Phuentsholing
ist eine ziemlich kleine Stadt im Königreich Bhutan. Es befindet sich
direkt an der Grenze zu Indien in im südlichen Gebiet des Himalayas. Die Hauptstadt Thimpu
befindet sich in 172 km Entfernung. Eine Verbindung zwischen Bhutan und
Indien ist an dieser Stelle durch eine gut befahrbare Straße gegeben,
auf der man den Bundesstaat Westbengalen über den kleinen Grenzort
Jaigaon erreicht. Hier erübrigen sich auch die sonst üblichen
Grenzenkontrollen und der sonst normale Papierkram. In Ohuentsholing
trifft man daher wohl auch viele Inder, die sich hier niedergelassen
haben. Auch der Im- und Export wird über diesen Grenzort abgewickelt,
was seine wirtschaftliche Bedeutung aufzeigt. Ein Nachteil dieses
kontrollfreien Gebiets ist jedoch der starke Drogenhandel und
Prostitution. Für Touristen ist dieser Ort optimal, um die Grenze zu
überschreiten, da der Grenzübergang weiter südlich schon nicht mehr
möglich ist.
Von Phuentsholing aus führt eine Straße via Gedu und Chukha in die 172
Kilometer entfernte Hauptstadt Thimphu mit einer Abzweigung nach Paro.
Von Indien aus ist Phuentsholing per Bus auf einer durchgehend
asphaltierten Straße vom 160 Kilometer entfernten Shiliguri, ebenso von
Darjiling oder Kalimpong im indischen Bundesstaat Westbengalen
erreichbar. Die Verbindungen führen in den Zwillingsgrenzort Jaigaon auf
indischer Seite.
Die Grenze zwischen beiden Nachbarländern kann
innerhalb des Stadtgebietes von Indern und Bhutanern ohne
Grenzformalitäten passiert werden. Die Bevölkerung von Phuentsholing
setzt sich deshalb auch zu einem erheblichen Teil aus Indern zusammen.
Phuentsholing erfüllt eine wichtige Transitfunktion für den Im
-und
Export Bhutans, wirtschaftliche Grundlage der Stadt ist der Handel.
Zunehmende Prostitution und Drogenhandel werden als soziale
Hauptprobleme der Stadt angesehen.
Für nicht-indische Touristen ist die Stadt, neben dem Flug nach Paro,
die einzige Möglichkeit das Land zu betreten. Die südöstliche Grenzstadt
Samdrup Jongkhar ist inzwischen für die Touristen
passierbar.
1968 kam der damalige Ministerpräsident Bhutans Jigme Dorji in
Phuentsholing bei einem Attentat ums Leben. Der politisch motivierte
Mord erfolgte vor dem Hintergrund von Auseinandersetzungen innerhalb
führender Interessengruppen des Landes über die Frage des
Öffnungsprozesses Bhutans.