Ein Besuch der Tempel von Khajuraho
gehört zu den Höhepunkten jeder Indienreise. Sie stehen
in ihrer Bedeutung gleichrangig neben dem Taj Mahal
sowie neben Varanasi, Jaipur und Delhi. Die Tempel sind
ausgezeichnete Beispiele für die indo-arische
Architektur. Was aber alles so in den Blickpunkt rückt,
sind die überwältigenden Farben. Rund um die Tempel
erheben sich reihenweise Skulpturen aus der Landschaft,
alle Meisterstücke der Steinmetzkunst. Diese Denkmäler
spiegeln viele Aspekte indischen Lebens wider – über
Tausende von Jahren Hinweg, und zwar durch die
Darstellung von Göttern, Göttinen, Kriegern, Musikern
sowie Tieren in natürlicher Wiedergabe und in der
Mythologie. Zwei Elemente aber kehren immer und immer
wieder: Frauen und Sexualität. Die Figuren der Apsaras,
der Himmelstänzerinnen, sind an jedem Tempel zu sehen.
Sie tun das, was auch heute noch die Fotomodelle für
Herrenmagazine tun – schmollend und sexy posieren.
Zwischendurch erscheinen überall die Mithuna-Gruppen,
das sind Paare – an |
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einigen Tempeln auch Gruppen -, die
sämtliche Beschreibungen im Kama Sutra verwirklichen, nämlich
Liebesspiele, die der Phantasie freien Lauf lassen. Einige
dieser Darstellungen lassen den Gedanken aufkommen, alle
Beteiligten seien begnadete Artisten. Und einigen dieser
Figuren scheint dies durchaus Freude zu bereiten, man sieht es
an den Gesichtern!
Alle Tempel entstanden während der
Herrschaft der Chandella-Dynastie. Sie regierte fünf
Jahrhunderte lang, bevor sie dem Islam zum Opfer fiel. Fast
alle Tempel von Khajuraho wurden während eines Jahrhunderts
geschaffen. Die Verwirklichung von kreativen Ideen fiel
vorwiegend in die Zeit von 950-1050n. Chr. Bei der
einzigartigen Bauweise sowie der erstaunlichen Schönheit und
Größe der Tempelbauten erhebt sich die Frage, warum dies alles
geschaffen wurde. Khajuraho liegt so weit auch schon vor 1000
Jahren abseits der Hauptdurchzugsstraäßen. Der Ort Khajuraho
bietet kaum etwas. Es ist ein kleines Dorf mit nur wenigen
Einwohnern. In der heißen Jahreszeit gar ist es dort
unerträglich heiß, sehr trocken, sehr staubig und sehr
ungemütlich.
Bis heute ist nicht geklärt, wie die
Chandellas es ermöglichten, die Arbeiter heranzuholen, die
ihre ausgefallenen Träume und Phantasien der Nachwelt in Stein
erhalten sollten, nachdem sie sich für diesen abgelegenen und
unwirtlichen Standort entschieden hatten. Die vielen Tempel
von einer solchen monumentalen Größe in nur 100 Jahren zu
errichten, muß eine Vielzahl von Arbeitskräften erfordert
haben. Was immer für Gründe damals auch dafür sprachen und wer
immer auch die Vollendung ermöglichte, wir können ihnen heute
nur dankbar sein, daß sie es taten und wo sie ihre Pläne
verwirklichten. Der abgelegene Standort dieser Tempelanlagen
erhielt sie denn auch der Nachwelt. Sonst wären die wenig
rücksichtsvollen Moslems ihrer Zerstörungswut auch hier so
nachgegangen, wie sie die Bauwerke für andere Religionen im
restlichen Indien umgehend vernichteten.
PRAKTISCHE
HINWEISE
Das moderne Khajuraho ist nicht anderes als
eine Zusammenballung von Hotels, Restaurants, Läden und
Verkaufsständen rings um den Busbahnhof. Die Tempel stehen in
drei Gruppen zusammen. Unmittelbar beim Modernen Teil der
Stadt finden Sie die Westgruppe, die von einer gut erhaltenen
Umfriedung umgeben ist. Zu dieser Gruppe gehören die größten
und bedeutendsten Tempel von Khajuraho.
