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Bhuddas Leben

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Ahmedabad, Gujarat (Indien)

Village caravan in Gujarat.

Gujarats Hauptstadt Ahmedabad ist eine der großen Industriestädte Indiens. Wegen der hier angesiedelten Textilindustrie bekam sie sogar den Beinamen Manchester des Ostens. Inzwischen ist sie aus einem weiteren Grund bekannt geworden: In Ahmedabad steht die Bodenstation für Indiens Fernsehsatelliten. Sie hat aber auch Gemeinsamkeiten mit anderen indischen Städten, nämlich laut und luftverschmutzt zu sein. Im Verlauf der Geschichte wechselten sich Blütezeiten mit Niedergängen ab. Gegründet wurde diese Stadt 1411 von Ahmed Shah. Um 1600 herum stand sie in dem Ruf, die reizvollste Stadt Indiens zu sein. Sir Thomas Roe, der britische Stadt Indiens zu sein. Sir Thomas Roe, der britische Botschafter, beschrieb Ahmedabad im Jahr 1615 so: “Eine gute Stadt, so groß wie London”. Um 1700 herum verblasste jedoch all der Glanz, und Ahmedabad verfiel zunehmend. Starke industrielle Kräfte verhalfen nach dieser schlechten Zeit Ahmedabad wieder zu einem Aufschwung. Von 1915 an unterhielt Gandhi hier seinen Ashram und rückte dadurch die Stadt in den Blickpunkt. Ahmedabad war für Gandhi auch Ausgangspunkt für seinen langen Marsch, mit dem er das Salzgesetz brechen wollte.

Die wenigen Touristen, die heute nach Ahmedabad kommen, finden eine Fülle von Sehenswürdigkeiten. Auch Gandhis Ashram bei Sabarmati kann besucht werden; dort befindet sich außerdem ein kleines Museum. In der Stadt stehen einige beispielhafte Bauten für die islamische Architektur in Indien sowie andere interessante Bauwerke, und zwar sowohl kirchlicher als auch weltlicher Art. Wer sich für die hinduistischen und islamischen (indo-sarazenischen) Architekturstile interessiert, kommt in Ahmedabad reichlich auf seine Kosten. Gujarats neue Hauptstadt, Gandhinagar, ist nur 23 km von Ahmedabad entfernt. Wer aber während der heißen Jahreszeit als Besucher in diese Gegend kommt, sollte daran denken, wie der Mogulherrscher Jehangir Ahmedabad spöttisch bezeichnete, nämlich Gardabad (Stadt des Staubes). Es gab übrigens in Ahmedabad in den letzten Jahren einige Ausschreitungen zwischen Hindus und Moslems. Sogar eine Teilung der Stadt scheint nicht mehr ausgeschlossen.

Ahmedabad: Jami Masjid

Ahmedabad: Teen darwaza

Ahmedabad: Jami Masjid

Ahmedabad: Teen darwaza

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Bhandra und Teen Darwaza:
Erbaut wurde die alte Zitadelle, die Bhadra, 1411 von Ahmed Shah, später aber nach der Göttin Bhadra benannt. Diese Göttin ist eine Inkarnation von Kali. Die Zitadelle dient heute als Verwaltungsgebäude der Regierung und bietet nicht sonderlich viel. Im früheren Palast des Azam Khan in der Zitadelle befindet sich ein Postamt. Vor der Zitadelle steht ein dreifaches Tor (Teen Darwaza). Es diente dazu, den Sultanen von hier aus das Beobachten der Prozessionen vom Palast zur Jami Masjid (Freitagsmoschee) zu ermöglichen.

Jami Masjid (Freitagsmoschee):
Unweit des Teen Darwaza liegt neben der Gandhi Road die Freitage-Moschee. Ahmed Shah ließ sie 1424 erbauen; er war auch der Begründer dieser Stadt. 260 Säulen tragen das Dach mit den 15 Kuppeln. Leider wurden die beiden Minarette 1819 durch ein Erdbeben beschädigt. Ein weiteres Erdbeben im Jahr 1957 zerstörte sie dann vollends. Zum Bau dieser alten Moschee von Ahmedabad verwandte man viele Materialien aus zerstörten Hindu-und Jain-Tempeln. Man erzählt sich, daß ein großer schwarzer Steinsockel beim Hauptbogen ursprünglich der Sockel eines Denkmals für einen Heiligen der Jains war. Er wurde absichtlich verkehrt herum begraben, damit die Moslems darauf herumtrampeln können.

