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BODHGAYA (Bihar),
Ost-Indien
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Patna Museum |
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Es gibt vier heilige Plätze, die
unmittelbar mit Buddha in Verbindung gebracht werden. Das sind
Lumbini in Nepal, wo Buddha geboren wurde, Sarnath bei
Varanasi, wo er seine erste Predigt hielt, Kushinagar bei
Gorakpur, wo Buddha starb, und Bodhgaya, der Ort seiner
Erleuchtung. Ein Bodhi-Baum in Bodhgaya soll ein Ableger des
Baumes sein, unter dem Buddha saß und meditierte, als er die
Erleuchtung erfuhr.
Deshalb pilgern Buddhisten aus aller Herren Länder nach
Bodhgyaya. Mit ihnen kommen viele Wissensdurstige, die sich
mit der buddhistischen Lehre vertraut machen oder meditieren
wollen. Bodhgaya als Ort ist klein und ruhig. Wer hier nicht
aus oben genannten Gründen länger bleiben möschte kommt gut
mit einem Tag aus, um alles zu sehen.
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Bodhgaya |
Bodhgaya:
Bodhi Baum |
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SEHENSWÜRDIGKEITEN
Der
Bodhi-Baum:
Dieser soll ein Ableger des Baumes sein, unter dem
Buddha gessessen hat, als er erleuchtet wurde Natürlich
ist der Original baum längst eingegangen, aber
rechtzeitig vor dem Absterben brachte man einen
Sprößbling dieses heiligen Baumes nach Sri Lanka. Dafür
sorgte Mahinda, der Sohn des Herrshers Ashoka, als er
den Buddhismus nach Sri Lanka bringen wollte. Später
wurde dann ein Ableger dieses Baumes wieder zurück nach
Bodhgaya gebracht, wo er heute als heiliger
Baum verehrt wird. Ein Fels aus rotem Sandstein unter dem Baum
soll der Vajrasan sein, der Diamant-Thron, auf dem Buddha zu
sitzen pflegte.
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Mahabodhi–Tempel
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Ein 50 m hoher, pyramidenähnlicher Turm krönt den
Mahabodhi-Tempel. Im Tempel selbst ist eine große
vergoldete Buddha-Figur zu sehen. Man betritt den
Tempelhof durch das östliche Tor, einem typishen
buddhistichen Tarana-Tor. Es wird vermutet, daß der
Tempel auf den Grundmauern eines anderen Tempels steht.
Dieser soll im 3. Jahrhundert v. Chr. von Ashoka erbaut
worden sein. Trotz Restaurierugs-arbeiten im 11.
Jahr-hundert und im Jahr 1882 sind Fachleute der Meinung,
dass er immer noch in etwa so erhalten blieb, wie man ihn
im 7. Jahrhundert errichtete. Der chinesische Pilger Hiuen Tsang beschrieb diesen Tempel bereits im Jahr 635
n. Chr.
Die steinerne Einfassung rings um den
Tempel, von der heute noch
Reste zu sehen |
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Bodhgaya:
Mahabodhi Temple |
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sind,
schrieb man früher Ashoka zu. Heute ist man sich
sichererer in der Vermutung, daß sie aus der Sunga-Pe-riode
(184-172 v. Chr.) stammt. Die behauenen Steine dieser
Einfassung sind ebenfalls restauriert worden. Einige von ihnen
stehen heute im Museum von Kalkutta und im Victoria und Albert
Museum in London. Verstreut im Tempelhof stehen Stupas, die
von Pilgern gestiftet wurden. Im nahen Lotusteich soll Buddha
gebadet haben. Der Eintritt ist zu zahlen. Für Fotokameras
zahlt man zusätzlich.
Klöster:
Im tibetanischen Kloster kann man sich ein interssantes
Gestzesrad ansehen und im japanischen Kloster eine
wunderschöne Buddhafigur, die man aus Japan hierher brachte.
Außerdem gibt es noch ein burmesisches Kloster. Die Burmesen
versuchten in den Jahren 1306-09 auch, den Mahabodhi-Tempel zu
restaurieren. Da die Hindus glauben, Buddhasei eine
Inkarnation des Vishnu, ist Bodhgaya auch für sie ein heiliger
Wallfahrtsort. Es gibt ein kleines Museum neben der Ashok
Traveller’s Lodge. |
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Bodh Gaya ist den Buddhisten heilig und einer jener seltenen und
besonderen Orte, die Frieden, Wohlbefinden und das Gefühl der Nähe zu
einer höheren Macht ausstrahlen, ob man nun daran glaubt oder nicht. Hier
beendete Sakyamuni, der Weise des Sakya-Clans, eine lange Periode der
Entbehrungen und begab sich in einen Zustand der Stille. Hier fand unter
dem Bodhi-Baum, einem riesigen Ficus religiosa, Buddha die Erleuchtung.
