Vorgeschriebene
Impfungen für Indien Reisen gibt es keine, jedoch ist ein
gewisses Infektionsrisiko gegeben. Von daher wird folgende
Impfung empfohlen:
· Tetanus
· Diphtherie
· Polio
· Hepatitis A und B
· Cholera
· Typhus
· Meningokokken-Meningitis
Unter bestimmten Reisebedingungen wird außerdem folgende
Impfung bzw. Prophylaxe empfohlen:
· Malaria
· Japan-B-Enzephalitis
· Tollwut
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Gesundheitstipps
für Reisen durch Indien
Impfungen:
Wenn Sie direkt von Europa nach Indien reisen, bestehen
zwingende Impfvorschriften nicht. Eine Gelbfieber-impfung wird jedoch verlangt, wenn Sie aus einem
gefährdeten Gebiet einreisen. Dennoch sollten Sie
überlegen, ob Sie sich nicht doch vorsorglich gegen
einige Krankheiten impfen lassen sollten. Was dies im
einzelnen sein sollte, besprechen Sie am besten mit
Ihrem Arzt.
Pocken:
Die Pocken scheinen endgültig weltweit ausgemerzt zu
sein. Demnach ist eine Impfung nun nicht mehr
erforderlich.
Cholera:
Die
Cholera bricht bei unhygienischen Zuständen aus und
tritt dann meist als Epidemie auf. Aus diesem Grund wird
für eine Indienreise unbedingt ein Impfschutz empfohlen.
Er halt 6 Monate an. Sehr empfehlenswert ist ferner ein
Schutz gegen Typhus. Fragen Sie bitte Ihre zuständige
Gesundheitsbehörde, welches gerade der beste Schutz ist
(Impfung oder Tabletten). Es gibt auch eine Kombination
gegen Typhus, Paratyphus A und B sowie Tetanus. Sowohl
Typhus als auch Paratyphus entstehen durch Unsauberkeit
und bereits infizierte Nahrung. Tetanus wird
hervorgerufen bei Hautverletzungen oder Schnitten. Alle
drei Krankheiten sind in heißen Ländern besonders
häufig. Indien verfügt über ein dichtes Netz von kleinen
medizinischen Zentren, wo Sie sich entweder kostenlos
oder gegen geringes Entgelt gegen Cholera oder andere
Krankheiten impfen lassen können.
Kinderlähmung:
Auch Kinderlähmung wird durch Unsauberkeit übertragen
und findet in heißen Ländern einen besonders guten
Nährboden. Daher raten viele Ärzte zu Nachimpfungen im
Abstand von 5 Jahren.
Hepatitis:
Außerdem sollten Sie überlegen, ob Sie sich nicht auch
gegen die infektiöse Hepatitis impfen lassen sollten.
Auch diese Krankheit wird durch verseuchtes Wasser oder
Nahrung übertragen. Der Impfschutz durch Gammaglobulin
oder Beriglobin ist aber unter den Ärzten immer noch
heiß umstritten. Verbesserte Impfstoffe sollen aber nun
doch einen Schutz für 6 Monate bieten.
Malaria:
Gegen Malaria können Sie sich zwar nicht impfen lassen,
jedoch ist eine Prophylaxe bei einem Aufenthalt in
Indien unbedingt erforderlich. Malaria wird durch
Moskitos übertragen, und die Krankheit hat die
unangenehme Eigenschaft, auch nach Jahren noch
aufzutreten, wenn Sie längst glauben, von ihr geheilt zu
sein. Der Schutz gegen diese fürchterliche Krankheit ist
einfach: eine tägliche Tablette oder nur einmal in der
Woche. Das hängt von dem Medikament ab, für das Sie sich
entscheiden. In zunehmendem Maße sind Malariaerreger
jedoch resistent gegen den Wirkstoff Chloroquin.
Glücklicherweise ist aber das auf dem indischen
Subkontinent noch kein großes Problem. Schwangere Frauen
sollten die Chloroquin-Tabletten nicht täglich nehmen.
Einige Ärzte empfehlen die Einnahme von Proguanil gegen
die Malaria während der Schwangerschaft.