Die Gräber von Ahmed Shah und seiner Königin:
Etwas außerhalb des Osttors der Jami Masjid steht des Grab von Ahmed Shah. Auch die Ehrenmale seines Sohnes und Enkels sind in diesem Grab; beide überlebten ihn nicht lange. Das Grabmal zeichnet sich durch stark perforierte Steinfenster aus. Frauen ist der Zugang zum Hauptraum versagt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße ist das Grab seiner Gemahlinnen. Es liegt auf einer erhöhten Plattform, wird heute als Markt benutzt und ist in äußerst schlechtem Zustand.

Sidi Saiyad-Moschee:
Diese kleine Moschee war früher einmal in die Stadtmauer integriert. Sie liegt unweit des Flusses am Ende der Relief Road. Erbaut wurde sie von Sidi Saiyad, einem Sklaven des Ahmed Shah. Die Moschee hat säuberlich fein gearbeitete Steinfenster, in denen sich die Zweige eines Baumes kompliziert verflechten und zusammen das Fenster formen.

Die Ahmed Shah-Moschee:
Diese Moschee aus dem Jahr 1414 gehört zu den ältesten Moscheen der Stadt. Vermutlich wurde auch sie auf den Grundmauern eines ehemaligen Hindu-Tempels erbaut. Teile des alten Tempels wurden als Baumaterial verwandt. Die Moschee steht im Südwesten der Zitadelle (Bhadra). Vor der Moschee ist heute ein Garten.

Die Ahmed Shah-Moschee: Diese Moschee aus dem Jahr 1414 gehört zu den ältesten Moscheen der Stadt. Vermutlich wurde auch sie auf den Grundmauern eines ehemaligen Hindu-Tempels erbaut. Teile des alten Tempels wurden als Baumaterial verwandt. Die Moschee steht im Südwesten der Zitadelle (Bhadra). Vor der Moschee ist heute ein Garten.

Ahmedabad: Ahmed shah mosque

Ahmedabad: Ahmed shah mosque

Rani Rupmati-Moschee:
Ihren Namen erhielt diese Moschee nach der Hindu-Frau des Sultans. Sie wurde in den Jahren 1430-1440 erbaut und liegt nördlich vom Zentrum. Die Minarette stürzten während des verheerenden Erdbebens im Jahr 1819 teilweise ein. Schauen Sie sich einmal an, wie kunstvoll die Kuppel angehoben ist, damit Licht in die unteren Moscheen, jedenfalls in den frühen Moscheen von Ahmedabad, finden sich auch hier Elemente hinduistischer und islamischer Motive.


Rani Sipri-Moschee:

Südöstlich vom Zentrum steht diese kleine Moschee aus dem Jahr 1514. Sie ist auch unter der Bezeichnung Masjid-e-Nagira (Juwel einer Moschee) bekannt. Diesen Namen verdankt sie ihrer besonders feinen und kunstvollen Bearbeitung. Die schlanken, reizvollen Minarette sind ebenfalls eine Mischung aus hinduistischen und islamischen Stilrichtungen. Der Überlieferung zufolge wurde diese Moschee von einer Frau des Sultans Mehmood Begada erbaut. Anlass dazu war, dass ihr Mann den gemeinsamen Sohn wegen eines kleinen Missverständnisses hinrichten ließ.

Sidi Bashir-Moschee:
Die Besonderheit dieser Moschee sind zweifellos die “schwingenden” Minarette (Jhulta Minar). Die Minarette wurden deshalb so konstruiert, weil man sie gegen mögliche Erdbeben schützen wollte. Wackelt ein Minarett, schwingt das andere mit. Leider ist diese Moschee im allgemeinen geschlossen; die angegebenen Öffnungszeiten stimmen so gut wie nie. Sie finden die Moschee südlich des Bahnhofs, und zwar außerhalb des Sarangpur Gate.Auch in der Raj Babi-Moschee gab es “schwingende” Minarette. Ein übereifriger und neugieriger Engländer ließ jedoch einen Turm abreißen, um herauszufinden, wie das System funktioniert. Auf dem Bahnhofsgelände stehen zwei Minarette ohne dazugehörige Moschee, die 1753 während einer Schlacht zwischen den Moguln und den Marathen zerstört wurden.
Hathee Singh-Tempel:
Im Norden der Altstadt, gleich hinter dem Delhi Gate, steht ein typischer Jain-Tempel. Wie viele Tempel dieser Art, ist auch dieser aus weißem Marmor gebaut. Er stammt aus dem Jahr 1848 und ist Dharamanath, dem 15. Jina oder Jain-Apostel, geweiht.