Unter dem Baum zeigt die Steintafel Vajrasan den Ort an, an dem Buddha
saß. Steinblumen markieren die Stellen, an denen der Erleuchtete wandelte.
An diesem Ort verbrachte er sieben Wochen und dachte darüber nach, ob er
der Welt mitteilen sollte, was er erfahren hatte. Weiße, rote und grüne
Flaggen flattern am heiligen Bodhi-Baum über den sieben heiligen
Schreinen, welche die sieben Wochen symbolisieren. Und in der Nähe ragt
die Shikhara oder Turmspitze des Mahabodhi Temple in den Himmel. Auf den
Wänden ist Buddha in verschiedenen Situationen abgebildet. Im
Allerheiligen sitzt ein goldener Buddha, dessen Hand den Boden berührt,
die Mutter Erde rufend, um seiner Erleuchtung beizuwohnen. Im Lotusteich
jenseits der Votivstupas ist Buddha in Meditation versenkt dargestellt,
vor den Elementen durch die Schlange Muchalinda geschützt. In Bodh Gaya,
diese, größten Heiligtum der Buddhisten, stehen verschiedene Klöster, die
in den architektonischen Stilen von Burma, Thailand, Japan, China, Tibet,
Bhutan und Sri Lanka gehalten sind. Im Mai jeden Jahres sind alle Tempel
voller Pilger aus vielen Ländern, die Buddha Jayanti, Buddhas Geburtstag,
feiern. Gegenüber dem Mahabodhi Temple
dominieren die vier Tempeltürme des Shaivite-Klosters einen Hof, in dem
sich blühende Sträucher und Hunderte von kleinen Samadhis (Gedenksteine in
der Form von Urnen) befinden. Westlich des Hofes stehen Zellen für die
Mönche. Und das Bodhgaya Archaeological Museum beherbergt eine kleine,
doch schöne Sammlung buddhistischer Figuren aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.
bis zum 11. Jahrhundert.
Der Jagannath Temple, von Mahabodhi aus leicht zu Fuß zu erreichen, ist
Schiwa gewidmet, und die vierarmige Statue des Gottes aus schwarzem Stein
soll heilende Kräfte besitzen. Gaya, eine den Hindus heilige Tempelstadt,
zwölf Kilometer von Bodh Gaya entfernt, steht auf einem Plateau, durch das
der Phalgu-Fluß fließt; dahinter ragen die Hügel Ramsila und Pretsila
empor. Tausende von Hindus versammeln sich hier im
September/Oktober, um für die Seelen der Toten während des Festes Pitra
Paksha Tarpan zu beten. Der Legende zufolge gab Wischnu einem himmlischen
Wesen namens Gaya die Macht, all jene von ohren Sünden zu erlösen, die es
darum ersuchten. Gaya war auch dazu imstande, die Gläubigen in den Himmel
zu bringen, damit sie ihren Vorfahren vereint würden. Wischnus Fußspuren
werden in Vishnupada Temple aufbewahrt, der von Ahilya Bai aus Indore
erbaut wurde.
Buddha soll sechs Jahre unter einem großen Banya-Baum im Hof des Tempels
meditiert haben. Dungeshwari oder Sujata Sthan, zwölf Kilometer von Bodh
Gaya gelegen, ist auch ein den Buddhisten heiliger Ort. Gautama habe sich
hier während seiner Reise in die Erleuchtung aufgehalten. Sujata, eine
junge Dorffrau, sah, daß er müde war, und bot ihm eine Schale Reispudding
an. Nach dem er ihn gegessen hatte, soll Buddha eine goldene Farbe
angenommen und Strahlen weißen Lichts ausgesandt haben. Buddha erinnerte
sich später an Sujatas Opfergabe: ,,Es gab zwei Opfergaben, die reich
belohnt werden sollen. Die eine bekam ich Sujata, bevorich die göttliche
Weisheit erlangte, die andere (ein Schweinegericht) stammte von Chunda und
führte zu Erlangung des Nirvana.“ Drei Kilometer südlich des Mahabodhi
Temple liegt der Muchalinda Lake, wo Muchalinda, der Schlangenkönig,
seinen Kopf erhob, um Buddha vor sintflutartigem Regen zu schützen.
