlaubten die kostspieligen Bauten. Ihre ersten Könige
waren Anhänger des Jainismus. Das endete jedoch mit
Mahendra Varman I. (600-630 n Chr.). Er wandte sich
unter dem Einfluss des Heiligen Appar dem Shaivismus zu.
Seine Kon-vertierung hatte verheerende Folgen für den
Jainismus in Tamil Nadu und erklärt auch, warum die
meisten Tempel in Mahabalipuram (und
Kanchipuram) entweder Shiva oder Vishnu geweiht sind. Heute ist Mahabalipuram eine kleine,
beschauliche Stadt, die eigentlich nur aus zwei Straßen
besteht. Sie liegt am Fuße eines nicht allzu hohen Hügels, an
dem man auch die meisten Tempel und Felsreliefs findet. Nach
und nach beginnt auch hier der Tourismus Fuß zu fassen, aber
noch ist alles sehr beschaulich. Zwar werden schon Häuser zur
Vermietung angeboten und wurden auch schon einige Cafés
eröffnet, aber manch einer nimmt auch in seinem Haus Reisende
auf. Nach all dem Lärm, Dreck, Gewühl und Gedränge in Madras
oder in anderen indischen Städten hat man hier das Gefühl, man
komme auf einen anderen Planeten. Die Stadt ist eine reine
Erholung. Dabei darf man nicht vergessen, daß es ja auch einen
herrlichen Strand gibt. Nirgendwo sonst in Südindien werden
Sie eine derartige Kombination von einem schönen Strand, einer
billigen Unterkunft, einem guten Essen (Fisch) und
faszinierenden Relikten alter indischer Königreiche finden. |
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Mahabalipuram: Arjunas penance |
Mahabalipuram |
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Von besonderem Interesse sind die Skulpturen. Sie zeigen
Szenen aus dem Alltag: Frauen melken Büffel, Stadthonorationen
stellen sich in machtvoller Positur dar, herausgeputzte junge
Mädchen posieren an Straßenecken und schwingen verführerisch
ihre Hüften. Die Reliefs in anderen Orten von Tamil Nadu
stellen dagegen Götter und Göttinnen dar. Alltagsszenen wie
hier sind dort überhaupt nicht vorhanden und denkbar. Die
Bildhauerei ist bis auf den heutigen Tag in Mahabalipuram
nicht ausgestorben. Ein Besuch in der School of Sculpture wird
Ihnen dies beweisen. Sie liegt schräg gegenüber der
Bushaltestelle und ist täglich außer dienstags von 9.00-13.00
und von 14.00-18.00 Uhr geöffnet.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Arjunas Buße:
Dies ist zweifellos eine der interessantesten
Sehenswürdigkeiten von Mahabalipuram. Auf einem riesigen
Felsen wird in Reliefs die geheimnisvolle Geschichte des
Ganges dargestellt, die mit der Quelle hoch in den
Bergen des Himalaya beginnt. Im Pannel sieht man
Darstellungen von Tieren, Göttern und anderen Kreaturen,
Fabeln aus der Panchatantra sowie Arjuna beim Büßen, um
den Segen Shivas zu bekommen. Diese Felsarbeiten gehören sicher zu den
schönsten und anspruchsvollsten Reliefs in ganz Indien. |
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Strandtempel:
Einzigartig in Indien sind die wunderschönen romantischen und
von der See zerzausten Tempel. Sie gehören zu den
einprägsamsten Sehenswürdigkeiten in Indien. Erbaut wurden
sie im 7. Jahrhundert und sind Beispiel für die Endphase der
Pallava-Kunst während der Herrschaft von Rajasimha. Die beiden
Türme dieser Bauten enthalten jeweils einen Schrein für Vishnu
und Shiva. Als Vorbild diente Dharmaraja Tatha, allerdings mit
einigen Abwandlungen.
Zu diesen Tempeln wird man durch gepflasterte Vorhöfe geführt,
umgeben von verwitterten Mauern. Gestützt sind diese Mauern
durch lange Reihen von Bullen. Die Eingänge schützte man durch
Darstellungen mythischer Gottheiten. Ein Großteil dieser
Reliefs zerfiel natürlich im Laufe der Jahrhunderte, aber es
ist erstaunlich, dass überhaupt noch einige erhalten blieben.
Dies gilt besonders für das Innere der Tempel. |
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Mahabalipuram: Sculpture in Krishna Mandapam |
Mahabalipuram: Pandav Rath |
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Raths:
Diese Bauten sind die architektonischen Prototypen aller
drawidischen Tempel. Sie bestehen aus imponierenden
Gompurams und Vimanas, enthalten, Säulenhallen und mit
Skulpturen verzierte Wände. Die Landschaft von Tamil
Nadu wird durch diese Bauten eindeutig geprägt. Die
Rathas, eigentlich Triumphawagen der Tempel, bekamen
ihren Namen nach den Pandavas, den Helden der
Mahabharata- Epen. Sie stellen die verschiedenen
Tempeltypen dar, die im 7. Jahrhundert n. Chr. Den drawidschen
Erbauern bekannt waren. Mit einer Ausnahme erinnern sie alle
an die frühe Architektur der buddhistischen Tempel und klöster.
Obwohl man im allgemeinen von den “fünf Rathas’’ spricht, gibt
es tatsächlich acht Rathas.
Saluvan Kuppan:
Etwa eine halbe Stunde Fußweg am Strand entlang müssen Sie auf
sich nehmen, um diese beiden Felsentempel zu erreichen. Sie
liegen nördlich des TTDC Resort, noch hinter dem Fischerdorf.
Einer der Tempel ist mit einem Tigerkopf über dem Eingang
geschmückt, der aus dem Gestein gehauen wurde. Die Tempel sind
einen Besuch wert.
Krishna
Mandapam:
Das ist einer der frühen Felstempel in Indien mit
Reliefs, die Hirtenszenen darstellen. In ihnen wird Lord
Krishna gezeigt, wie er den Berg Govardhana anhebt, um
sein Sippe vor Varuna, dem Regengott, zu schützen.
Mandapams:
Alles in allem gibt es in Mahabalipuram 8 Mandapams; das
sind flache, in den Fels gehauene Räume. Sie liegen verteilt im Hügel und sind
wegen ihrer Skulpturen im Innern sehenswert. Zwei Mandapams
sind unvollendet geblieben. |
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