Mit einer Bevölkerung von fast 900 Millionen Menschen ist Indien
die zweitgrößte politische Einheit der Welt und deren größte
Demokratie, die eine unglaubliche Vielfalt von Religionen und
Völkern umfaßt und damit einhergehend eine Vielzahl von Sprachen.
Zensusdaten zufolge existieren über 1000 Sprachen (einschließlich
der Dialekte), von 15 wichtig genug sind, um in Indiens Verfassung
besonders erwähnt zu werden. Es sind: Assamesisch, Bengali,
Gujarati, Hindi, Kannada, Kaschmiri, Malayalam, Marathi, Oriya,
Punjabi, Sindhi, Tamil, Telugu, Urdu und Sanskrit (das nicht mehr
im Alltag gesprochen wird).
Die Sprachen Indiens sind so verschieden und eigenständig wie
Englisch und Französisch, und eine Punjabi sprechende Person kann
sich nicht mit jemandem unterhalten, dessen Muttersprache Tamil
ist. Oriya, Malayalam, Bengali stammen vom Sanskrit ab, haben
jedoch ihre eigenen Schriften, Grammatik und Aussprache. Und
obwohl Urdu und Punjabi oder die Sprachen, die in Rajasthan und
Bihar gesprochen werden, dem Hindi sehr verwandt sind, ermöglichen
sie nur eine elementare Form der Kommunikation untereinander. Die
300 Jahre der britischen Herrschaft haben zur Sprachen Vielfalt
auch noch das Englische beigesteuert – das zu einer Art
allgemeiner Verständigungssprache wurde, besonders unter den
Gebildeten. Jede dieser Sprachen hat zudem eine eigenständige
Literatur, und es werden 13 verschiedene Alphabete –
einschließlich des lateinischen –verwendet!
Politische Auswirkungen
Die sprachliche Vielfalt Indiens hatte weitreichende
politische Folgen, da die linguistischen Strukturen die Basis bei
der Bildung der ersten 14 Bundesstaaten der indischen Republik
ergaben. Neun andere Teile Indiens haben später Bundesland Status
erreicht und besitzen auch ihre eigenen Sprachen. Hindi wird von
etwa 40 Prozent der Bevölkerung beherrscht und deckt die
Bundesstaaten Bihar, Punjab, Haryana, Himachal Pradesh, Rajasthan,
Uttar Pradesh und Madhya Pradesh ab. Schulkinder in Maharashtra
lernen Marathi, Gujarati in Gujarat, Oriya in Orissa, Bengali in
Bengalen, Malayalam in Kerala, Telegu, in Andhra Pradesh, Tamil in
Tamil Nadu, Kannada in Karnataka und Kaschmiri in Jammu und
Kaschmir. Assamesisch wird in den sieben nordöstlichen Staaten
Assam, Meghalaya, Tripura, Nagaland, Manipur, Mizoram und
Arunachal Pradesh gesprochen, obwohl diese Bundesstaaten auch ihre
eigenen Sprachen haben. Um die Verständigung zu vereinfachen, wird
ein zweisprachiges System verwendet: die Sprache des Bundesstaates
und Hindi oder Englisch.
