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Reise nach PURI, Orissa (Ost-Indien)
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Sun temple, Konark |
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Puri ist eine der vier heiligsten Städte
Indiens und liegt 61 km von Bhubaneshwar entfernt, an der
Küste. Die Stadt wurde um den großartigen Jaganath Tempel
herum errichtet und ist berühmt wegen seines Rath Yatra (Wagen
Fest). Es wird angenommen, dass Puri das Versteck des Buddha-
Zahnes gewesen ist, bevor dieser auf geheimnisvolle Weise nach
Kandy in Sri Lanka gelangte, wo er heute noch aufbewahrt wird.
Deshalb gibt es Ähnlichkeiten zwischen der jährlichen
Prozessionen in Kandy und dem Rath Yatra.
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Puri Beach |
Puri Temple |
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Sehenswürdigkeiten
Der
Jagannath Tempel:
Der Tempel des Jagnannath, des Gottes des Welt alles,
darf nur von Hindus betreten werden Er ist unter den
Hindus deshalb beliebt, weil vor Jagannath alle
willkommen sind und Kastenunterschiede nicht zählen. Die
Ungläubigen können vom Dach der Raghunandan Bücherei
einen Blick in das innere des Tempels werfen, die dem
Haupteingang des Tempels gegenüber steht.
Die Grundfläche des Tempels gleicht fast
genau einem Quadrat, das an seinen Seiten etwa 200 m. mißt.
Die Außenmauer ist 6 m hoch, der noch eine zweite folgt, die
den Tempel umschließt. Der konisch gebaute Tempelturm ist 58
m. hoch und trägt an der Seite der Insignien von Vishnu. Er
ist von Weit her sichtbar. In seiner bestehenden Form wurde
der Tempel 1198 errichtet. Vor dem Haupteingang steht eine
reizvolle Säule mit einem Garuda, die ursprünglich vor dem
Tempel in Konark stand. Dieses Haupttor wird wegen der beiden
Steinlöwen an den Seiten, die seinem Schutz dienen sollten,
Löwentor genannt.
Im Jamohan können die Pilger Bilder von
Jagnnath, seinem Bruder Balbhadra und seiner Schwester
Subhadra sehen. Zwar können ungläubige diese nicht im Original
besichtigen, aber die vielen Andenkenläden außerhalb des
Tempels verkaufen hölzerne Nachbildungen, die Ihnen einen
Eindruck von Originalen vermitteln können. Diese seltsamen
Darstellungen sind aus Baumstämmen herausgearbeitet und
zweigen die kindliche Verzerrung eines menschlichen Gesichtes.
Die beiden Brüder haben Arme, die Schwester
dagegen hat keine und ist außerdem kleiner. Alle drei sind mit
Blumengewinden geschmückt und sowohl für Feierlichkeiten als
auch für die verschiedenen Jahreszeiten bekleidet. Beim Tempel
sind ca. 6000 Menschen beschäftigt, die den Tempelbetrieb
aufrecht erhalten und für die komplizierte Rituale
verantwortlich sind, die das Wohl ergehen der Gottheiten
sicherstellen sollen. Nach Schätzungen sind etwa 20,000
Menschen mit dem Jagnnath Tempel befasst. Allein die
unmittelbarer Diener der Gottheiten sind eingeteilt in 36 Pristerränge und 97 Unterstufen !
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Puri Rath yatra (festival of chariots) |
Puri
Beach |
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Rath Yatra:
Jeden Juni oder Juli findet in Puri eines des
bedeutendsten Feste ganz Indiens statt, nämlich wegen
phantastischen Festival mit den Wagen beim Tempel des
Jagannath beginnt. Es erinnert an die Reise Krishnas von Gokul
nach Mathura. Die Bildnisse von Jagannath, seinem Bruder und
seiner Schwester werden dann aus dem Tempel herausgebracht und
in große Wagen gestellt, die den Namen
Rath tragen. So gelangen sie dann entlang
der breiten Baradand Road zum Gundicha Mandir, das über einen
Kilometer weit entfernt ist. Der Hauptwagen des Jagannath
erreicht eine Höhe von 14 m, ist mehr als 10 m lang und breit
und bewegt sich auf Rädern, jedes mit einem Durchmesser von
mehr als 2 m. Man weiß von Gläubigen, die sich in vergangenen
Jahrhunderten vor die Räder dieses Wagens stürzten, um im
Angesicht des Gottes zu sterben. Um diese Wagen zu ziehen,
bracht man über 4.000 Männer, allesamt Bedienstete des Tempels.
Hunderttausende von Pilgern und Touristen treffen dann ein, um
diesem großartigen Schauspiel beizuwohnen. Die riesigen und
unbeweglichen Wagen verlangen schier unglaubliche Kräfte, um
fortbewegt zu werden. Es ist unmöglich, sie zu wenden, und sie
sind kaum anzuhalten, wenn sie einmal Fahrt gewonnen haben.