Pyrimethamin-Sulfadoxin, ein Mittel, das gerade bei
chloroquinresistenten Erregern erfolgreich eingesetzt
wurde (zu den bekannten Markennamen gehören Fansidar,
Faladar, Antemal und Methipox), zählt man ebenfalls zu
den Wirkstoffen, die für Schwangere ungefährlich sind.
Wer mit Kleinkindern reist, sollte von der täglichen
Einnahme der Tablette Abstand nehmen und auf andere
Mittel übergehen. Für die Kleinen – und auch für die
Eltern – ist es unerfreulich, täglich die Tablette
schlucken zu müssen. Beim Kauf eines Medikamentes gegen
Malaria ist ein Preisvergleich angebracht. Auch in
Europa werden unterschiedliche Preise berechnet.
Markenpräparate bekommen Sie aber auch in Asien, die
dort erheblich billiger als in Europa und außerdem noch
ohne Rezept erhältlich sind. Eine weitere Möglichkeit,
die noch nicht allzu stark vertreten ist, ist die
Einnahme von Doxycyclin (Antibiotikum).
Tollwut:
Auch die Tollwut ist in Indien weit verbreitet. Seien
Sie daher nicht allzu freundlich zu den unzähligen
herumstreunenden Hunden. Das gilt auch für die so
malerisch anzusehenden Affen in Indien. Werden Sie von
einem tollwütigen Tier gebissen, dann waschen Sie die
Wunde gründlich aus und unterziehen Sie sich einer
14-tägigen Serie von Impfungen, die die Krankheit
aufhalten sollen. In jüngster Zeit wurden neue
Impfstoffe gegen die Tollwut entwickelt, und zwar mit
weniger Nebenwirkungen als bei den früheren, aus
tierischen Stoffen gewonnenen Seren oder Impfstoffen.
Magenverstimmung:
Aber die Krankheit, gegen die die meisten
Indienreisenden zu kämpfen haben, ist eine ganz andere:
Delhi belly, ein Unwohlsein, das den Magen rebellieren
lässt. Es entsteht häufig durch eine Nahrungsumstellung
oder entwickelt sich wegen der gut gewürzten Speisen.
Nicht selten ist aber auch verseuchtes Wasser oder
infizierte Nahrung schuld. Als Vorsichtsmaßnahme sollten
Sie ein wachsames Auge auf alles habe, was Sie essen und
trinken. Ungekochte Speisen sind der beste
Bazillenträger, dicht gefolgt von gekochten Speisen, die
abgekühlt sind. Versuchen Sie auf jeden fall, nur die
Speisen zu essen, die Frisch gekocht sind, und meiden
Sie Essentände, wo die Nahrung einen längeren Zeitraum
offen herumliegt, möglicherweise noch sogar einer Unzahl
von Fliegen ausgesetzt. Hauptursache einer
Magenverstimmung wird dennoch das verseuchte Trinkwasser
sein. Greifen Sie daher stets nur auf heißen Tee zurück
oder auf Getränke aus verschlossenen Flaschen. Lassen
Sie sich die Flaschen beim Essen immer erst am Tisch
öffnen und achten Sie darauf, dass das Getränk von einer
namhaften Getränkefirma abgefüllt wurde. In der heißen
Jahreszeit gibt es manchmal Engpässe in der Versorgung
mit Getränken in Flaschen. Dann müssen Sie sich Wasser
abkochen lassen oder Wasserentkeimungstabletten
verwenden. Die bekommen Sie in Europa bei Apothekern
oder Ausrüsterläden, mit Schwierigkeiten aber auch noch
in Indien. Die Wasserentkeimung geschieht zuverlässiger
durch Jod als durch Tabletten-Jod tötet nämlich auch die
Amöbenzellen, es macht sogar das Wasser eines
Schwimmbeckens trinkbar! Bedenken Sie, dass auch in guten
Hotels das Trinkwasser häufig nicht abgekocht, sondern
lediglich gefiltert ist.
Wenn alle Vorsichtsmaßnahmen fehlgeschlagen sind und Ihr
Magen doch streikt, ist das Erste, was Sie tun sollten:
nichts zu tun. Werden Sie nämlich ganz ohne Medikamente
wieder gesund, dann hat möglicherweise Ihr Körper eine
Anzahl von Antilkörpern entwickelt, die Sie vor einer
erneuten Ansteckung schützen. Trinken Sie nichts außer
heißen Tee und versuchen Sie, möglichst nichts zu essen.