Religiöse Vielfalt
Es gibt fast so viele Glaubensrichtungen wie Sprachen im
Land. Der Hinduismus ist in der einen oder anderen Form die
Religion der großen Mehrheit, gefolgt vom Islam, dem Christentum,
der Sikh Religion, dem Buddhismus, Jainismus der Zoroastrischen
Lehre, dem Judaismus und dem Animismus der Adivasis (der Stämme
oder Ureinwohner). Und die Menschen sind noch viel
unterschiedlicher. Es gibt keinen einzelnen identifizierbaren
indischen Typus, keine einzelne Gemeinschaft, die als typisch”
indisch beschrieben werden könnte. Von Norden nach Süden und Osten
nach Westen existiert eine verblüffende Vielfalt von Rassen, die
wenig miteinander gemein zu haben scheinen. Sie unterscheiden sich
in den Gesichtszügen, im Körperbau, in Kleidung, Eßgewonheiten,
Bräuchen, Lebensart…
Ungleiche Völker
Indien gilt als der Traum des Anthropologen, da fast jeder
menschliche Typus hier repräsentiert ist. Die ältesten Einwohner,
die Adivasis (Stammesmenschen), die etwa sieben Prozent der
Bevölkerung ausmachen, sind von Völkerkundlern in vier
Hauptgruppen unterteilt worden: die Gonden and Bhils des
nördlichen Dekkan sowie die Stämme der Andamanen und der Nikobaren
Inseln, die mit den Proto -Australoiden verwandt sind. Die Nagas
Assams sind mit Sicherheit mongolisch die Khasis von Meghalaya und
andere Stämme der nordöstlichen Region sowie die Santhal-Stämme
Bengalens müssen vom gleichen Ursprung sein wie die Stämme
Nordthailands. Die Stammesgemeinschaften von Südgujarat, Kerala
und Tamil Nadu und vielleicht auch die Bondos von Orissa in
Westindien sind negroid. Zum nordischen Typus gehören die
Bergstämme Nordwestindiens.
Es gibt einige Minderheiten von Stämmen in fast jedem Bundesstaat.
Sie sind historisch gesehen einst durch die Expansion der
Stadtstaaten Mohenjodaro und Harappa und später durch die arischen
Invasionen von ihrem Land verdrängt worden. Die Gonden von Madhya
Pradesh sind zum Beispiel ihrer mündlichen Überlieferung zufolge
die ursprünglichen Herrscher von ganz Zentralindien gewesen. Die
meisten der Adivasis leben auch weiterhin in ziemlich
unzugänglichen Gegenden wie Wäldern, Bergen und Wüsten. Die
Mehrheit widmet sich noch immer ihrer Nahrungssuche oder
praktiziert Jhum, eine primitive Form der Landwirtschaft. Manche
sind Nomaden, etwa die Garhia Lohars, die einstmals aus Rajasthan
kamen. Die Stämme Indiens sind mehrheitlich Animisten, und oft
führen sie ihre Ursprünge auf die große Flut zurück wobei ein
Tontopf die Stelle von Noahs Arche einnimmt: Ihm entstiegen der
erste Mann und die erste Frau, als das Wasser zurückging. Manche
führen ihre Wurzeln auch auf einen der Götter des Hindu-Pantheons
zurück – ein Beweis, daß sie einst zur Hauptrichtung gehörten und
von einem gemeinsamen Kulturerbe zehren.
Die Adivasis
Viele Anthropologen sind der Meinung daß die Adivasis
möglicherweise wegen ihrer Isolation die gesellschaftlichen
Strukturen, Gesetze der Verwandtschaft, Gottheiten und Rituale
beibehalten haben, die im präarischen Indien vorherrschten.
Besuchern wird davon abgeraten, die Stammesgebiete zu besuchen, da
die Regierung sich ernsthaft darum bemüht hat, diese Ureinwohner
vor störenden Einflüssen und Ausbeutung zu schützen. Doch die
Adivasis sind heute dank der vier Kulturzonentren etwas mehr ins
Rampenlicht gerückt. Von diesen Zentren werden Festivals der
einheimischen Musik Indiens, des Tanzes und des Dramas
veranstaltet. Sie haben wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf die
Adivasi- Kultur gezogen und viel zu deren Schutze getan.
Die Bewohner Indiens umfassen die ganze Spanne menschlichen
Aussehens: von den kleinen und dunklen, fast negroiden Menschen
bis zum großen, hellhäutigen und nordischen Typen. Die Drawiden
(dieser Begriff wird fälschlicherweise auf die Mehrheit der
Bevölkerung Südindiens angewendet) sind Indiens Ureinwohner, auf
die sich die großen Zivilisationen des Industals, das einen
Großteil Nordindiens bedeckte, zurückführen lassen. Die
Archäologie hat anhand von Ausgrabungen bewiesen, daß sich diese
alte Zivilisation bis zum Ganges-Tal ausgebreitet hat;
Überbleibsel sind sogar in Kathiawar an der Westküste gefunden
worden.
