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Veraval, Gujarat (Westindien)

Village caravan in Gujarat.

Bevor Surat bedeutender wurde, war Veraval der Hafen, von dem aus die meisten Mekkapilger abfuhren. Er liegt nur wenige Kilometer von Somnath entfernt. Ganz aufgegeben ist dieser Hafen aber bis heute nicht. Das Schwergewicht seiner Bedeutung verlagerte sich jedoch auf die Fischerei. Mehr als 1000 Boote laufen von Veraval zu Fangfahrten aus. Auch die berühmten Daus mit zwei oder drei Masten werden in Veraval noch immer gebaut. Einige segeln bis Bombay; vielleicht haben Sie Gelegenheit, auf einer, dieser Daus mitzufahren. Sonst gibt es nicht viel Sehenswertes in Veraval. Auffällig sind allenfalls die vielen Schweine, die sich in den Straßen tummeln. Zwischen Veraval und Somnath liegt ein mächtiges Schiffswrack am Ufer.

CHORVAD
Chorvad liegt an der Küste und ist ein beliebter Badeort. Er ist 70 km von Junagadh sowie 20 km von Veraval entfernt und war früher die Sommerresidenz der Nabobs von Junagadh. Die Residenz ist inzwischen in ein Guest House umgewandelt worden.

 

SOMNATH
Auf eine besonders ereignisreiche Geschichte blickt der Tempel von Somnath, Somnath Patan, zurück. Er liegt bei Veraval und 80 km entfernt von Junagadh. Die Anfänge seiner Geschichte gehen ins Reich der Legende zurück. Man sagt nämlich, daß der ursprüngliche Tempel von Somraj, dem Mondgott, ganz in Gold erbaut wurde. Später soll er von Ravana in Silber, danach von Krishna in Holz und schließlich von Bhimdev nur noch in Stein errichtet worden sein. Sicherer dagegen ist, daß ein arabischer Reisender, Al Birundi, diesen Tempel in seinen Aufzeichnungen so schwärmerisch beschrieb, dass 1024 ein höchst unwillkommener Besucher auftauchte – Mahmud von Ghazni. Zu diesem Zeitpunkt stand der Tempel in seiner Blütezeit 300 Musiker, 500 Tänzerinnen und sogar 300 Barbiere lebten im Tempelbezirk, die Friseure nur deshalb, um anreisenden Pilgern die Köpfe zu scheren.

Somnath temple

Somnath temple

Mahmud von Ghazni, der sich durch seine unzähligen Überfälle auf die Reichtümer Indiens einen traurigen Ruhm erwarb, näherte sich von seinem Königreich in Afghanistan auch Somnath in der Absicht, es zu überfallen und einzunehmen. Er kämpfte nur 2 Tage, bis er sein Vorhaben verwirklichte. Kaum hatte er Stadt und Tempel eingenommen, begann er mit dem Abtransport der wertvollen Schätze und zerstörte dann den Größten Teil, bevor er abzog, Damit begann eine Reihe von Tempelzerstörungen durch die Moslems, bis später Hindus ihre Tempel auf die Ruinen bauten. Auch sie wurden in den folgenden Jahrhunderten vernichtet (1297 und 1394). Den Rest übernahm dann 1706 Aurangzeb, der Mogulherrscher mit dem Beutetrieb.

Nach dem unerfreulichen Besuch des Mahmud von Ghazni wurde Somnath im Jahr 1169 wieder aufgebaut. In den Jahren 1325 und nach 1394 begab man sich erneut an diese Arbeit. Nach der Zerstörung im Jahr 1706 wurde allerdings die Tempelanlage nicht wieder vollständig aufgebaut. Die Restaurierung wurde erst 1950 beendet. Der zeit wird der Tempel erweitert. Außerhalb der Anlage, gegenüber vom Eingang, steht eine Statue von S. V. Patel (1875-1950). Er war verantwortlich für die Restaurierung des Tempels. Vom 2. Stock des Tempels haben Sie einen guten Ausblick und können sich eine Fotoausstellung mit Erläuterungen in englischer Sprache über die archäologischen Ausgrabungen der 7 Tempel und die Restaurierung arbeiten ansehen.