Tritt keine Besserung ein, dann versuchen Sie es mit den
erprobten Mitteln gegen Magenverstimmung. Greifen Sie
erst im äußersten Notfall zu den schweren Geschützen in
Form von Antibiotika. Wenn Sie sofort Antibiotika bei
einer nur leichten Magenverstimmung einnehmen,
verschlimmern Sie die Situation in den meisten Fällen
nur. Die unterbinden nämlich den Aufbau körpereigener
Abwehrkräfte und töten auch wertvolle Organismen in
Ihrem Verdauungstrakt ab. Die Indienreisenden, die über
einen langen Zeitraum hinweg Probleme mit ihrem Magen
haben, sind meist auch diejenigen, die sofort zu starken
Mitteln gegriffen haben. Dennoch ist er ratsam,
Antibiotika für den Ernstfall bei sich zu haben, es aber
zunächst mit Lomotil, dem vielleicht besten Mittel bei
Magenverstimmungen, zu versuchen. Dieses Mittel ist in
Europa verschreibungspflichtig. Lassen Sie sich bei den
Impfungen gleich ein Rezept hierfür mit ausstellen. Eine
weitere Magenerkrankung, die sich viele Indienreisende
zuziehen, ist bekannt unter der Bezeichnung Giardiasis.
Als Heilmittel setzte man dagegen erfolgreich Tinidazole
ein, milderes Mittel als Flagyl ist.
In der heißen Jahreszeit sind in Indien aber noch einige
weitere Dinge zu beachten. Dazu gehört, dass Sie sich –
wo, wie und wann immer möglich vor der Sonne schützen.
Am besten geschieht dies durch ein Sonnenschutzmittel,
das Sie sich von daheim mitgebracht haben.
Sonneneinstrahlung muss nicht immer auch einen
Sonnenbrand nach sich ziehen. Häufig sind Sie oder ist
die Sie umgebende Luft so von Staub bedeckt oder
durchsetzt, dass dies nicht geschieht. Aber die Sonne in
Indien ist in dieser Menge trotzdem für Ihre Gesundheit
einfach nicht gut. Achten Sie auch auf Ihren
Flüssigkeitshaushalt. Wenn Sie feststellen, dass Sie nur
noch sehr unregelmäßig urinieren und Ihr Urin eine dunkelgelbe oder hellrote Farbe annimmt, dann müssen Sie
davon ausgehen, dass Sie zu wenig Flüssigkeit im Körper
haben. Die Flüssigkeitsaufnahme wird aber gerade in der
heißen Jahreszeit manchmal ein Problem, und Sie werden
abwägen müssen, ob Sie doch lieber das Risiko auf sich
nehmen, verseuchtes Wasser zu trinken, oder einem
Kollaps wegen Flüssigkeitsmangel zu erliegen. Die erste
Alternative liegt nur im Bereich des Möglichen, die
zweite ist dagegen sicher. Geraten Sie in diese
Situation, dann lassen Sie alle Vorsicht außer acht und
trinken Sie Wasser. In guten Restaurants oder Hotels ist
das Trinkwasser ohnehin im allgemeinen in Ordnung. Zudem
ist das Wasser in der heißen Jahreszeit weit weniger
häufig verseucht als sonst. Besondere Vorsicht in Bezug
auf das Trinkwasser müssen Sie Während des Monsun walten
lassen.
Krankenhaus:
Trotz einiger Ausnahmen, wie das Mission Hospital in
Vellore, Tamil Nadu, das Jaslok Hospital in Bombay und
das All India Medical Institute in Delhi, kommen die
meisten indischen Krankenhäuser an den Standart der
Krankenhäuser der westlichen Welt nicht heran.