Etwa 1 km östlich des Busbahnhofs liegt die
Altstadt von Khajuraho. Sie ist von der Ostgruppe der Tempel
umgeben. Und im Süden stehen die beiden Tempel der Südgruppe.
Abgesehen von den prachtvollen Tempelbauten ist Khajuraho ein
friedlicher Ort, an dem man richtig ausspannen kann. Der
Alltag der Stadt verläuft ruhig und ohne hektig. Überall in
den vielen Läden können Sie kleine Darstellungen von Göttern
kaufen und natürlich viele Postkarten.
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FACHAUSDRÜCKE
Die Tempel von Khajuraho sind mehr oder weniger alle
nach dem gleichen Grundmuster erbaut, das es übrigens so
nur in Khajuraho gibt. Um die architektonischen
Besonderheiten richtig zu verstehen, sollten Sie einige
Fachausdrücke beherrschen. Das erhöht das Vergnügen bei
der Besichtigung. Im Grunde sind die Tempel alle nach
einem Fünf – oder Dreistufenplan gebaut. Sie betreten den Tempel durch einen
Vorbau, eine Art offene Eingangshalle (Ardhamandapa).
Dahinter liegt die Vorhalle (Mandapa), die in die
Haupthalle (Mahamandapa) führt. Diese wird von Säulen
getragen und ist von einem Korridor umgeben. Ein
Vestibül (Antarala) führt dann zum eigentlichen
Heiligtum (Garbhagriha). In ihm steht ein Abbild des
Gottes, dem der Tempel geweiht wurde. Um dieses
Heiligtum.
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Khajuraho |
Khajuraho:
Dance festival |
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herum verläuft ein Korridor (Pradakshina).
Bei den einfacheren Tempelanlagen fahlen die Mandapa und der
Pradakshina, sind aber sonst genauso aufgebaut wie die anderen
Tempeltypen.
Zu den Tempeln gehören Türme von
unterschiedlicher Höhe, die von einer alles überragenden
Sikhara über dem Heiligtum gekrönt sind. Während die kleineren
Türme über den Mandapas oder Mahamandapas die Form einer
Pyramide haben können, ist die Sikhara stets größer und
krummlinig. Die schmückenden Muster aller vertikalen Elemente
sind unterbrochen durch ebenfalls reichhaltig verzierte
horizontale Elemente der Skulpturen, die rings um die Tempel
verlaufen. Die Skulpturen sind so vollkommen gearbeitet, daß
sie allein schon ein Kunstwerk darstellen. Dennoch ist es
faszinierend, wie meisterhaft sie in den Tempelbau und seine
Verzierungen integriert wurden. Sie sind nicht nur ein Zusatz,
der den Künstlern erst später in den Sinn kam.
Das Innere der Tempel steht den Außenseiten
in nichts nach. Alle Tempel stehen auf einer erhöhten Terrasse,
der Adisthana. Im Gegensatz zu den anderen Tempeln Indiens
umschließen die Tempel von Khajuraho keine Mauern. Dafür
stehen meist vier kleinere Tempel an den Ecken der Terrasse,
aber leider sind viele dieser Ecktempel heute verschwunden.
Das fein ausgearbeitete Eingangstor nennt sich Torana. Die
kleineren Türme rings um die Sikhara werden als Urusringas
bezeichnet.
Die Tempel sind meist in Ost-West Richtung angelegt, und der
Eingang zeigt Osten. Einige der älteren Tempel sind entweder
aus Granit oder aus Granit und Sandstein erbaut, alle Tempel
aus der klassischen Periode von Khajuraho aber völlig aus
Sandstein. Da man zu jener Zeit noch keinen Mörtel besaß,
wurden die Gesteinsblöcke einfach aufeinandergefügt. Bei der
Gestaltung einer Tempelanlage spielen die Skulpturen und
Statuen eine besondere Rolle und tragen eigene Bezeichnungen.
Zum besseren Verständnis seien auch von ihnen einige erklärt:
Apsaras:
Himmlische Nymphen, bildschöne Tänzerinnen, die die Tempel
verehren.