In der Region um Gaya findet man zahlreiche Relikte der Vergangenheit:
Ruinen alter
Klöster, Tempel und uralte Skulpturen. Zu den wichtigen Stätten im Umkreis
von etwa 20 Kilometern gehören der berühmte Surya Temple in Deo, der dem
Sonnengott gewidmet ist, der aus Fels gehauene Tempel von Umga und das
ganz aus Backstein gebaute Koncheshwar Mahadeva Mandir. In Kurkihar stande
einst ein enormer Komplex aus Klöstern und Tempeln. Bodh Gaya kann
entweder von Varanasi oder von Patna aus erreicht werden.
Ranchi & Umgebung
Ein kurzer Flug oder eine Zugfahrt von Gaya aus bringt den Besucher von
den heiligen Stätten Buddhas und Mahavirs ins industrialisierte Ranchi im
Herzen des Adivasi-Landes. Ranchi ist eine neue, dynamische
Industriestadt, die man entweder besucht, weil man dort Freunde hat oder
arbeitet. Sie hat dem Touristen wenig zu bieten, kann jedoch als
Ausgangspunkt der Erkundung des schönen Landes von Bihar dienen. Innerhalb
eines Tages zu erreichen sind die Hundru, Johna und Dasam Falls,
Wasserlöufe zwischen herrlichem tropischem Blattwerk, das die
Felsfestungen des Dekkan-Plateaus bedeckt. In der bezaubernden Bergstation
Netarhat stehen Touristenbungalows und andere Einrichtungen zur Verfügung.
Es lohnt sich, hier eine Nacht zu verbringen.
Das Damodar-Tal
Östlich von Ranchi erstrecken sich die industriellen Tempel des modernen
Indien am Damodar-Fluß bis nach West-bengalen: Stahlfabriken, Kohlegruben,
hydroelektrische Anlagen und Kupfer-schmelzhütten. Dhanbad, Chittaranjan,
Bokharo, Bhilai und Jamshedpur, ein wenig südlich gelegen, bilden ein
wahrhaft ,indisches Ruhrgebiet“. Glücklicherweise ersetzt die für den
Fortschritt notwendige Industrie nun die Bäume, die sie zerstört hat, und
so wird Bihar hoffentlich wieder zu Wäldern kommen, wenn auch mit einem
anderen Aussehen als dem ursprünglichen.
Der Fluß Damoder ist auch weiterhin eines der Wunder der Natur.
Eine Reihe von Dämmen an seinen 562 Kilometern bezähmen sein Wasser, das
dazu verwendet wird, den Bundesstaat Bihar und benachbarte Gebiete mit
Elektrizität zu versorgen. Der schönste der Dämme ist Maithon, eine
Ingenieursglanzleistung. Zu Maithons weiteren Attraktionen gehören ein
bezauberndes Rasthaus, ein Hotel, ein Restaurant mitten auf dem See, ein
Reservoir, ein Hirschpark und ein Vogelschutzgebiet. Der Hazaribagh
National Park, nördlich des Damodar Valley, bietet einzigartige
Einrichtungen für das Beobachten von Vögeln und Tieren. Der Park ist mit
zahlreichen Machans (Hochsitzen) versehen. Und in den Bergen östlich des
Parks steht auf einer Höhe von 1365 Metern der jainistische Marmortempel
von Parsanath. Der Berg wurde nach dem Heiligen benannt, der hier das
Nirvana erreichte.
Bihar, ein landwirtschaftlicher Bundesstaat, ist voller Nostalgie. Auf
Feldern und in Dörfern und Städten findet man Spuren alter Reiche oder die
Ruhe eines längst vergessenen Klosters. Steintafeln und gemeißelte Mauern
sind ein Teil der Landschaft, die sich auch Votivstupas, Tempel und
Schreine angeeignet hat. Statuen von Hindu-Gottheiten und Schutzheiligen,
während des Pflügens entdeckt, stehen im Schatten einer Tamarinde oder am
Rande eines Reis -oder Weizenfeldes und werden von Bauern auf dem Weg zur
Arbeit mit Opfergaben wie Blumen oder Öl verehrt. Die Vergangenheit mag
durch die Naturelemente und das Rad der Zeit größtenteils ausgelöscht
worden sein, doch in Bihar gibt die Erde in Stück Geschichte hin und
wieder preis.
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