Es gibt auch historische Beweise daß die Menschen des Indus-Tals
mit den Sumerern in Kontakt standen, auf den Märkten an Tigris und
Euphrat handelten und ihren Fisch von den westlichen
Küstengebieten importierten.
Ihr Einfluß erreichte auch die Völker Persiens, Ägyptens und
Mesopotamiens. Mit Sicherheit hat die Baumwolle, die sogar in
dieser fernen historischen Periode schon lange verwendet wurde,
ihren Weg von Indien nach Ägypten gefunden. Zwischen Indien und
dem Mittleren Osten scheint ein reger Austausch stattgefunden zu
haben. Wenn sich eine indische Handelskolonie in Akkad in
Südmesopotamien niederlassen konnte, muß dies auch in umgekehrter
Richtung möglich gewesen sein.
Invasionen & Assimilation
Später kamen die Arier, ließen sich nieder und vermischten sich
mit den Drawiden. Im Lauf der nächsten Jahrtausende folgten ihnen
andere Volksgruppen, und Indien – “so unermeßlich absorbierend wie
das Meer” (Dodwell) – assimilierte die Medder, Iraner, Griechen
Parther, Skythen, Türken und andere, die kamen, “besiegten seine
[Indiens] Prinzen, legten seine Städte in Asche, gründeten neue
Staaten und bauten neue Hauptstädte und verschwanden dann in der
großen Woge der Menschheit, ihren Nachfahren nichts hinterlassend
als eine schnell verdünnte Spur fremden Blutes und einige wenige
Stückchen fremden Brauchtums, die bald Teil ihrer Umgebung
wurden.”
Die Rajputen von Rajasthan sind Nachfahren der Indo-Skythen, die
Jats haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Hunnen, die stolzen
Marathas von Maharashtra sind eine Mischung aus Drawiden und
Turko-Iranern, die Bengalis –mit hohen Wangenknochen und
man-delförmigen Augen sind entfernte Verwandte der Mongolen. Und
im Punjab ist es nicht ungewöhnlich, rotes oder blondes Haar,
blaue und grüngraue Augen und eine helle Haut zu sehen: Spuren der
Griechen und Mazedonier, die Alexander der Große mitbrachte. Die
Menschen Indiens bilden eine seltsame Mischung: drawidisch,
arisch, turanisch, semitisch und mongolisch.
Ethnische
Variationen
Eine weitere Ethnie hat sich vor nicht allzulanger Zeit als Folge
der Ehen zwischen Indern und europäischen Siedlern entwickelt.
Pondicherry, in der Nähe von Madras, ist mit seinen Kirchen,
Lyzeen, Straßen, die nach französischen Generälen benannt sind,
und natürlich den gallischen Nachnamen noch eine sehr französische
Stadt. Der portugiesische Einfluß in Goa (an der Westküste) ist
immer noch stark, da Goa erst im Jahr 1961 ein Teil Indiens wurde.
Die älteren Familien mit Portugiesischen Vorfahren haben Namen wie
Do Silva, Da Cunha, Albuquerque und Fernandez, und Portugiesische
ist auch heute ihre Muttersprache. Doch die Anglo-Inder, aus der
Verbindung von Briten und Indern hervorgegangen, sind die bei
weitem größte Mischgruppen.
Es gab eine Zeit, da die Anglo-Inder England als ihre Heimat
erachteten und den britischen Teil ihrer Eltern wichtiger als den
indischen. Man blickte auf sie herab oder tolerierte sie
bestenfalls, da die Hindus, deren multirassische Ursprünge in
Vergessenheit geriten, stolz auf ihre rassische Reinheit sind.
Heute sind die Anglo-Inder jedoch integraler Bestandteil des
indischen Mosaiks.
