Nicht weniger als 328 verschiedene
Vogelarten wurden in diesem Vogelschutzgebiet gesichtet.
117 davon sind Zugvögel und kommen von weit her, z.B.
aus Sibirien und China. Für ihren Flug von Sibirien bis
nach Indien benötigen diese Tiere eine Woche! Das
Schutzgebiet war früher einmal die Gegend, in der die
Maharadschas auf Entenjagd gingen. Das war aber zu einer
Zeit, aus Rajasthan noch ein Prinzenstaat war. Seit 1964 ist die
Entenjagd verboten, und die Enten gewannen inzwischen ihren
Lebensraum zurück. Jetzt leben hier 80 Entenarten. Die beste Jahreszeit für einen Besuch
dieses Parks sind die Monate Oktober bis Februar. Dann können
Sie nämlich auch viele Zugvögel sehen. Beim Betreten des Parks
muß pro Wagen oder Bus eine Gebühr entrichtet werden. Außerdem
muss man für das Fotografieren bezahlen und dafür, daß man mit
Booten in den Wasserstraßen herumpaddeln will. Dieses
Vogelschutzgebiet umfaßt 52 km² flaches Marschland. Die
Eintritte, Führer, Rikshas, Boote sind alle zusammen zwar
teuer, aber lohnt sich doch, denn vom Boot aus haben Sie viel
bessere Möglichkeiten, die Vögel zu beobachten.
Dieser Park ist so interessant, dass auch derjenige begeistert
heimkehrt, der kein Vogelkenner ist. Unvergesslich sind die
Eindrücke bei Sonnenaufgang, wenn sich sibirische Kraniche
majestätisch von den Zweigen der kleinen Bäume schwingen.
Der See von Keoladeo wurde von Maharaja Kishan Singh von
Bharatpur aufgestaut. 1990 war die Anlage, die zur Entenjagd
bestimmt war, fertiggestellt. Von den 30 qkm Gesamtfläche des
Gebietes werden nach dem Monsun 18 qkm durch Stauung der
Flüsse Gambira und Banganga bis zu einem Wasserstand von 1,50
m überflutet. Auf kleinen Inseln ragen Akazien aus dem Wasser.
Ab 1902 fanden sich Zugvögel am See ein. In den Monaten Juli
und August kommen indische Vögel zur Brutzeit, die bis in den
Oktober hineinreicht. Im Winter gesellen sich Zugvögel aus
Nordasien dazu, die nach einem Zwischenaufenthalt in Kashmir
hierher weiterziehen. Haute findet man über 300 Vogelarten am
Keoladeo-See, der mit seinem Fischreichtum selbst für
Großvögel noch ideale Bedingungen schafft. Vom Jagdfieber der
Maharajas und ihrer in -und ausländlischen Besucher zeugt eine
Gedenktafel, auf der wahre Massenmorde verzeichnet sind. 1956
wurde Keoladeo zum Schutzgebiet erklärt, doch behielt der
Maharaja das uneigenschränkte Jagdrecht.
Die beste Besuchszeit sind die Monate Oktober bis Januar.
Solange der Wasserstand ausreichend hoch ist, kann man auch
vom Boot aus die Vögel beobachten. Naben Vögeln beherbergt der
Park Hyänen und die seltenen Hirschziegenantilopen. Auf dem
Gelände sind zudem ungestörte Spaziergänge möglich, was in
Indien selten ist, da man einem Millionen-Volk nur schwer
ausweichen kann. An Sonntagen jedoch, wenn zu den Reisegruppen
noch einheimische Wochenendausflügler treten, gibt es auch in
Keoladeo kein Entrinnen.
Wem bei der Weiterfahrt von Bharatpur nichts Besseres
einfällt, als der Abfahrt des Zuges oder Busses
entgegenzudösen, der kann sich ebenso gut die ,,Eisenfestung“
(Lohagarh) ansehen, die vom Maharaja Suraj Mal (Regierungszeit
1756 – 63) erbaut wurde. In einer der acht Bastionen, dem
Jawahar Burj, wo auch die Krönungen stattfanden, sind auf
einer Eisensäule die Namen sämtlicher Regenten von Bharatpur
zu lesen. In der Festung ist heute ein kleines Museum mit
Funden aus der Umgebung untergebracht. Da die Burg außerhalb
der Stadt liegt, erfordert die Besichtigung wenigstens zwei
Stunden
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Fort
Lohagarh:
Seinen Namen, "Eisernes Fort", bekam diese Festung
deswegen, weil man meinte, es sei uneinnehmbar. Gebaut
wurde es zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Maharadscha
Suraj Mal, Erbauer des Forts und Gründer von Bharatpur,
ließ in die Schutzwälle zwei Türme einfügen, den Jawahar
Burj und den Fateh Burj. Es enthält Skulpturen,
Inschriften und Kunstwerke aus der Umgebung. |
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