Wenn sie an anderen Ende der Straße angekommen sind, nehmen
die Gottheiten eine Woche lang Sommerurlaub, werden
anschließend wieder auf die Wagen verladen und unter größten
Anstrengungen in den Jagannath-Tempel zurückgebracht. Dann
werden die Wagen zerlegt und ihre Einzelteile in religiöse
Relikte umgewandelt. Die Wagen werden also jedes Jahr neu
gebaut. Genauso wird auch mit den Bildnissen der Gottheiten
verfahren, aber nur in Abständer von 8,11 oder 19 Jahren. Das
hängt von verschiedenen astrologischen Vorkommnissen ab. In
den letzten eineinhalb Jahrhunderten gab es neue Götterbilder
in den Jahren 1863, 1893, 1931, 1950, 1969 und 1877.
Gundicha
Mandir:
Der Zutritt zu diesem Haus, in dem die Götterbilder
jedes Jahr sieben Tage verbringen, ist für Ungläubige
ebenfalls verboten. Seine Mauern umschließen einen
Garten, in dem der Tempel steht. In Puri gibt es noch
eine ganze Reihe weiterer Tempel. Sie alle dürfen jedoch
nur von Hindus betreten werden. |
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Der Strand:
Puri verfügt über einen ansehnlichen Strand mit weißem Stand.
Hier baden die indischen Pilger traditionsgemäß und in vollen
Gewändern. Fischer aus Orissa, die konische Strohhüte tragen,
leiten die Badenden durch die Dünung. Allerdings ist ihre
wichtigste Aufgabe, auf die Kleider derer acht zu geben, die
sie dafür bezahlen. Sie können sich einen solchen Bewacher und
Lebensretter für einen Morgen oder Nachmittag lang anheuern.
Allerdings sollten Sie in einem Notfall nicht zu viel Hilfe
erwarten. Daher beachten Sie bitte, dass die Lebensretter weder
eine Ausbildung noch die nötige Ausrüstung besitzen.
Weiter östlich liegt der Strand der
Touristen, und zwar unmittelbar vor den allseits beliebten.
Nach diesem Strand erreichen Sie ein Fischerdorf. Schauen Sie
sich dort einmal die ungewöhnlichen Boote der Fischer näher
an. Sie sind recht ungewöhnlich, weil sie aus einem ganzen
Baumstamm gefertigt wurden und ungeheuer schwer sind. Dass sie
überhaupt schwimmen, ist allein der Tatsache zuzuschreiben,
daß die Masse des Holzes für Auftrieb sorgt. Die Männer
stellen diese Boote aus drei Teilen her, und zwar aus drei Längsteilen, die später zusammengebunden werden. Sind die
Boote gerade nicht im Einsatz, so liegen sie – in Einzelteile
zerlegt – am Strand herum. Verwirrend ist die Zahl dieser
Boote hier am Strand. Und da viel Holz für die Herstellung
benötigt wird, müssen ganze Wälder abgeholzt worden sein, um
diese Flotte entstehen zu lassen.
Ausflüge:
Seit die Straße Puri-Konarak fertiggestellt ist, werden von
Puri mehr Touren veranstaltet. Täglich außer montags wird eine
Fahrt nach Konarak, Pipli, Dhauli, Bhubaneswar sowie den
Udayagiri- und Khandagiri-Hügeln angeboten. |
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Der Gott Jagannath von Puri (Reise nach
Puri, Ostindien)
Neue Religionen absorbieren oft die Götter
und Bräuche der alten Glaubensrichtungen. So war der heilige Georg von
England auch der drachentötende Gott Klavis der Balten.
Einer der mächtigsten alten Götter, der in die indo-iranische oder
arisch-vedische Religion einging, ist der Gott Jagannath von Puri. Der
Regierung von Orissa zufolge war er ein ,,Baum-Stammgott“ des
vordrawidischen Sabara-Stammes von Puri.
Eine Legende Orissas berichtet davon, daß sich ein König des
Vaishnava-Glaubens eine schreckliche Krankheit zuzog. Er wurde erst
geheilt, als er in den Dschungel ging und den Gott Jagannath anbetete. Der
König war es, der die Figur des Sabaras-Totemgottes in einem Tempel in
Puri anbringen ließ. Er gestattete auch den Nachfahren der Sabaras –
wahrscheinlich Stammespriester –, in den Tempel einzuziehen und sich neben
den orthodoxeren Vaishnav-Brahmanenpriestern zu etablieren.
Heute nennen sich diese Nachfahren der Sabras ,,Daitas“. Sie spielen eine
wichtige Rolle beim Schnitzen von ,,neuen Körpern“ aus speziellem
Margosa-Holz, bei der geheimen Übertragung der ,,Brahma-Substanz“ vom
Nabel der alten Figuren auf die neuen und der Bestattung alter Baumstämme.
Danach trauern die Daitas 13 Tage lang. Dem Priester, der die
Brahma-Substanz überträgt, werden die Augen verbund die Hände gebunden.
Der Kult um Jagannath hat das Handwerk in und um Puri beeinflußt. Die
alljährliche Kut-schenfahrt zu seinem Tempel Gundicha Mandir an der
Bada-Danda-Straße ist das Car Festival von Puri.
Wenn kutschenziehende Gläubige früher ausrutschten und hinfielen, wurden
sie überfahren. Dies hat zum englischen Wort ,,luggernaut“ geführt, was
eine unbarmherzig zerstörende Kraft oder ein Objekt der Hingabe und des
Opfers meint |