Seit
dem 17. Jahrhundert mussten sich die Bhutaner wiederholt gegen Angriffe
der Tibeter zur Wehr setzten. Paro spielte in den Konflikten zwischen
Bhutan und Tibet eine wichtige Rolle, da eine eisfreie Landverbindung
von Tibet nach Paro über das Chumbi-Tal (heute im indischen Bundesstaat
Sikkim) führt. Paro erfüllte damit eine strategisch wichtige Funktion
bei der Verteidigung Bhutans gegen Versuche Tibets, das Land zu erobern.
In
den innenpolitischen Konflikten um die politische Macht in Bhutan
spielte der Talvogt von Paro Ende des 19. Jahrhunderts eine wichtige
Rolle. Der Machtkampf wurde schließlich zugunsten von Ugyen Wangchuk (dem
Urgroßvater des jetzigen Königs Jigme Singye Wangchuk) entschieden, der
sich mit Hilfe der Kolonialmacht England durchsetzen konnte und 1907 in
Punakha zum ersten König von Bhutan gewählt wurde.
Mit
dem Bau einer Straßenverbindung zwischen der Grenzstadt Phuntsholing und
Thimphu mit einer Abzweigung nach Paro in den 1960er Jahren wurde der
bis dahin dominierende Karawanenhandel durch den Warentransport über die
Straße ersetzt. Noch 1958 hatte der indische Ministerpräsident
Jawaharlal Nehru mit seiner Tochter Indira Gandhi auf dem Rücken eines
Yaks von Sikkim nach Paro reisen müssen, um dem damaligen König Jigme
Dorje Wangchuk einen Staatsbesuch abstatten zu können.
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Wirtschaftliche Grundlage des mit fruchtbaren Böden gesegneten Paro-Tals
ist heute neben dem Anbau von Reis auch die Produktion von Äpfeln und
Kartoffeln. Der Tourismus spielt eine nicht unerhebliche Rolle (Hotels,
Gastronomie, Flughafen). Im Paro-Tal liegt der einzige Flughafen des Landes (Flughafen Paro).
Gesellschaftlicher Höhepunkt für die Bewohner von Paro ist das
alljährlich im Frühjahr stattfindende Klosterfest (Tsechu), das auch
hunderte Besucher aus dem Ausland anlockt. 2004 wurde im Paro-Tal das
bislang teuerste Hotel im Königreich Bhutan eröffnet.
Zu
den Sehenswürdigkeiten in Paro gehören:
Tigernest-Kloster bei Paro
Dungtse Lakhang (buddhistischer Tempel, 17.
Jahrhundert)
Drukyel Dzong (Ruine einer Klosterfestung)
Kyichu Lhakhang (buddhistischer Tempel, 7. Jahrhundert)
Nationalmuseum Ta Dzong
Paro Dzong (Klosterfestung, 17. Jahrhundert)
Taktshang (Tigernest-Kloster, 8. Jahrhundert)
Traditionelle Bauernhäuser |