Die treppenförmige Quelle von Dada Hari:
Treppenförmige Quellen (Baolis) sind eine Besonderheit von Gujarat, und diese Quelle gehört zu den schönsten. Das Quellwasser wird über viele Treppen geleitet und fließt schließlich in ein achteckiges Becken. Gebaut wurde diese Anlage im Jahr 1499. Das Wasser ist erfrischend kühl, sogar an extreme heißen Tagen. In der Anfangszeit muss dies ein reizvoller Ort gewesen sein. Heute ist leider alles verlassen und nicht sehr ansehnlich; trotzdem lohnt sich ein Besuch. Oberhalb der Quelle sind Galerien, am unteren Ende ein kleiner Säulengang. Hinter der Quelle sind ebenfalls verlassen und vergessen – die Moschee und das Grab (Rauza) von Dada Hari. Ähnlich der Sidi Saiyad-Moschee zieren auch diese Moschee Fenster mit Baummotiven.Nur wenige hundert Meter entfernt ist eine zweite Treppenquelle, die von Mat Bhawani. Am besten ist es, Sie fragen Kinder nach dem Weg. Man nimmt an, dass sie einige hundert Jahre älter ist, sie wurde aber viel weniger mit Ornamenten verziert und wird heute als einfacher Hindu-Tempel benutzt.

Ahmedabad: Rani rupmati mosque

Ahmedabad: Hathi singh temple entrance

Ahmedabad: Rani rupmati Mosche

Ahmedabad: Hathi Temple Eingang

Ahmedabad: Hathi singh temple

Ahmedabad: Dada Hari vav

Ahmedabad: Hathi Singh Tempel

Ahmedabad: Dada Hari vav

Kankaria Lake:
Angelegt wurde dieser künstliche See bereits 1451. Er hat 34 Seitenarme, von denen jeder 60 m lang ist. Heute ist dieser See im Südosten der Stadt ein beliebter Ausflugsort, an den es früher auch den Herrscher Jehangir und seine Gemahlin Nur Jahan zogen. Der Zoo und der Kinderpark, unmittelbar am See gelegen, sind einfach phantastisch. Im Ghattamendal Pavillon ist ein Aquarium untergebracht.

DIE UMGEBUNG VON AHMEDABAD

SARKHEJ
Der Vorort Sarkhej, nur 8 km außerhalb von Ahmedabad, ist bekannt wegen seiner eleganten Architektur. Die Häuser dort gehören zu den Schönsten in der ganzen Gegend. Interessant ist die Architektur schon deshalb, weil der Stil fast rein hinduistisch ist und kaum sarazenische Einflüsse zu spüren sind, wie esin Ahmdedabad so gut sichtbar ist. Zu  den interessantesten Gebäuden gehören das Mausoleum von Azam und Mu’azzam – beide aus dem Jahr 1457. Das sind die beiden Brüder, die die Architektur von Sarkhej maßgeblich geprägt haben. Wenn Sie Sarkhej erreicht haben, kommen Sie am Mausoleum von Mahmud Begara und, neben einem Wasserbecken sowie verbunden mit dem Grab, am Grab seiner Gemahlin Rajabai vorbei (1460). Ebenfalls am Wasser steht das Grab von Ahmad Khattu Gaj Buksh, einem berühmten moslemischen Heiligen und geistigen Berater von Ahmed Shah. Man sagt, daß dieser Heilige im Jahr 1445 starb – in einem Alter von 111 Jahren! Daneben finden Sie eine Moschee - die Perfektion eleganter Schlichtheit. Auch bei ihr fällt auf, daß Bogen völlig fehlen; sie sind immer ein Merkmal moslemischer Architektur. Auch der Palast steht am Wasser, zu ihm gehören Pavillons und ein Harem. 1620 errichteten die Holländer in Sarkhej eine Fabrik, da in der Umgebung viel Indigo angepflanzt wurde.

Modhera

Sarkhej

Modhera

Sarkhej

MODHERA
Der heute nur als Ruine verbliebene Sonnentempel von Modhera wurde von König Bhimdev I. (1206-27) erbaut. Er besitzt Ähnlichkeiten mit dem viel später erbauten Sonnentempel von Konorak in Orissa. Beide Tempel sind so konstruiert, dass zur Tag und Nacht gleiche bei der Morgendämmerung die Sonnenstrahlen direkt auf das Abbild von Surya, dem Sonnengott, fallen. Haupthalle und Schrein lassen sich durch eine Vorbau mit Säulen betreten. Außen ist der Tempel sehr fein und kunstvoll bearbeitet. Wie in Somnath war für die Zerstörung des Tempels Mahmud von Ghazni verantwortlich.