Salabhan-jikas:
Weibliche
Figuren mit Bäumen. Alle zusammen formen die Stützpfeiler in
den Innenräumen eines Tempels. Diese Rolle übernehmen manchmal
auch Apsaras.
Surasun- daris:
Sobald
eine Surasundari tanzt, ist sie eine Apsara. Sonst dienen sie
den Göttern und Göttinnen, indem sie Blumen, Wasser, Ornamente,
Spiegel oder andere Opfergaben Tragen. Sie sind aber auch mit
Dingen des täglichen Lebens beschäftigt, wie dem Waschen der
Haare, dem Schminken, einen Dorn aus dem Fuß entfernen, sich
gegenseitig zu streicheln, mit Hunden oder Babys zu spielen,
Briefe zu schreiben, Musikinstrumente zu spielen oder sich
einfach in Aufreizenden Posen darzustellen.
Nayikas:
Zwischen Nayikas
und Suransundaris zu unterscheiden, ist schwer. Der einzige
Unterschied ist nämlich, daß die Surasundaris angeblich
himmlische Wesen sind, die Nayikas dagegen menschliche
Kreaturen.
Mithunas:
Das sind die
berühmten Darstellungen an den Tempeln von Khajuraho, die –
liebevoll in Stein gehauen – erotische Situationen zeigen. Sie
haben vermutlich schon die Archäologen aus der viktorianischen
Zeit genauso geschockt wie die Touristen der Gegenwart.
Niemand kennt ihre genaue Bedeutung. Die Meinungen gehen
auseinander, aber manch ein Kenner meint, daß sie die sexuelle
Seite auf dem Weg zur endgültigen Befreiung sind.
Andere dagegen deuten sie als anderen Teil des Lebens und
nehmen an, daß die Skulpturen nur alle Lebensbereiche in die
Tempel einfügen sollten. Was immer sie wirklich symbolisieren
sollten, heute stellen sie einen bedeutenden Bestandteil der
Anziehungskraft von Khajuraho dar.
Sardulas: Ein mystisches
Tier, teils Löwe, teils ein anderes Tier oder ein Mensch.
Meist sitzt ein bewaffneter Mann auf ihrem Rücken. Man sieht
sie an vielen Tempeln. Alle ähneln Löwen, aber die Gesichter
sind unterschiedlich. Vielleicht sind sie Dämonen oder Asuras.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Die Westgruppe: Diese Gruppe liegt sehr bequem und nahe bei
dem Teil der Stadt, in den es die meisten Touristen zieht. Zu
ihr gehören auch die interessantesten Tempel. Die Meisten sind
umzäunt und von einem sehr gepflegten Park umgeben. Die Anlage
ist von Sonnenauf – bis Sonnenuntergang geöffnet. Die Tempel
sind nach folgend im Uhrzeigersinn beschrieben. |
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Lakshmana-Tempel:
Der große Lakshmana-Tempel ist Vishnu gweiht, obgleich
er in der Ausführung eher den Tempeln Kandariya Mahadev
und Vishvanath ähnelt. Er gehört zu den ersten Tempeln
der westlichen Gruppe aus den Jahren 930-950n. Chr. Er
ist sehr gut erhalten und zeichnet sich nicht nur durch
den kompletten fünfstufigen Aufbau, sondern auch durch
die vier Ecktempel |
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Khajuraho:
Varah temple |
Khajuraho:
Lakshaman temple |
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Lakshmi –
und Varah-Tempel:
Diese beiden kleineren Tempel stehen gegenüber vom
Lakshmana-Tempel. Der Varah-Tempel, geweiht der
Inkarnation Vishnus als Eber (Varah Avatar), steht genau
gegenüber vom Matangesvara-Tempel, und zwar außerhalb
des Innenhofes. In diesem kleinen, offenen Tempel können
Sie die riesige, fein aus einem Felsen gehauene Figur
des Ebers sehen.
