Kamel-Safaris auf den Dünen von Sam & Khuri
Die Wüste rings um Jaisalmer erkundet man am besten und
stilechtesten auf dem Rücken eines Kamels. Damit sind die
Tages und halbtagestouren gemeint. Um aber richtig bis in die
schönen Sanddünen vorzudringen und sich mit dem Reiten auf
einem Kamel anzufreunden, braucht man mindestens vier Tage.
Die Kamele gehören alle Pivatpersonen. Die Besitzer sind also
keine reiche Leute, sondern eher Angehörige der Mittelklasse.
Solche Kameltouren sind ein typisches Erlebnis für Jaisalmer
und typisch für diese Stadt. Niemand braucht auf dieses
Vergnügen zu verzichten, denn es kann praktisch jeder
teilnehmen. Auf Wunsch organisieren wir auch einen kurzen
Kamelritt, der ca. 1 bis 2 Stunden dauert. |
 |
Am Allgemeinen dauert es drei bis vier Tage mit drei
Übernachtungen und führt in einem Bogen über Mool Sagar,
die
Sanddünen von Sam und Lodurva zurück nach Jaisalmer.
Dabei kommen Sie in verlassene Orte, in denen früher
Hindus, Moslems, Rajputen, und Angehörige anderer Stämme
lebten. Die beste Zeit für diesartiger Unternehmen sind
die Monate Oktober bis Februar.
Sollten Sie einen längeren Ausflug auf dem Rücken eines
Kameles ins Auge fassen, entscheiden Sie sich zunächst
einmal für eine kürzere Tour. Nicht wenige Teilnehmer
haben nämlich bald erhebliche Schwierigkeiten mit
Muskelkater, Gesäß – sowie Rückenschmerzen und
Scheuerstellen. Kamelreiten ist eben nicht jedermanns Sache. Nehmen Sie auf jeden Fall ein Kissen und einige
Orangen (Tangerinen) mit, denn die Wüste macht durstig.
Besser noch ist eine Feldflasche, denn sie lässt sich gut
am Sattel befestigen. Zur Ausrüstung sollten ferner eine
gute Sonnenmilch und eine Kopfbedeckung gehören.
Normalerweise sitzt der Tourist vorn auf dem Kamel und
in Steigbügel, während sich der Kamelführer hinter den
Gast auf den Futtersack zwängt. Die Zügel sind an den
Nüstern des Kameles befestigt; daher lassen sich die
Tiere leicht führen. Bei Ruhepausen werden die Kamele
völlig abgezäumt und ihre Vorderläufe zusammengebunden,
um sie am Weglaufen zu hindern. Dabei haben die Tiere
Gelegenheit zum Grasen. Die Gäste werden ebenfalls
versorgt, und zwar mit süßem Tee, Reis, Chappatis und
dem unvermeidlichen Dhal. Für Ruhepausen werden
vorzugsweise schattige Plätze aufgesucht, meistens an
einer Quelle oder einem anderen Gewässer gelegen.
|
|
 |
Die Wüste ist immer ein besonderes
Erlebnis. Hier ist sie jedoch überraschend dicht besiedelt;
überall verstreut liegen Ruinen. Immer wieder kommen Sie an
kleinen Hirsefeldern vorbei und sehen Mädchen oder Jungen, die
Beeren pflücken oder Schaf- oder Ziegenherden hüten. Die Tiere
haben meistens kleine Glocken am Hals, die die Stille der
Wüste mit angenehmen klingeln beleben. Ein Hauch von Romantik
wird sicher auch Sie erfassen. Wenn Sie in den Sanddünen von
Sam und Khuri übernachten, dicht gedrängt um ein kleines Feuer, das
Sternenzelt hoch über Ihnen und den Geschichten der
Kamelführer lauschend. Geschickt werden sie in die Geschichten
aber auch einflechten, in welchem Verhältnis ihr Einkommen zu
dem ihrer Gäste steht. Erwähnt werden sicherlich auch die
Schmuggeltouren über die Grenze nach Pakistan.
Anatomisch gesehen sind die Kamele recht interessant. An den
Knien und an der Brust haben sie schwielige Polster, sind
berüchtigt wegen des abstoßenden Atems und bieten eine höchst
unbequem aussehende Sitzfläche, weil die Hinterbeine direkt
darunter sitzen. Dennoch kann man wenn man die richtige
Einstellung zu ihnen findet - schnell Sympathien entwickeln.
Dies gilt nur nicht für den Fall, daß Sie auf einem weiblichen
Kamel reiten, das gerade von mehreren liebestollen männlichen
Kamelen verfolgt wird. Wer nicht gerade vier Tage auf sich
nehmen möchte, der erlebt einen Hauch von Abenteuer auch
schon, wenn er für zwei Tage in Richtung Westen unterwegs ist.
Am Ende der Tour erwartet der Kamelführer ein Trinkgeld.
|
 |
|
|