BATWA
Südöstlich von Ahmedabad finden sich im Vorort Batwa die Gräber eines bekannten Moslem-Heiligen (er war der Sohn eines anderen Heiligen) sowie das seines Sohnes. In Batwa gibt es auch eine bedeutende Moschee.

ADALAJ VAV
19 km nördlich von Ahmedabad liegt eine der schönsten Baolis (treppenförmige Quellen) von Gujarat. Angelegt wurde sie von der Königin Rudabai im Jahr 1499. In den heißen Sommermonaten früherer Jahrhunderte war dies ein kühler, erfrischender Zufluchtsort.

CAMBAY
Der alte Seehafen von Ahmedabad liegt im Südwesten, am nördlichen Ende des Golfs von Cambay. Zur Blütezeit der Mogulherrschaft in Gujarat bezeichnete man diese ganze Region als Cambay. Als 1583 die ersten Abgesandten aus England ankamen, trugen sie Briefe bei sich, die von Königin Elizabeth an Akbar, den König von Cambay, adressiert waren. Aber bevor die Briten Auftauchten, hatten bereits die Holländer und Portugiesen im Hafen Fabriken gebaut. Nach dem Aufstieg von Surat verlor

Adalaj vav

Adalaj vav

Cambay immer mehr an Bedeutung, und als schließlich auch noch der Hafen versandete, wurde dieses Gebiet endgültig unbedeutend.

NAL SAROVAR
Zwischen November und Februar ist dieser 116 km2 große See die Heimat vieler seltener Zugvögel. Vorwiegend morgens und abends werden Sie viele Enten, Gänse, Pelikane und Flamingos sehen können.

LOTHAL
Wenn Sie von Ahmedabad 80 km nach Süden in Richtung Bhavnagar fahren, gelangen Sie in diesen archäologisch so bedeutsamen Ort. Die Stadt, die hier vor 4500 Jahren stand, wird in einen engen Zusammenhang mit den Städten im Indus Valley gebracht, insbesondere mit Mohenjodaro und Harappa – beide in Pakistan. Sie hatten das sehr sorgsam ausgeführte Straßenmuster gemeinsam, das gleiche Mauerwerk und auch das gleiche fein ausgeklügelte Bewässerungssystem. Der Name Lothal bedeutet in Gujarati Hügel des Todes. Das ist auch die Bezeichnung von Mohenjodaro in der Sindhi-Sprache. In seiner Blütezeit war dieser Ort einmal einer der wichtigsten Häfen des Subkonitinents. Von hier aus wurde Handel mit Mesopotamien, Ägypten und Persien getrieben.

Anreise:

Lothal erreichen Sie in einem Tagesausflug von Ahmedabad. Mit der Eisenbahn können Sie bis Bhurkhi fahren, das liegt an der Strecke Ahmedabad-Bhavnagar. Von dort können Sie laufen oder mit einem Bus fahren. Es gibt auch eine durchgehende Busverbindung von Ahmedabad nach Lothal.

UNJHA
Nördlich von Mehsana, der Bahnstation für einen Besuch des Tempels von Modhera, liegt Unjha. Das ist der Ort, in dem Sie Wissenswertes über die Hochzeitsbräuche der hier lebenden Kadwakanbis erfahren können. Nur alle 11 Jahre werden Hochzeiten gefeiert. Dann werden an einem bestimmten Tag alle heiratsfähigen Mädchen, die älter als 40 Tage sind, vermählt. Ist es nicht möglich, einen Ehemann aufzutreiben, wird eine Pseudo-Hochzeit vorgenommen und die Braut anschließend sofort zur Witwe erklärt. Findet sich später doch noch ein Ehemann, wird eine zweite Hochzeit vollzogen. Nördlich von Unjha liegt Sidhpur; dort finden Sie Ruinen eines alten Tempels. Diese Gegend war früher ein bedeutendes Zentrum für Mohnanbau, aus dem dann Opium gewonnen wurde.


PATAN

Bevor auch hier Mahmud von Ghazni wütete, war dieser Ort, 120 km nordwestlich von Ahmedabad, eine alte Hindu-Hauptstadt. Aber 1024 zerstörte Mahmud von Ghazni fast alle Gebäude. Ein schwacher Abglanz der Blütezeit sind noch die mehr als 100 Jain-Tempel. Außerdem werden in diesem Ort sehr schöne Patola-Seidensaris hergestellt. In Patan finden Sie auch eine weitere treppenförmige Quelle.

Anreise:

Patan liegt 25 km nordwestlich der Bahn-station Mehsana, das auch als Sprungbrett nach Modhera

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