aus. Rund um den Tempel verlaufen zwei von
üblicherweise drei Reihen mit Skulpturen. Die untere Reihe
enthält einige sehr schöne Apsaras sowie erotische
Darstellungen. An einem der Nebentempel an der Südwestecke
finden Sie das Bild eines Architekten, der mit seinen
Mitarbeitern am Tempel arbeitet. Man nimmt an, daß es sich
hierbei um den Architekten dieses Tempels handelt, der sich
mit diesem Bild ein bleibendes Denkmal in seinem Kunstwerk
setzen wollte. Am unteren Tempelrand verläuft ein Fries, in
dem Szenen aus einem Krieg, von der Jagd und mit feierlichen
Prozessionen dargestellt sind. Die ersten ein oder zwei Meter
dieses Frieses enthalten Abbildungen einer ausschweifenden
Orgie. Unter anderem können Sie den Beweis dafür sehen, daß
auch ein Pferd der beste Freund eines Mannes sein kann. Dies
sehen einige Frauen in seiner Umgebung offensichtlich weniger
gern und sind sichtlich schockiert. |
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Kandariya Mahadev:
Dieser Tempel in der westlichen Rückseite der Umfriedung ist
besonders sehenswert. Er ist nicht nur der größte Tempel,
sondern auch künstlerisch und architektonisch perfekt. Er
stammt aus den Jahren 1025-1050 und zeigt Chandella-Kunst in
Reinkultur, wie sie schöner und besser nicht möglich ist. Die
vier Ecktempel, die den Haupttempel umgaben, sind zwar
zerfallen, aber der Haupttempel ist in einem ganz
ausgezeichneten Zustand und ein gutes Beispiel für den
typischen fünfstufigen Aufbau der Tempel von Khajuraho. Der Hauptturm ragt mit seiner Spitze
31 m hoch. Der Tempel ist überreichlich verziert. Der
englische Archäologe Cunningham zählte innen im Tempel
226 Statuen und weitere 646 außen; alles in allem 872
Statuen, die meisten fast einen Meter hoch. Die Statuen
umgeben den Tempel in drei Reihen und stellen Götter,
Göttinnen, schöne Frauen, Musiker und – wie könnte es in
Khajuraho anders sein – einige der berühmt-berüchtigten
erotischen Gruppen dar. Die Mithunas am Kandariya Mahadev sind
wohl die freizügigsten Darstellungen erotischer Liebesspiele
von allen Tempeln in Khajuraho. Würde man die Olympischen
Spiele um eine sexuelle Sportart erweitern, dann bekämen die
Akteure auf diesen Bildern sicher eine Goldmedaille! |
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Khajuraho:
devi jagdamba |
Khajuraho:
Kandariya mahadev |
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Devi
Jagadamba:
Der dritte Tempel auf dieser Plattform ist etwas älter
als der Kandariya Mahadev und als Drei-Stufen-Tempel
gebaut. Möglicherweise war er zunächst Vishnu geweiht,
später dann aber Parvati und danach Kali. Kenner meinen
sogar, daß er noch immer ein Parvati-Tempel ist und daß
das Bild des Kali (oder Jagadamba) in Wirklichkeit eine
Darstellung Parvatis ist, das nur schwarz
angemalt wurde. Auch zu diesem Tempel gehören drei Reihen
Skulpturen. Viele Bilder in den beiden unteren Reihen zeigen
Vishnu mit Sardulas. In der dritten Reihe können Sie sich dann
aber wieder Mithunas ansehen, und zwar in einer recht
freizügigen Art und Weise.
Mahadeva:
Dieser kleine, zu großen Teilen zerfallene Tempel steht auf
der gleichen Plattform wie der Kandariya Mahadev und der Devi
Jagadamba. Im Vergleich zu seinen mächtigen Nachbartempeln
fällt er wenig ins Auge, enthält aber eine der besten
Skulpturen von Khajuraho, nämlich eine sehr schöne Figur, die
einen Löwen liebkost. Ob die Figur einen Mann oder eine Frau
darstellen soll, konnte bisher nicht geklärt werden. |
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Vishvanath-Tempel und Nandi:
Man nimmt an, daß dieser Tempel mit den vier Ecktürmen
1002 gebaut wurde. Er entstand bereits nach dem
Fünf-Teile-Plan, nach dem auch der größere Kandariya
Mahadev-Tempel gebaut wurde. Daß er ein Shiva-Tempel ist,
geht eindeutig aus der Darstellung seines Fahrzeugs
hervor, dem Bullen Nandi. Der steht auf der üblichen
Plattform und schaut in Richtung Tempel. Zu der erhöhten
Terrasse führen Treppen, die an der Nordseite von Löwen
und an der Südseite von Elefanten flankiert werden.
