angelegt und mit einem so farbenfrohen
Basar, wie Sie ihn wohl kaum irgendwo sonst in Indien
antreffen werden. Für Stunden sind Sie in dem Gewirr der
Straßen und Alleen verschwunden und versunken. Es gibt Mauern
innerhalb der Mauern, mit Zinnen versehene Tore, alte Paläste
mit reichhaltigen Schnitzereien an den Holzpavillons, die
denen des Topkapi von Istanbul in nichts nachstehen. Hindu-Tempel
mit jenem Farbenreichtum, den zu schaffen nur Staatsangehörige
in der Lage zu sein scheinen, bunt gekleidete Einheimische und
Kamele, die riesige Karren mit Waren zu den verschiedenen
Märkten transportieren. Kurzum: Hier gibt es keine Langeweile!
Hinzu kommt noch, dass in Bhuj einer der größten Fliegerhorste
der indischen Luftwaffe angelegt wurde. Alle 20 Minuten
startet eine Militärmaschine.
Bhuj ist noch heute so, wie auch viele
andere Orte in Indien waren, bevor die Touristen einfielen. Da
sich aber nur so wenige westliche Touristen in diese Stadt
verirren, können Sie sicher sein, dass fast jeder stehen bleibt,
um Sie anzustarren. Das hat zur Folge, daß sich hier auch noch
die alte indische Gastfreundschaft hielt, die einst Tradition
im ganzen Land war. Wo sonst nimmt Sie jemand noch
unaufgefordert auf seinem Fahrrad mit?
DIE UMGEBUNG VON BHUJ
Eine Straße verbindet Bhuj mit der alten Hafenstadt Mandvi im
Südwesten, und durch Straße und Schiene ist die Stadt mit dem
neuen Hafen Kandala verbunden. Man plant, daß Kandala einmal
Karachi als bedeutendsten Hafen dieser Region ersetzen soll.
Von Kandala nach Navlakhi auf der Halbinsel Kathiawar besteht
eine Schiffsverbindung, und nach Morvi sowie Wankaner gibt es
eine Bahnverbindung.
Als Auffanglager für die Flüchtlinge aus dem Sind, die nach
der Teilung ins Land strömten, baute man in der Nähe von
Kandala die neue Stadt Gandidham. Und nun noch einmal ganz
zurück ins Altertum: Etwa 150 km nordöstlich von Bhuj
entdeckte man Reste der Indus Valley Zivilisation. |