 

Der Tempel in der heutigen Form entstand nach alten, überlieferten Mustern und am Originalstandort in der Nähe der See. Er gehört zu den 12 heiligsten Shiva-Heiligtümern (Jyotorlingas) von Indien. Trotz dieser Bedeutung und der bunten Geschichte ist er nicht sehr interessant. Von dem alten Tempel konnte man kaum etwas auffinden, sodass die Nachbildung wenig beeindruckend ist. Auf dem

Somnath

Somnath

Tempelgelände, nördlich des Haupttores, haben Sie die Möglichkeit, etwas zu essen. Außerhalb des Tempels erstreckt sich entlang des Ufers ein grauer Sandstrand. Schwimmen ist möglich, allerdings fehlt Schatten. In der Straße, die vom Tempel weg führt, steht ein Museum, des von 9.00-12.00 Uhr und 15.00-18.00 Uhr geöffnet, mittwochs und an Feiertagen jedoch geschlossen ist. Zu sehen sind Überreste des alten Tempels, und draußen liegen behauene Steine herum. Außerdem werden im Museum Tonscherben und eine Sammlung von Seemuscheln ausgestellt. Etwas seltsam nimmt sich dagegen der Glaskasten mit dem Wasser auf der Donau, dem Nil, dem St. Lawrence-Strom, dem Tigris, dem Rio Plato und dem Murray in Australien aus. Nicht zu vergessen das Seewasser von Hobart und Neuseeland.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Somnath: Wenn Sie aus Richtung Veraval kommen, betreten Sie die Stadt Somnath Patan durch das Junagadh Gate. Das ist das sehr alte dreifache Tor, durch das Mahmud seinen unrühmlichen Einzug hielt. Ferner gibt e seine alte Moschee aus der Mahmud-Zeit. Die Jami Masjid, die Sie durch den bunten und geschäftigen Basar erreichen, wurde unter Verwendung von Material ehemaliger Hindu-Tempel erbaut. An den vier Ecken finden Sie interessante Schnitzereien aus Hölzern des Bobaumes. Heute ist diese Moschee ein Museum. Es enthält Sammlungen umliegender Tempel. Etwa 1 km vor dem Junagadh Gate steht der sehr säuberlich und fein gearbeitete Mai Puri. Das war früher einmal ein Sonnentempel den Hindus, den Mahmud in eine Moschee verwandelte. In der näheren Umgebung liegen Tausende von Gräbern und Palias. Am Ufer steht die Bhidiyo-Pagode aus dem 14. Jahrhundert.

Östlich der Stadt liegt Bhalka Tirth. Dort wurde der Gott Krishna versehentlich durch einen Pfeil verwundet, als er, gehüllt in ein Fell, schlief. Dieser legendäre Ort ist am Zusammenfluss von drei Flüssen gelegen. Sie erreichen ihn durch das kleine Sangam Gate (Tor des Zusammenflusses), besser bekannt unter dem Namen Nana (kleines Tor).

Im Norden dieses heiligen Platzes steht der Sonnentempel (Suraj Mandir). Auch er fiel der Zerstörungswut von Mahmud zum Opfer. Dieser sehr alte Tempel stammt möglicherweise aus der gleichen Zeit wie der ursprüngliche Somnath-Tempel. Entlang der Mauer verläuft ein Fries, auf dem Löwen mit Elefantenrüsseln dargestellt sind. Wenn Sie durch das Tor gehen, stoßen Sie sofort auf einen kleinen Tempel. Er wurde von Ahalya Bai von Indore erbaut und sollte als Ersatz für den Somnath-Tempel dienen.


Sagan Gir Forest:

Die letzte Zufluchtstätte für die seltenen asiatischen Löwen liegt 54 km von Junagadh entfernt in Richtung Keshod. Nur noch weniger als 200 dieser Tiere blieben erhalten. Das Reservat umfasst 1.400 km². Beste Besuchszeit sind die Monate Oktober bis Juni. Neben den Löwen sind auch Bären, Hyänen, Füchse, verschiedene Arten von Wild und Antilopen zu sehen. Beim Wild zählt die größte indische Antilope, die Nilgai, zu den besonderen Attraktionen, ferner die grazile Chinkara-Gazelle, die Chousingha und Rotwild. Auch Papageien, Pfauen und Affen werden Ihren Weg kreuzen.

TULSI SHIYAM
Im Gir Forest, 165 km von Junagadh entfernt, sprudelt eine heiße Quelle. In unmittelbarer Nähe steht auch ein Tempel. Der Bhim geweiht ist.

 
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