Die Skulpturen des Tempels zeigen die üblichen Szenen,
aber hier sind die Frauenfiguren besonders sehenswert.
Sie sind dargestellt als Briefeschreiberinnen, wie sie
ein Baby streicheln oder musizieren und – vielleicht
mehr als bei jedem anderen Tempel – wie sie in recht
provozierenden Posen einfach herumliegen.
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Khajuraho:
Parshwanath temple |
Khajuraho:
Vishwanath temple |
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Santinatha:
Dieser Tempel ist relativ neu; er wurde erst vor einem
Jahrhundert gebaut. In ihm sind viele Teile alter Tempel verarbeitet, die aus der Umgebung von
Khajuraho stammen. Auf dem Gelände steht auch ein kleines
Museum.
Matangesvara-Tempel:
Dieser Tempel steht neben dem Lakshmana-Tempel, aber nicht in
dem eingezäunten Innenhof. Er wird nämlich noch benutzt, ganz
im Gegensatz zu den vielen anderen Tempeln von Khajuraho.
Gebaut wurde er in den Jahren 900-925 n. Chr., ist aber
einfacher (Mit nur vier Stufen). Außerdem fehlen die
überreichlichen Reliefs. Im Tempel steht ein 2,5 m hoher
lingam.
Chausath-Yogini:
Dies ist der vermutlich älteste Tempel von Khajuraho. Er steht
als Ruine hinter dem Wasserbecken, etwas abseits der anderen
Tempel der Westgruppe. Er soll aus dem Jahr 900 n. Chr.
Stammen oder noch älter sein. Noch eine Besonderheit zeight
dieser Tempel. Er ist der einzige Tempel völlig aus Granit und
der einzige, der nicht in Ost-West-Richtung steht. Chausath
bedeutet 64. Der Tempel hatte nämlich früher 64 Zellen für die
Figuren der 64 Toginis, die der Gottheit Kali dienten. In der
Zelle 65 stand Kali selbst. Einen halben Kilometer weiter
westlich steht der kleine Lalguan Mahadev-Tempel, der früher
einmal Shiva geweiht war und heute eine Ruine ist. Er ist aus
Granit und Sandstein gebaut.
Archäologisches Museum: Das Museum, nahe beim Postamt, enthält
eine sehr gute Sammlung von Statuen und Skulpturen, die man in
der Umgebung von Khajuraho fand. Es ist klein, aber fein und
einen Besuch durchaus wert. Weitere Skulpturen stehen auf dem
Gelände vom Archaeological Survey of India neben dem
Matangesvara-Tempel.
Ostgruppe:
Die Ostgruppe muß man eigentlich in zwei Gruppen unterteilen.
Zur ersten Gruppe gehören einige Jain-Tempel, die von einer
Mauer umgeben sind. Die anderen vier stehen verstreut in dem
kleinen Ort Khajuraho. Am einfachsten kann man alle diese
Tempel mit einer Riksha besichtigen, die Sie am besten
zunächst zu den Jain-Tempeln fährt. Zurück können Sie laufen
und sich unterwegs die restlichen vier Tempel ansehen. Sie
können sich all diese Tempel aber auch auf dem Weg zur
Südgruppe anschauen. |
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Parsvanath-Tempel:
Der größte der Jain-Tempel innerhalb der Mauer gehört
ebenfalls zu den schönsten von Khajuraho. Er hat zwar
nicht die Größe der Tempel der Westgruppe, hält auch
nicht einem Vergleich der erotischen Szenen stand, ist
aber dennoch von hohen
künstlerischen Wert, bemerkenswert präzise konstruiert
und besitzt sehr schöne Skulpturen. Unter den besonders
sehenswerten Figuren ist die einer Frau, die sich einen
Dorn aus dem Fuß entfernt, und die einer anderen Frau,
die sich schminkt. Ursprünglich war der Tempel Adinath
geweiht, aber vor etwa einem Jahrhundert stellte man ein
Abbild von Parsvanath auf. Nach ihm ist der Tempel jetzt
benannt.