Einheit in der
Vielfalt
Die Elemente der Einheit fehlen jedoch in dieser multirassischen
Gesellschaft nicht. Dies sind das gemeinsame Erbe, eine
universelle Gesellschaftsstruktur und die Bindung an einen starken
religiös-philosophischen Hintergrund, der die Einstellung der
Menschen zum Leben und seinen Problemen geprägt hat. Die Oriyas,
die Malayalis. die Gujaratis, die Tamilen und alle anderen mögen
ihre eigenen Charalteristika über Tausende von Jahren beibehalten
haben, und doch sind sie unverkennbar indisch. Indiens besonderes
Geschenk an die Menschheit ist dem Historiker C.M. joad zufolge
die Fähigkeit und Bereitschaft der Inder, eine Synthese aus vielen
verschiedenen Elementen und aus Menschen und Gedanken zu bewirken,
um in der Tat Einheit aus Vielfalt zu schaffen”.
Ein Menschenmeer ?
Eine Inderin, die Paris besuchte, schaute überrascht auf die
Menschenmengen, die sich überall versammeln – in den Kaufhäusern,
in der Metro, auf den Gehsteigen. Sie war erstaunt, daß Europäer,
die nach Indien reisen, sich über Indiens “Menschenmeer” wundern,
denn Indien hat weniger Menschen pro Quadratkilometer als viele
Länder der Welt, die durchschnittliche Dichte beträgt ca. 400
Menschen pro Quadratkilometer.
Die demographische karte Indiens bietet Aufschlußreiches. Etwa die
Hälfte des Landes ist unterbevölkert, und man kann kilometerweit
durch das nördliche Dekkangebiet, die Wüste von Rajasthan und das
Innere von Orissa reisen, ohne jemandem zu begegnen.
Doch diese Zahlen sind etwas irreführend, da sie nicht die
Ungleichheiten der Bevölkerungsverteilung in Betracht ziehen. Die
Mehrheit von Indiens Millionen lebt in der Ebene, die an den
Ganges grenzte, und an den Küsten, wo sich oft 1000 Menschen pro
Quadratkilometer in Bengalen und dem Cauvery-Delta von Tamil Nadu
drängen. In dem dichbevölkerten schmalen Küstenstreifen Keralas
zeigen nur Schilder den Übergang von einem Dorf zum nächsten an,
da sie nahtlos ineinander übergehen.
Die Abwanderung vom Land zur Stadt, das Wachstum der Wirtschaft
und die zentralisierte Industrialisierung haben die Bevölkerung
des Großraumes Kalkutta auf fast 15 Millionen ansteigen lassen,
jene von Delhi auf 10 Millionen, während Bombay 12 Millionen
zählt. Diese drei Städte zusammengenommen machen bereit mehr als
ein Drittel von Indiens Bevölkerung zur Zeit des Kaisers Ashoka
aus.
Im 3. Jahrhundert vor Christus hatte Indien eine Bevölkerung von
nur 100 millionen. Im 17. Jahrhundert lebten 125 Millionen auf dem
Subkontinent. Die Volkszählung von 1871, die Indien, Burma, Ceylon
und Pakistan abdeckte, ergab 225 Millionen. 1971 beherbergte
Indien 600 Millionen, und heute sind es alleine in Indien nahezu
1,3 Billionen.
Die Zahlen sind verblüffend, die Wachstumsraten erschreckend.
Indiens größtes Problem ist die sich rapide vermehrende
Bevölkerung.
Doch andererseits ist die Bevölkerungszunahme auch ein Beweis
dafür, daß die Sterblichkeit, insbesondere jene der Säuglinge.
Zurückgeht, die moderne Medizin die Lebenserwartung verlängert
sowie Landwirtschaft und Wirtschaft des Landes enorme Fortschritte
gemacht haben und die Last dieser riesigen Bevölkerung, wenn auch
unter Schwierigkeiten zu tragen imstande sind.
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Indien ist eines der
sprachlich vielfältigsten Länder der Welt. Die sprachliche Landschaft ist
komplex und spiegelt die historische, ethnische und kulturelle Vielfalt des
Landes wider. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:
1. Amtssprachen
- Hindi und Englisch
sind die beiden wichtigsten Amtssprachen auf nationaler Ebene.
- Hindi ist die am
weitesten verbreitete Sprache und wird von etwa 40-45% der Bevölkerung als
Muttersprache gesprochen.