Grundsätzlich kann man in Indien davon ausgehen, dass die
Hospitäler der westlichen Missionen besser sind als die
staatlichen Krankenhäuser, vor denen ständig lange
Schlangen stehen. Liegt nicht etwas außergewöhnlich
Dringendes vor, sollten Sie stets versuchen, eines der
christlich geführten Krankenhäuser anzusteuern. Indien
verfügt aber über viele qualifizierte Ärzte, die eigene
Kliniken haben. Steht kein gutes Krankenhaus zur
Verfügung, könnte dies die bessere Lösung für den
Ernstfall sein. Die normale Beratung kostet gerade 2 bis
3 Euro, beim Spezialisten 4 - 8 Euro. Hausbesuche werden
mit 10 - 30 Euro je nach der Qualifikation des Arztes
berechnet.
Weitere gute Krankenhäuser in Indien sind das Holy
Family Hospital, bei Okhla, Delhi, das Benares Hindu
University Hospital in Varanasi und das Kurji Hospital
in Patna. Allgemeines: Schließlich noch einige
allgemeine Hinweise: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Zähne in
Ordnung sind, bevor Sie eine Reise nach Indien antreten.
Das Instrumentarium der indischen Zahnärzte entspricht
nämlich durchaus nicht immer unseren Vorstellungen.
Ratsam ist es, sich auch die Zähne mit unverseuchtem
Wasser zu putzen. Nahmen Sie auch eine Ersatzbrille mit
und schreiben Sie sich die Brillenstärke für den Fall
auf, dass die Brillen unbrauchbar werden oder verloren
gehen. Die Beschaffung neuer Gläser ist meistens kein
Problem. Laufen Sie auch nicht barfuß herum. Sie holen
sich leicht Hakenwürmer oder gar noch eine schlimmere
Krankheit. Thongs oder andere Gummilatschen sind
nützlich für Duschen im Hotel, um sich gegen lästige
Infektionen zu schützen. Auch der kleinste Kratzer oder
ein lächerlicher Mückenstich sollten in diesem Klima
Ernst genommen werden. Halten Sie die verletzten Stellen
sauber und reinigen Sie diese mit desinfizierenden
Mitteln. Allzu leicht entzündet sich sonst die kleinste
Wunde.
Zu diesem Zweck rüstet man sich schon zu Hause mit dem
Nötigsten aus. Brandsalbe, antiseptische Mittel und ein
Fieberthermometer gehören dazu. Wer Kinder bei sich hat,
sollte der Zusammenstellung der Reiseapotheke besondere
Beachtung schenken. Die Medikamente bekommen Beachtung
schenken. Die Medikamente bekommen Sie in Indien meist
ohne Rezept, nur haben die Medikamente manchmal allein
nicht genügt, sondern man muss die Zusammensetzung
kennen. Kümmern Sie sich auch um die Art der
Zusammensetzung des Medikamentes, sie sind nicht immer
gleich stark oder schwach wie zu Hause; hinzu kommt
noch, dass bedingt durch lange oder unsachgemäße Lagerung
alles nicht mehr die beabsichtigte Wirksamkeit hat.
Erfreulich dabei ist, dass die Medikamente meist
wesentlich billiger sind. Nicht selten ist der Preis
eines Medikaments zu Hause 10-fach (oder noch mehr)
höher als der Verkaufspreis in Indien.
Zeigt sich, dass eine Magenverstimmung nicht in den Griff
zu bekommen ist, dann achten Sie besonders darauf dass Sie
nicht austrocknen. Trinken Sie soviel wie möglich. Hat
Sie quälende Hepatitis erwischt, helfen vor allem viel
Ruhe, gutes Essen, Verzicht auf Alkohol und ein ruhiges
Leben. Sichern Sie sich für die Dauer der Reise gut
durch eine Auslandskrankenversicherung ab, und zwar
durch eine Versicherung, die Sie im Ernstfall auch nach
Hause fliegen lässt. Benötigen Sie medizinische Hilfe,
dann weiß sicher die Botschaft oder ein Konsulat Ihres
Heimatlandes Rat. Ein Fünf-Sterne-Hotel ist gleichfalls
ein guter Anlaufpunkt für Notfälle solcher Art. Wichtig
ist ferner, dass Sie sich nicht zu viele Gedanken um Ihre
Gesundheit machen. Die meisten Touristen bringen
ihren Urlaub in Indien ohne große Probleme hinter sich.
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