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Ghantai-Tempel:
Auf dem Rückweg von der östlichen Gruppe mit Jain-Tempeln nach
Khajuraho kommen Sie an dieser Tempelruine vorbei. Übrig
blieben nur die Grundmauern mit den Säulen, aber gerade diese
Säulen mit ihren Dekorationen aus Glocken und Ketten sowie der
Figur einer Jain-Göttin über dem Eingang, die auf einem Garuda
reitet, sind sehenswert.
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Adinatha:
Dieser Tempel grenzt an den Parsvanath-Tempel, ist aber
kleiner und wurde im Laufe der vergangenen Jahrhunderte
immer wieder restauriert. Er ist mit sehr schönen
Reliefs geschmückt und – wie der Parsvanath-Tempel – von
drei Reihen mit Skulpturen umgeben. Er ähnelt den Hindu-Tempeln
von Khajuraho. Lediglich das Jain-Abbild im inneren
Heiligtum deutet darauf hin, daß es ein Jain-Tempel,
aber kein Hindu-Tempel ist.
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Khajuraho:
Vamana temple |
Khajuraho:
Adinath temple |
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Vamana-Tempel:
200 m weiter steht dieser Tempel, der Vamana geweiht ist,
einer Zwerg-Inkarnation von Vishnu. Er ist etwas älter
als der Javari-Tempel, steht aber völlig allein in der
Landschaft. Beachten Sie die schlichte Sikhara. Die
Skulptur-bänder rings um den Tempel zeigen die üblichen
Darstellungen von himmlischen Tänzerinnen in den
bekannten Posen.
Brahma-Tempel:
Auf dem Weg zurück zum neuen Stadtteil kommen Sie an diesem
Tempel aus Granit und Sandstein vorüber. Er gehört zu den
ältesten Tempeln von Khajuraho. Auch er war einmal Vishnu
geweiht; deshalb ist die Bezeichnung Brahma-Tempel falsch.
Wenn Sie vom neuen Stadtteil aus in Richtung der Jain-Tempel
gehen, kommen Sie an einem Hanuman-Tempel mit einem großen
Abbild des Affengottes vorbei. |
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Südgruppe:
Zu ihr gehören nur zwei Tempel, von denen einer einige
Kilometer südlich des Flusses steht. |
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Duladeo-Tempel:
Eine unbefestigte Straße führt zu diesem abseits
liegendem Tempel 1 km südlich der Jain-Tempel. Das ist
Khajurahos jüngster Tempel. Fachleute meinen, daß die
Handwerker und Planer bei seinem Bau den Höhepunkt ihrer
Schaffenskraft bereits überschritten hatten. Das
Ergebnis ist ein wenig interessanter Tempel. Auch am ihm
finden sich natürlich die üblichen Frauenfiguren sowie
Abbildungen von Paaren bei den damals so bedeutsamen
Liebesspielen.
DIE UMGEBUNG VON KHAJURAHO
Ein lohnender Ausflug führt zum 5 km entfernten
Surya-Tempel. Ein weiterer Vorschlag ist, mit einem Jeep
zu dem völlig unbekannten Fort Kalinjer zu fahren. Auf
der fahrt dorthin überqueren |
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Khajuraho:
Duladeo temple |
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Sie den lieblichen Ken River, der allein
schon einen Ausflug wert ist und wo man eine Picknickpause
einlegen kann. Mit dem Bus von Khajuraho müssen Sie etwa eine
halbe Stunde fahren. Es ergibt sich die Möglichkeit, den Panna
Safari Park (30 km von Khajuraho) und – ein wenig weiter – die
berühmten Panna -Diamantmien, die Pandwa-Fälle sowie den
Rajgarh-Palast zu besuchen. |
Nach Oben ! |
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