- Englisch wird oft
als Zweitsprache verwendet und ist besonders in der Verwaltung, im
Rechtssystem, in der Wissenschaft und in der Wirtschaft weit verbreitet.
2. Verfassung und
Sprachen
- Die indische
Verfassung erkennt 22 Sprachen offiziell an, die als Scheduled Languages
bezeichnet werden. Diese umfassen unter anderem:
- Bengali
- Telugu
- Marathi
- Tamil
- Urdu
- Punjabi
- Gujarati
- Kannada
- Malayalam
- Odia
- Assamesisch
- Sanskrit
- Zusätzlich gibt es
Hunderte von weiteren Sprachen und Dialekten.
3. Sprachfamilien
Die Sprachen in Indien
gehören zu mehreren Sprachfamilien:
- Indoarische
Sprachen: Diese bilden die größte Sprachfamilie und umfassen Sprachen wie
Hindi, Bengali, Marathi und Urdu. Diese Sprachen sind eng mit Sanskrit verwandt
und gehören zur indoeuropäischen Sprachfamilie.
- Dravidische
Sprachen: Diese Sprachfamilie ist im Süden Indiens vorherrschend und umfasst
Sprachen wie Tamil, Telugu, Kannada und Malayalam.
- Munda-Sprachen:
Diese werden von indigenen Völkern hauptsächlich in Zentral- und Ostindien
gesprochen.
- Tibetobirmanische
Sprachen: Diese Sprachen werden vor allem in den nördlichen und nordöstlichen
Regionen Indiens gesprochen.
4. Dialekte und
Varianten
Viele der
Hauptsprachen haben eine Vielzahl von Dialekten, die sich stark voneinander
unterscheiden können. Zum Beispiel gibt es im Hindi Dutzende von Dialekten, wie
Bhojpuri, Awadhi und Maithili, die oft als eigenständige Sprachen betrachtet
werden.
5. Mehrsprachigkeit
Die meisten Inder sind
mehrsprachig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen drei oder vier Sprachen
sprechen: die regionale Muttersprache, Hindi oder eine andere weit verbreitete
Sprache sowie Englisch.
6. Sanskrit
- Sanskrit hat eine
tiefe historische und kulturelle Bedeutung in Indien, obwohl es heute nur noch
von einer sehr kleinen Gruppe gesprochen wird. Es war die klassische Sprache
der Hindu-Schriften, der vedischen Texte und der klassischen indischen
Literatur.
7. Einfluss durch
Kolonialzeit
- Während der
britischen Kolonialzeit spielte Englisch eine zentrale Rolle. Nach der
Unabhängigkeit 1947 behielt Indien Englisch als eine der Amtssprachen, um die
administrative Kommunikation und den Zugang zu internationalem Wissen zu
erleichtern.
8. Regionalismus und
Sprachpolitik
- In verschiedenen
Bundesstaaten gibt es starke regionale Identitäten, die oft eng mit der Sprache
verbunden sind. Beispielsweise ist Tamil für viele Tamilen ein wichtiger
Identitätsmarker, ebenso wie Bengali für die Bewohner von Westbengalen.
9. Schrift
- Die meisten
indischen Sprachen haben eigene Schriftsysteme. Hindi und Sanskrit verwenden
die Devanagari-Schrift, während Tamil, Telugu, Kannada und Malayalam jeweils
eigene Schriftsysteme haben. Die Vielfalt der Schriftsysteme spiegelt die
kulturelle Komplexität wider.
10. Digitale Sprachen
- Mit der zunehmenden
Verbreitung des Internets in Indien hat sich der Gebrauch regionaler Sprachen
im digitalen Raum stark erhöht. Es gibt eine wachsende Präsenz indischer
Sprachen auf sozialen Medien, in Nachrichtenportalen und in
Technologieanwendungen.
Indiens sprachliche
Landschaft ist also nicht nur Ausdruck der historischen und kulturellen
Vielfalt des Landes, sondern auch ein Beispiel für ein komplexes System der
Koexistenz und Interaktion vieler Sprachen. |